Das Thema Erlebnispädagogik ist ein Thema, das mich persönlich schon seit längerem beschäftigt hat. Im Verlauf der Ausbildung an der Pädagogischen Hochschule in Karlsruhe habe ich bisher an zwei Kompaktveranstaltungen zum Thema Erlebnispädagogik bzw. Project Adventure - Abenteuerpädagogik in der Schule teilgenommen und eine Projektarbeit im Zusammenhang mit SE-SAM geleistet.
In den beiden Kompaktveranstaltungen konnte ich mich selbst von dem pädagogischen Wert erlebnispädagogischer Aktivitäten überzeugen. In einer Gruppe von ca. 30 Studenten und Studentinnen erlebten wir einen Tag am Großen Abenteuerturm in Ettlingen (GATE) bzw. einen weiteren Tag in der Uhlandschule in Karlsruhe. Beide Tage waren geprägt von äußerst spannenden und aufregenden Aufgaben, die teilweise sehr anspruchsvolle Herausforderungen an jeden Einzelnen stellten. Dazu zählt unter anderem die Übung des so genannten Pampers Pole, ein sich nach oben hin verjüngender ca. 10m hoher Holzpfahl, den man nur alleine über seitlich angebrachte Eisengriffe erklettern kann.
Oben angekommen steht man nur noch auf einer Fläche von zwei Schuhbreiten, und muss, von den anderen Teilnehmern über Klettergurte gesichert, einen Vertrauenssprung in die Tiefe machen. Durch Aufgaben wie diese werden einem selbst auf eindrucksvolle Art und Weise die Grenzen der eigenen Handlungsfähigkeit aufgezeigt. Leicht verfällt man in die Situation, dass man sein eigenes Können überschätzt. Deutlicher wird dies bei Aufgaben, in denen ohne die Hilfe der Beteiligten eine Lösung nicht möglich wäre. Das Erfahren solcher Erlebnisse hat mich dazu veranlasst zu untersuchen, ob durch Erlebnispädagogik soziale Handlungs- oder Verhaltensweisen geschult bzw. Personen sozial handlungsfähig gemacht werden können.
Inhaltsverzeichnis
- VORBEMERKUNG
- I ERLEBNISPÄDAGOGIK IN DER SCHULE
- 1. Erlebnispädagogik
- 1.1. Definitionsannäherung
- 1.2. Der Erlebnisbegriff
- 1.3. Transferproblematik
- 1.3.1. „The Mountains Speak For Themselves“
- 1.3.2. „Outward Bound Plus“
- 1.3.3. „Das Metaphorische Modell“
- 1.4. Geschichtlicher Hintergrund
- 1.4.1. Wichtige Vordenker
- 1.4.2. Kurt Hahns Erlebnistherapie und dessen Folgen
- 1.4.3. Erlebnispädagogik nach 1945
- 2. Aufbau und Struktur der heutigen Erlebnispädagogik
- 2.1. Didaktik der Erlebnispädagogik
- 2.1.1. Lehr- Lerngefälle
- 2.1.2. Inhalte und Beziehungen
- 2.1.3. Situation
- 2.2. Methodik der Erlebnispädagogik
- 2.2.1. Medium - Mittler - Material
- 2.2.2. Aktions- und Handlungsformen
- 2.2.3. Sozial-/ Interaktionsformen
- 2.2.4. Qualifikation der Lehrperson
- 3. Schulischer Bedarf nach Erlebnispädagogik
- 3.1. Rahmenbedingungen
- 3.2. Lebenslage der Jugend
- 3.3. Einfluss der Medien
- 3.4. Ziele und vermutete Effekte der Erlebnispädagogik
- 3.5. Fehlende empirische Befunde- Kritik
- II SOZIALE HANDLUNGSFÄHIGKEIT IM SPORT UND SPORTUNTERRICHT
- 1. Soziale Handlungsfähigkeit
- 1.1. Zur Begrifflichkeit
- 1.2. Soziale Funktion des Sports
- 1.3. Soziales Lernen im Sportunterricht
- 1.4. Komponenten zur Förderung der sozialen Handlungsfähigkeit
- 2. Soziales Lernen in alternativen Sportbereichen
- III PROJECT ADVENTURE - EIN PRAKTISCHES KONZEPT ZUR VERKNÜPFUNG DER ERLEBNISPÄDAGOGIK MIT DER SOZIALEN HANDLUNGSFÄHIGKEIT
- 1. Geschichtlicher Hintergrund
- 2. Aufbau und Struktur
- 2.1. Das Briefing
- 2.1.1. Der Full Value Contract
- 2.1.2. Praktische Aktivitäten
- 2.1.3. Das Debriefing
- 3. Hauptziele und Schwerpunkte von PA
- 4. Leitziele und deren Überprüfungsmerkmale
- 5. Erziehender Unterricht und Project Adventure
- IV SCHLUSSBEMERKUNG
- Definition und Bedeutung des Erlebnisbegriffs in der Pädagogik
- Transferproblematik von Erlebnispädagogik auf den Schulalltag
- Förderung sozialer Handlungsfähigkeit im Sportunterricht und durch alternative Sportbereiche
- Das Konzept von Project Adventure als Verbindung von Erlebnispädagogik und sozialem Lernen
- Anwendung und Potenziale von Project Adventure im schulischen Kontext
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Bedeutung von Erlebnispädagogik im schulischen Kontext und deren Rolle bei der Förderung der sozialen Handlungsfähigkeit von Jugendlichen. Sie beleuchtet den historischen Hintergrund der Erlebnispädagogik, ihre didaktischen und methodischen Prinzipien sowie ihren Einsatz in der Schule.
Zusammenfassung der Kapitel
I Erlebnispädagogik in der Schule
Dieses Kapitel behandelt die Definition, den Begriff, den geschichtlichen Hintergrund und die didaktischen und methodischen Grundlagen der Erlebnispädagogik. Es geht auf die Transferproblematik von erlebnispädagogischen Erfahrungen auf den Schulalltag ein und stellt verschiedene Konzepte und Modelle vor.
II Soziale Handlungsfähigkeit im Sport und Sportunterricht
Dieses Kapitel beleuchtet den Begriff der sozialen Handlungsfähigkeit und ihre Relevanz im Sportunterricht. Es beschreibt die Möglichkeiten, die der Sport zur Förderung von sozialem Lernen bietet.
III Project Adventure - Ein praktisches Konzept zur Verknüpfung der Erlebnispädagogik mit der Sozialen Handlungsfähigkeit
Dieses Kapitel stellt das Projekt Adventure als ein Konzept vor, das Erlebnispädagogik und soziale Handlungsfähigkeit in einem pädagogischen Kontext verbindet. Es beschreibt die Struktur, die Ziele, die Leitziele und die Überprüfungsmerkmale des Projekts.
Schlüsselwörter
Erlebnispädagogik, soziale Handlungsfähigkeit, Sport, Sportunterricht, Project Adventure, Transferproblematik, didaktische Prinzipien, methodische Ansätze, schulischer Kontext, erzieherischer Unterricht.
- Arbeit zitieren
- Marc Peitzer (Autor:in), 2004, Erlebnispädagogik im Fach Sport zur Förderung der sozialen Handlungsfähigkeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/35570