Diese Arbeit zeigt die Problematik von armutsbedingten Lebensumständen in informellen Siedlungen auf, und analysiert die Konsequenzen für die Gesundheit der ortsansässigen Bewohner. Am Beispiel der Großstadt Buenos Aires und seinen informellen Siedlungen werden die Strategien des örtlichen Gesundheitssystems zum Thema Krankheitsprävention beleuchtet und die Möglichkeiten wurden erfasst, die tatsächlich ihre Durchführung vor Ort finden. Natürlich orientieren sich diese an den gesundheitlichen Risiken, denen die ortsansässige Bevölkerung ausgesetzt ist. In einer zwölfwöchigen Feldstudie in einem "Slum" von Buenos Aires (Villa 21-24) wurde erforscht, welche Krankheiten im Hauptfokus der (ausübenden) örtlichen öffentlichen Gesundheitszentren stehen und welche Art von Prävention in den Villas Miserias eigentlich erforderlich und möglich ist.
Diese Arbeit beinhaltet allgemeines Basiswissen über das lateinamerikanische Land Argentinien, seine Geschichte, Bevölkerungsstruktur und das Gesundheitssystem. Weiters erfolgen theoretische Aussagen und Recherchen über die Lebenswelt „Slum“, wobei der Schwerpunkt bereits in Buenos Aires und den Villas Miserias gesetzt wird.
Die Präventionsmaßnahmen, die vor Ort möglich sind, und in Realität angewandt werden, finden ihr theoretisches Fundament in einer allgemeinen Literaturrecherche und werden durch Programme, Workshops und Maßnahmen ergänzt, die in der Villa 21-24 beobachtet wurden. Das mulitdisziplinäre Team und dessen wertvolle Arbeit im Zentrum wird beschrieben, und Experteninterviews fließen in die Beschreibung der örtlichen Krankheitsproblematik und der durchgeführten Präventionsmaßnahmen ein.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Argentinien - Historik und Gesundheitssystem
- 2.1 Geschichte, Wirtschaft und Politik
- 2.2 Gesellschaft und Demografie
- 2.3 Schwellenland und Zwei-Klassen-Gesellschaft
- 2.4 Gesundheitssystem
- 2.4.1 Dezentralisierung der Autoritäten
- 2.4.2 Sozialversicherungssektor
- 2.4.3 Öffentlicher Gesundheitssektor
- 2.4.4 Privater Gesundheitssektor
- 2.4.5 Finanzierung des Gesundheitssystems
- 3 Slums - Die Armenviertel der Welt
- 3.1 Un Habitat und die Vereinten Nationen
- 3.2 Allgemeines zur Slum-Ökologie
- 3.3 Historische Entwicklung und Wachstum von Slums
- 3.4 Arbeitsplätze und Informalität
- 3.5 Ausgrenzung und soziale Ungleichheit
- 4 Gesundheitsdeterminanten in der Lebenswelt „Villa Miseria“
- 4.1 Umweltbedingungen in der Villa Miseria
- 4.1.1 Die Umweltverschmutzung belastet die Gesundheit
- 4.1.2 Das Arbeitsumfeld als Gesundheitsrisiko
- 4.1.3 Ungünstige Wohnbedingungen führen zu Gesundheitsrisiken
- 4.2 Biologische Gesundheitsdeterminanten
- 4.3 Individuelle (un)gesunde Lebensweise
- 4.4 Zugang, Angebot und Erreichbarkeit von Gesundheitsleistungen
- 4.4.1 Primäre Gesundheitsversorgung nach Alma Ata
- 4.4.2 Zugänglichkeit und Ausstattung der CeSACs
- 4.4.3 Erreichbarkeit für die Bevölkerung
- 5 Ortsbezogene Krankheitsbilder in der Lebenswelt „Villa Miseria“
- 5.1 Infektionskrankheiten
- 5.1.1 Aids
- 5.1.2 Malaria/Dengue
- 5.1.3 Tuberkulose
- 5.1.4 Die lokale und weltweite Relevanz von Infektionskrankheiten
- 5.2 Wasser, das krank macht
- 5.2.1 Diarrhöen
- 5.2.2 Cholera
- 5.3 Essen, das krank macht
- 5.3.1 Magen-Darm-Erkrankungen
- 5.3.2 Übergewicht und Bluthochdruck
- 5.4 Atemwegserkrankungen
- 5.5 Kranke Seele
- 5.5.1 Gewalt
- 5.5.2 Kinder ohne Ausweg
- 5.5.3 Kindersterblichkeit
- 6 Präventionsmöglichkeiten
- 6.1 Allgemeines zur Prävention
- 6.1.1 Verhaltens- und Verhältnisprävention
- 6.1.2 Primäre, sekundäre, tertiäre Prävention
- 6.1.3 Präventionsstrategien und -methoden
- 6.2 Aktuelle Präventionsmaßnahmen in der Villa 21-24
- 6.2.1 Präventive Therapien des diplomierten Pflegepersonals
- 6.2.2 Workshops als präventive Maßnahme
- 6.2.3 Gesundenuntersuchungen
- 6.2.4 Ärztliche Konsultationen
- 6.2.5 Psychologische Einzelbetreuung als Präventionsmaßnahme
- 6.2.6 Soziale Arbeit und Prävention
- 6.2.7 Gewaltprävention durch Polizeipräsenz
- 6.3 Aktuelle Präventionsstrategien auf nationaler Ebene
- 6.3.1 Verbesserung armutsbedingter Lebensumstände
- 6.3.2 Mobile Prävention: Gesundheitsstationen
- 7 Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit untersucht die gesundheitlichen Herausforderungen in den „Villas Miserias“, den Slums von Buenos Aires, Argentinien. Sie analysiert die Ursachen für die gesundheitlichen Probleme der Bewohner und beleuchtet die Notwendigkeit und Umsetzung von Krankheitspräventionsmaßnahmen in diesem besonderen Lebensumfeld.
- Gesundheitsgefährdende Lebensbedingungen in Slums
- Soziale Ungleichheit und Einfluss auf die Gesundheit
- Präventionsmaßnahmen im Bereich der Gesundheitsversorgung
- Bedeutung von multiprofessionellen Teams in der Gesundheitsversorgung
- Herausforderungen und Chancen der Krankheitsprävention in Slums
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in das Thema und stellt den Kontext der „Villas Miserias“ in Argentinien vor. Anschließend werden die Geschichte, das Wirtschaftssystem und die Politik Argentiniens sowie die gesellschaftliche und demografische Situation beleuchtet. Dabei wird auch auf die Herausforderungen des Gesundheitssystems in Argentinien eingegangen. Das dritte Kapitel widmet sich den Slums weltweit, ihrer Entstehung, den Lebensbedingungen und den damit verbundenen sozialen Problemen. Das vierte Kapitel analysiert die Gesundheitsdeterminanten in den „Villas Miserias“, wie z. B. die Umweltbedingungen, biologische Faktoren, individuelle Lebensweise und der Zugang zu Gesundheitsleistungen. Im fünften Kapitel werden die wichtigsten Krankheitsbilder in den Slums vorgestellt, darunter Infektionskrankheiten, Wasser- und Nahrungsmittelbedingte Erkrankungen sowie psychische Belastungen. Das sechste Kapitel befasst sich mit den verschiedenen Präventionsmöglichkeiten, sowohl auf lokaler als auch auf nationaler Ebene. Abschließend wird die Schlussfolgerung präsentiert, die die wichtigsten Erkenntnisse der Arbeit zusammenfasst.
Schlüsselwörter
Villas Miserias, Slum, Argentinien, Gesundheitsversorgung, Krankheitsprävention, soziale Ungleichheit, Umweltbedingungen, Infektionskrankheiten, Präventionsmaßnahmen, multiprofessionelle Teams, Gesundheitsdeterminanten, Alma-Ata-Deklaration.
- Quote paper
- Sonja Datlinger-Kofler (Author), 2014, Villas Miserias. Gesundheitsgefährdende Lebenswelt "Slum" und mögliche Formen der Krankheitsprävention, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/356090