In dieser Arbeit wird die von Schnitzler 1924 veröffentlichte Monolognovelle „Fräulein Else“ in den Fokus gestellt, welches von der Traumdeutung Freuds beeinflusst zu sein scheint. Es wird versucht, Ansätze für eine mögliche psychoanalytische Interpretation für Schnitzlers Werk zu finden, jedoch sollen zudem auch die Unterschiede zwischen Freud und Schnitzler verdeutlicht werden.
Im Mittelpunkt der Analyse steht der erste Schlaftraum Elses, da er die meisten Gedanken und Emotionen von ihr komprimiert darstellt. Ziel ist es, herauszufinden, wie Elses innerer psychischer Zustand ihre Traumwelt beeinflusst. Aus Schnitzlers Tagebüchern wissen wir, dass er die Traumdeutung im frühen 19. Jahrhundert gelesen hat, und sie ihn durchaus beeinflusste. Deshalb werden, um ein Verständnis für die Traumdeutung herzustellen, Freuds psychoanalytische Theorien kurz skizziert.
Zu Anfang wird auf die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Schnitzlers und Freuds Ansichten bezüglich der Psychoanalyse eingegangen. Dies halte ich für wichtig, da die Unterschiede häufig vernachlässigt oder nicht genau differenziert werden, sodass in vielen Texten der Eindruck entsteht, ihre Geister würden sich bezüglich der Psychoanalyse nicht unterscheiden oder sich überlappen, oder Schnitzler würde Freud imitieren. Schnitzler grenzt sich jedoch klar von vielen freudianischen Theorien ab.
Bei der Interpretation des Traumes soll daher versucht werden, die Analyseperspektive von Freud wie die von Schnitzler einzunehmen, um zu untersuchen, wie sehr Schnitzler mit psychoanalytischen Symboliken arbeitet, sowie dem Ziel, festzustellen, wie sehr sich Schnitzler von der Traumanalyse hat inspirieren lassen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptteil
- Das Verhältnis zwischen Schnitzler und Freud
- Die Traumdeutung nach Freud
- Schnitzlers Beschäftigung mit seinen eigenen Träumen
- Elses erster Traum (Der Todestraum)
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Monolognovelle „Fräulein Else“ von Arthur Schnitzler und analysiert, inwiefern das Werk von der Traumdeutung Freuds beeinflusst ist. Es wird versucht, Ansätze für eine mögliche psychoanalytische Interpretation zu finden, gleichzeitig aber auch die Unterschiede zwischen Freud und Schnitzlers Sichtweisen zu beleuchten.
- Die Auswirkungen von Elses innerem psychischen Zustand auf ihre Traumwelt
- Schnitzlers Auseinandersetzung mit Freuds psychoanalytischen Theorien
- Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Schnitzlers und Freuds Ansichten zur Psychoanalyse
- Die Rolle der Traumdeutung in Schnitzlers Werk
- Die Frage, inwieweit sich Schnitzler von der Traumanalyse inspirieren ließ
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt das Werk „Fräulein Else“ sowie die Verbindung zu Freuds Traumdeutung vor.
Der Hauptteil beleuchtet zunächst das Verhältnis zwischen Schnitzler und Freud und zeigt auf, dass beide zwar ähnliche Entdeckungen machten und Ansichten teilten, jedoch unterschiedliche Methodiken verfolgten. Weiterhin wird Freuds Traumdeutung sowie dessen Kernaussagen im Zusammenhang mit Schnitzlers Werk betrachtet.
Schlüsselwörter
Arthur Schnitzler, „Fräulein Else“, Sigmund Freud, Traumdeutung, Psychoanalyse, Unterbewusstsein, Verdrängung, sexuelle Triebe, Mittelbewusstsein, Ödipuskomplex, Doppelgängerscheu
- Quote paper
- Anonym (Author), 2016, Der Traum in der Psychoanalyse und dessen Beziehung zum Wachleben. Interpretationen des Todestraums von "Fräulein Else", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/355025