Für deutsche Unternehmen gelten grundsätzlich nur die nationalen Rechnungslegungsvorschriften. Trotzdem gewinnen internationale Rechnungslegungsvorschriften immer mehr an Bedeutung. Die Auslöser dieser Entwicklung sind die zunehmende Globalisierung der unternehmerischer Tätigkeiten und die daraus folgende Notierung der Aktien an ausländischen Wertpapierbörsen, die Globalisierung der Waren- und Dienstleistungsmärkte, die Konzentration der internationalen Kapitalmärkte.
Während HGB (Handelsgesetzbuch) eine nationale Rechnungslegungsvorschrift ist, handelt es sich bei IAS (International Accounting Standards) um eine internationale Vorschrift. Es verfolgt das Ziel internationale, einheitliche und somit vergleichbare Abschlüsse zu erstellen.
Aufgrund unterschiedlicher Regeln und Ansätze bei IAS und HGB, kann es beim Jahresabschluss zu deutlichen Unterschieden führen. Während bei HGB der Schutz des Gläubigers eine entscheidende Rolle spielt, steht bei IAS der Investor im Mittelpunkt. Die Differenzen kommen insbesondere durch die umfangreichen Bewertungs- und Bilanzierungswahlrechte nach HGB, durch die steuerlichen Einflüsse auf die deutschen Abschlüsse und der aufgrund des Vorsichtsprinzips gebildeten stillen Reserven, zustande.
Am 14.09.02 ist die Verordnung der Europäischen Union „betreffend die Anwendung internationaler Rechnungslegungsstandards“ in Kraft getreten. Diese hatte zufolge, dass kapitalmarktorientierte Gesellschaften mit Sitz in der EU ihre konsolidierten Abschlüsse, für die Geschäftsjahre die am oder nach 1.1.05 beginnen, gem. IAS erstellen müssen . Ob IAS auch bei Einzelabschlüssen angewandt werden soll, dürfen die Mitgliedsstaaten selber entscheiden . Bis zum 31.12.04 können solche Unternehmen den § 292a in HGB in Anspruch nehmen und dadurch den Konzernabschluss nach US-GAAP (United States - Generally Accepted Accounting Principles) oder IAS statt HGB machen. Man sieht, dass der Einfluss von HGB aufgrund dieser Entwicklungen immer mehr schwindet. Es ist abzusehen, dass langfristig auch mittlere und kleinere Unternehmen nach IAS bilanzieren müssen.
Inhaltsverzeichnis
- Ehrenwörtliche Erklärung
- Inhaltsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Anlagenverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Bedeutung der internationaler Rechnungslegung für deutsche Unternehmen
- 1.2 Ziel und Vorgehen
- 2 Vergleich der Grundsätze zwischen HGB und IAS
- 3 Leasinggrundlagen
- 3.1 Definition
- 3.2 Vorteile von Leasing
- 3.3 Nachteile von Leasing
- 4 Bilanzierung von Leasing nach deutschem Recht
- 4.1 Rechtliche Einordnung
- 4.2 Operating Leasing
- 4.3 Finanzierungsleasing
- 4.4 Einteilung von Leasing nach Leasingerlassen
- 4.4.1 Vollamortisationserlass für Mobilien
- 4.4.2 Teilamortisationserlass für Mobilien
- 4.4.3 Bilanzierung bei Mobilienleasing
- 4.4.4 Vollamortisationserlass für Immobilien
- 4.4.5 Teilamortisationserlass für Immobilien
- 4.4.6 Bilanzierung bei Immobilienleasing
- 4.5 Sale-and-lease-back
- 5 Leasing nach IAS
- 5.1 Einführung
- 5.2 Finanzierungsleasing
- 5.3 Bilanzierung von Finanzierungsleasing
- 5.4 Operating Leasing
- 5.5 Bilanzierung von Operating Leasing
- 5.6 Sale-and-lease-back
- 6 Vergleich zwischen deutschem Recht und IAS
- 7 Fazit
- Quellenverzeichnis
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Studienarbeit befasst sich mit der Behandlung und Bilanzierung von Leasing nach deutschem Recht und den International Accounting Standards (IAS). Das Ziel dieser Arbeit ist es, die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen beiden Rechtssystemen aufzuzeigen und die Bilanzierung von Leasingverträgen nach beiden Regelwerken zu erläutern.
- Definition und rechtliche Einordnung von Leasing
- Vorteile und Nachteile von Leasing
- Bilanzierung von Leasing nach deutschem Recht (HGB) und IAS
- Vergleich der Bilanzierung von Leasing nach HGB und IAS
- Sale-and-lease-back-Transaktionen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Leasing ein und erklärt die Bedeutung der internationalen Rechnungslegung für deutsche Unternehmen. Kapitel 2 beschäftigt sich mit dem Vergleich der Grundsätze zwischen HGB und IAS. Kapitel 3 definiert Leasing und beleuchtet die Vorteile und Nachteile dieser Finanzierungsform. Kapitel 4 analysiert die Bilanzierung von Leasing nach deutschem Recht, einschließlich der verschiedenen Leasingerlasse und der Bilanzierung von Mobilien- und Immobilienleasing. Kapitel 5 widmet sich der Bilanzierung von Leasing nach IAS, wobei sowohl Finanzierungsleasing als auch Operating Leasing betrachtet werden. Kapitel 6 vergleicht die Bilanzierung von Leasing nach deutschem Recht und IAS. Das Fazit fasst die wichtigsten Erkenntnisse der Arbeit zusammen.
Schlüsselwörter
Leasing, Bilanzierung, Rechnungslegung, HGB, IAS, Finanzierungsleasing, Operating Leasing, Sale-and-lease-back, Vergleich, Unterschiede, Gemeinsamkeiten, Rechtliche Einordnung, Bedeutung, Vorteile, Nachteile, Einteilung, Leasingerlasse, Bilanzierungsprinzipien.
- Arbeit zitieren
- Waldemar Scheller (Autor:in), 2004, Behandlung und Bilanzierung von Leasing nach deutschem Recht und IAS, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/35519