Diese Exegese untersucht den sogenannten Berufungsbericht Jesajas (Jesaja 6, 1-13). Mithilfe eines Übersetzungsvergleichs der Lutherbibel, der Zürcher Bibel und der Schlachter-Bibel wird jene Übersetzung ausgewählt, die die stärkste Nähe zum hebräisch-aramäischen Grundtext aufweist. Anschließend wird anhand einer Textanalyse, der Betrachtung des sozialgeschichtlichen Hintergrunds, der Traditionsgeschichte und der Gattung sowie einer Literar- und Redaktionskritik festgestellt, warum der Berufungsbericht Jesajas nicht am Anfang des Buches steht und ob ein späterer Erfolg oder Misserfolg des Propheten die schriftliche Gestaltung beeinflusst haben kann.
Die Jesajarolle umfasst eine der größten Texteinheiten in der hebräischen Bibel. Es lässt sich feststellen, dass das Jesajabuch aus 66 Kapiteln besteht. Dies impliziert eine große Bedeutung der Person des Jesaja und lässt die Betrachtungen weitergehen. Jesaja zählt zu den „Großen Propheten“, zu denen auch Jeremia und Ezechiel gehören. Mit Blick auf den Anfang seines Wirkens lässt sich der untersuchte Text finden. Hierbei lassen sich einige interessante Feststellungen hinsichtlich der Motivation für die Exegese machen. Der Text ist vielen Leuten als „Berufung Jesajas“ bekannt. Zum einen stellt sich daraus folgend die Frage, wieso der Text nicht den Anfang des Jesajabuches darstellt, wie es beispielsweise bei Jeremia der Fall ist. Daran anknüpfend kann gefragt werden, ob es möglich ist, dass ein späterer Erfolg oder Misserfolg des Propheten Jesaja die schriftliche Gestaltung des Ereignisses beeinflusst hat. Da Jesaja Gott unmittelbar erfährt, ist die Frage, wie Gott dargestellt wird und welche Erkenntnisse sich daraus gewinnen lassen, ebenfalls interessant.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Übersetzungsvergleich
- Textanalyse
- Realien, Sozialgeschichtlicher Hintergrund
- Traditionsgeschichte
- Gattung
- Literarkritik
- Redaktionskritik
- Ergebnis der Exegese
- Bibeldidaktischer Schlussteil
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text analysiert die Berufung des Propheten Jesaja, die in Jesaja 6,1-13 beschrieben wird. Er untersucht die verschiedenen Übersetzungen dieses Textes und analysiert die sprachlichen und inhaltlichen Besonderheiten. Darüber hinaus werden die historischen und gattungsspezifischen Aspekte des Textes betrachtet.
- Übersetzungskritik der Berufung Jesajas
- Textanalyse der Berufung Jesajas
- Rekonstruktion des historischen Hintergrundes
- Gattungsspezifische Merkmale des Textes
- Exegetische Ergebnisse und ihre Bedeutung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Der Text behandelt die Berufungsgeschichte des Propheten Jesaja und stellt die Relevanz dieses Textes im Kontext des Jesajabuches und der biblischen Prophetie heraus.
Übersetzungsvergleich
Der Abschnitt vergleicht die Übersetzungen der Berufungsgeschichte aus der Lutherbibel, der Schlachter-Bibel und der Zürcher Bibel. Er analysiert die Unterschiede in der Übersetzung und untersucht, welche Übersetzung am besten den hebräischen Urtext wiedergibt.
Textanalyse
Die Textanalyse fokussiert auf den Inhalt der Berufungsgeschichte und untersucht sprachliche Besonderheiten sowie die Kohärenz des Textes. Sie beschreibt die Theophanie und den Empfang eines Auftrags, der das Reden zu einem verstockten Volk beinhaltet.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Jesaja, Berufungsgeschichte, Übersetzungskritik, Textanalyse, Theophanie, Gotteserfahrung, Prophetie, Verstocktheit, Auftrag, Jesajabuch, hebräische Bibel.
- Arbeit zitieren
- Sophie Rossow (Autor:in), 2016, Erfolge oder Misserfolge des Propheten Jesaja. Exegese von Jesajas Berufungsbericht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/355043