Der Vergleich der Anredeformen in den spanischen und portugiesischen Varietäten bietet ein ungemein breites Forschungsfeld. In dieser Arbeit wird das Anredeverhalten im Roman „Travesuras de la niña mala“ (Deutscher Titel: „Das böse Mädchen“) vom Peruanischen Nobelpreisträger Mario Vargas Llosa untersucht. Der Protagonist des Romans ist, wie der Autor, Peruaner. Daher kann man annehmen, dass das Anredeverhalten im spanischen Original typisch peruanische Merkmale aufweist. Ob sich diese Annahme bestätigt, möchte die Autorin in dieser Arbeit herausfinden. Außerdem wird das Anredeverhalten in den Übersetzungen ins brasilianische Portugiesisch (PB) und ins europäische Portugiesisch (PE) betrachtet, die beide den Titel „Travessuras da menina má“ tragen. Hierbei interessiert die Autorin zum einen, wie sich die Übersetzungen vom Original unterscheiden, und zum anderen, wie verschieden die beiden portugiesisch-sprachigen Ausgaben sind.
Spanisch und Portugiesisch werden oft in einem Atemzug genannt, weil sie so viele lexikalische Ähnlichkeiten aufweisen, dass ein Sprecher der einen Sprache oft die andere verstehen oder zumindest lesen kann, ohne sie erlernt zu haben. Beide Sprachen werden aber über die Welt verteilt gesprochen, sodass sich viele Varietäten mit vielen verschiedenen Merkmalen herausgebildet haben. Eines dieser Merkmale, in der sich das Spanische und das Portugiesische, aber auch die jeweiligen Varietäten beider Sprachen unterscheiden, ist die Anrede. In nahezu jedem hispanophonen und lusophonen Land werden die Anredepronomen verschieden verwendet. In manchen Regionen gibt es Anredeformen, die sonst nirgendwo gebraucht werden. Hinzu kommen die nominalen Anredeformen, die ebenfalls regional unterschiedlich sind und außerdem von jedem Sprecher jederzeit neu kreiert werden können.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Einleitung
- Autor und Werk
- Die Anrede im Spanischen und Portugiesischen
- Das Anredeverhalten der Romanfiguren
- Nominale Anrede
- Pronominale Anrede
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Diese Arbeit untersucht das Anredeverhalten im Roman „Travesuras de la niña mala“ von Mario Vargas Llosa. Der Fokus liegt dabei auf dem Vergleich des Anredeverhaltens im spanischen Original mit den Übersetzungen ins brasilianische und europäische Portugiesisch.
- Untersuchung der typischen peruanischen Anredeformen im spanischen Original
- Analyse der Übersetzung dieser Anredeformen in die beiden portugiesischen Varietäten
- Vergleich des Anredeverhaltens in den Übersetzungen und im Original
- Analyse des pro-drop-Parameters in allen drei Ausgaben
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Die Einleitung stellt den Forschungsgegenstand und die Zielsetzung der Arbeit vor. Kapitel 2 gibt einen Überblick über Autor und Werk. In Kapitel 3 werden die Anredeformen im Spanischen und Portugiesischen, insbesondere die Besonderheiten des peruanischen Spanisch und der brasilianischen und europäischen Portugiesisch Varietäten, beleuchtet. Kapitel 4 analysiert das Anredeverhalten der Romanfiguren in allen drei Ausgaben. Besonderes Augenmerk liegt auf der Übersetzung der spanischen Anredeformen in die portugiesische Sprache.
Schlüsselwörter (Keywords)
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Anrede, Höflichkeit, Sprachgeschichte, Romananalyse, Sprachvergleich, Spanisch, Portugiesisch, pro-drop, Peru, Brasilien, Portugal.
- Arbeit zitieren
- Friederike Schulz (Autor:in), 2016, Das Anredeverhalten im Spanischen und Portugiesischen. Untersuchungen in Mario Vargas Llosas Roman "Travesuras de la niña mala", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/355938