Der niederländische Christen-Demokratisch Appèl (CDA)


Hausarbeit, 2000

17 Seiten, Note: 2+

Anonym


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Vorwort

2. Der CDA
2.1 Der Grundgedanke des CDA
2.2 Parteistrukturen

3. Die Parteigeschichte des CDA

4. Fazit

5. Literaturhinweise

1. Vorwort

Der CDA ist eine Volkspartei, welche die Wichtigkeit des Zusammenlebens vor Augen hat und vom Evangelium die nötige Inspiration erhält. Der CDA möchte als christliche Partei aktiv an diesem Zusammenleben mitwirken. Niemand soll in eine Abseitsstellung gedrängt werden, jeder Mensch zählt in der heutigen Gesellschaft. So soll auch jeder ein Stück der großen Verantwortlichkeit übernehmen, um ein gutes Zusammenleben zu ermöglichen.1

Der CDA wird unterstützt durch Tausende von Menschen, die in den ganzen Niederlanden dafür sorgen, dass der CDA eine vitale und aktive politische Organisation ist. Das politische Gewicht richtet sich in zunehmendem Maße auf die Europäische Union. So kennzeichnet die Partei in ihrem Parteiprogramm nicht nur einen niederländischen, sondern auch einen europäischen und einen weltweiten Standpunkt.2 Die Mitglieder haben viele Möglichkeiten, ihre eigene Meinung und eigene Vorstellung zu äußern und zu verwirklichen. So kann jeder aktiv zur Politik beitragen.3

In der vorliegenden Arbeit soll zunächst die Partei und ihr politischer Grundgedanke vorgestellt werden. Anschließend werden die Parteistrukturen und das Parteisystem erläutert. Einen genauen Überblick gibt eine kurze Parteigeschichte, die die wichtigsten Ereignisse des politischen Werdegangs des CDA verdeutlichen soll. Vgl.:CDA- Partijbureau:Dit is het CDA, Den Haag 1999, S. 6

2. Der CDA

Der CDA ist eine christdemokratische Volkspartei. Für die Christdemokraten steht die Qualität des Zusammenlebens im Mittelpunkt, ebenso die bereits erwähnte Verantwortung füreinander. Die Grundfeste der Gesellschaft setzen sich zusammen aus Familie, Schule, Wohnumgebung und des Vereins- zentrale Merkmale sozialer Aktivität. Der CDA will die Menschen dazu auffordern, die Gesellschaft im Rahmen eigener Auffassungen, Talente und Weltanschauungen kreativ und individuell mitzugestalten. Das Wort „Zusammenarbeit“ ist für den CDA von großer Bedeutung, sowohl auf europäischem Gebiet als auch in der Innenpolitik, die das regionale und lokale Niveau mit einschließt.4

2.1. Der Grundgedanke des CDA

Die Bezeichnung „CDA“ steht für „Christen-Demokratisch Appèl“, was soviel bedeutet wie „Christlich- Demokratischer Appell“. Der Name verweist bereits auf den christlichen Charakter: Die Bibel ist die einzige spirituelle Informationsquelle der Partei in Bezug auf die Politik. Der Erhalt der christlichen Identität ist dem CDA wichtig, trotzdem ist er keine rein konfessionelle Partei. Der CDA läßt sich in politischem Handeln nicht nur durch das Glaubensbekenntnis leiten, dies bedeutet, dass die Konfession keinerlei Auswirkung hat auf die politische Praxis. Der CDA ist der Meinung, dass eine politische Partei keine Glaubensgemeinschaft ist.5 Hier erfolgt eine strikte Trennung von

Kirche und Staat. Ziele der Partei sind die Realisierung von Gesetzen, hier liegt der politische Schwerpunkt bei der öffentlichen Gerechtigkeit und gesellschaftlichen Regeln, denn Sache, Ort und Befugnis der Regierung beschränken sich auf dieses Thema. Die Ausgangspunkte sind sorgfältig formuliert und haben ihren Ursprung in der Bibel. Dies wird auch „politieke confessie“ genannt in Bezug auf gesellschaftliches und politisches Handeln. Ziel des CDA ist es, an einer Gesetzgebung zu arbeiten, in welcher die folgenden vier in der Bibel genannten Punkte berücksichtigt werden:6

1. Gerechtigkeit. Dieser Aspekt soll die Bürger absichern

(beschermen). Dies gilt für das gesellschaftliche Leben als auch in Bezug auf die Regierung. Gesonderte Bedürfnisse („deelbelangen“) sind erlaubt, dürfen aber nicht überhand nehmen. Daher ist eine normierende Begrenzung der eigenen Rechte vonnöten. Der Hauptaspekt der Gerechtigkeit ist , dass jeder Bürger Rechte hat und auch zu seinem Recht kommen kann.

2. Solidarität. Die Solidarität überschreitet Gruppen- und

Klassenabgrenzungen und unterstützt die sozial Schwachen. Auf internationalem Gebiet spielt die Entwicklungszusammenarbeit eine große Rolle. Der CDA appelliert an bürgerliche Tugenden, um die Verantwortung der Bürger zu verdeutlichen. Dies zeichnet sich wiederum nicht durch Frömmigkeit aus, sondern verinnerlicht eine politische, prinzipielle Lebenseinstellung.

3. Ausbauen der Verantwortlichkeit: Hier ist das Ziel das

Mitspracherecht von Bürgern und Organisationen, wie beispielsweise Arbeitnehmer- und Arbeitgeberverbände. Der CDA ist der Meinung,

Der niederländische Christen-Demokratisch Appèl (CDA) 3

dass jeder Mensch individuell ist und jeder seine eigenen Talente und

Möglichkeiten in der Gemeinschaft verwirklichen kann. Daher weist auch die Verantwortlichkeit viele unterschiedliche Facetten auf.

4. Rentmeesterschap (Verwalteramt, -stelle bzw. Amtszeit als Verwalter). Übernehmen von Verantwortung ist auch hier besonders wichtig, in erster Linie das Schützen und Akzeptieren des Zugeeigneten, so beispielsweise der Umweltschutz. Es muss dafür gesorgt werden, dass die Welt lebenswert ist und bleibt, mit besonderem Hinblick auf die nachfolgenden Generationen. Man soll einen kritischen Blick bekommen für die sogenannte „Qualität der Lebensumgebung“ durch sorgsame Verwaltung.7

Es läßt sich anhand dieser Punkte deutlich darstellen, dass der

CDA eine offene Partei ist. Kein angehendes Mitglied bzw. Mitglied der Partei darf aufgrund seines oder ihres Glaubensbekenntnisses diskriminiert werden. So wird nicht nach Mitgliedschaft in einer christlichen Kirchengemeinschaft gefragt,wichtig ist allein, dass man die Überzeugungen des CDA teilt. Eine inhaltliche und praktische Schulung der Mitglieder ist verpflichtet, ebenso auch für Kandidaten, die sich zur Wahl stellen. Der CDA ist eine „allgemeine, breitgefächerte Partei des Volkes“, für sowohl Christen als auch Nicht- Christen. Ein Faktor ist der steigende Ausländeranteil in den Niederlanden. Der Glaube und die Kultur dieser Menschen sowie deren Lebenseinstellungen sollen ebenfalls berücksichtigt werden. Hinzu kommt, dass bei immer mehr Niederländern eine abnehmende kirchliche Bindung zu erkennen ist:"Sommige sociologen voorspellen het CDA op grond daarvan een sombere toekomst."8

2.2. Parteistrukturen

Der CDA ist eine Partei die sich volksnah fühlt. Sie zählt 87.000 Mitglieder, die dafür sorgen, dass die Belange der Gesellschaft erkannt werden. 1999 gibt es in den Niederlanden 539Gemeentelijke Afdelingen. Diese Gruppen bilden die Basis des CDA und sorgen dafür, dass die Ideale und Ziele der Partei in die Tat umgesetzt werden können. Die Mitglieder organisieren Debatten über aktuelle Themen, welche die Bevölkerung interessieren und beschäftigen. Darüber hinaus finden Schulungen statt und die Mitglieder werden weiterhin in Form einer CDA-Zeitschrift (ledenblad) über aktuelle Geschehnisse informiert. Das genaue System der Parteistrukturen wird im folgenden erläutert.

Die erste Unterabteilung bilden die Ortsgruppen.9 Sie bestehen aus mindestens zehn Mitgliedern innerhalb einer Gemeinde. Im Jahre 1996 gab es in den Niederlanden 642 Ortsgruppen. Das bedeutet, dass in nahezu jeder Gemeinde eine solche Gruppe vertreten ist. Die Ziele des CDA sollen in die Praxis umgesetzt werden und eine aktive Teilnahme am Parteileben ist Grundvoraussetzung. Die Ortsgruppen geben ein Mitglieder-Kontaktblatt heraus und beteiligen sich aktiv an Kommunalwahlkampagnen.

Die nächstgrößere Abteilung sind die (Wahlkreis-) Bezirksorganisationen. Es existieren insgesamt 19 Bezirke, die innerhalb des CDA als „Kamerkring“ bezeichnet werden. Dem liegen die bedeutsamen Funktionen der Bezirksorganisationen für die Wahlen zur Zweiten Kammer zugrunde. Satzungsmäßige Regelungen sind zentral vorgegeben: zu den mindestens zweimal im Jahr stattfindenden Mitgliederversammlungen hat jedes Parteimitglied des entsprechenden Bezirkes Zutritt.

[...]


1 Vgl.:CDA- Partijbureau: Dit is het CDA, Den Haag 1999, S. 6

2 Vgl.: CDA-Partijbureau: Program van uitgangspunten, Den Haag 1993, S. 5

3 Vgl.:Dit is het CDA,1999, S.6

4 Vgl.: Dit is het CDA, S.6

5 Lepszy, Norbert/Koecke, Christian: Der niederländische Christlich- demokratische Appell, Politische Parteien West-Europas, Bd. 5, Paderborn 2000, S. 118- 119

6 Vgl.: Lepszy/Koecke, 2000, S. 120 Diese Grundgedanken findet man auch unterwww.cda.nlund den verschiedenen Ausgaben desCDA-Partijbureaus. S. hierzu auch das Literaturverzeichnis.

7 Vgl.: Lepszy/Koecke, 2000, S. 38

8Vgl.: Meinders, P.R. (eindredacteur); Schippers, J.A; Poelman, A.H.; Van Vlastuin, E.:Kiezen voor christelijke politiek: principes en praktijk bij CDA, SGP, GPV en RPF, Leiden 1994, S. 11

9 Vgl.:Dit is het CDA,1999, S. 19/20, und Lepszy/Koecke, 2000, S. 41- 42

Ende der Leseprobe aus 17 Seiten

Details

Titel
Der niederländische Christen-Demokratisch Appèl (CDA)
Hochschule
Universität Münster  (Zentrum für Niederlande-Studien)
Note
2+
Jahr
2000
Seiten
17
Katalognummer
V3560
ISBN (eBook)
9783638121989
Dateigröße
392 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Christen-Demokratisch, Appèl
Arbeit zitieren
Anonym, 2000, Der niederländische Christen-Demokratisch Appèl (CDA), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/3560

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