„Nichts ist unmöglich“, denn „Neckermann macht´s möglich“. „Gut, dass es noch so etwas Gutes gibt“. Marken und ihre Markenimages bestimmen den Alltag jedes Menschen in unserer hochkomplexen I nformationsgesellschaft. Nichts geht mehr ohne Marken: Sie geben uns Orientierung im unüberschaubarwirkenden Meer an Produkten. Doch Marken hatten nicht immer diese Funktion. Immer aber zeigten Marken schon die Befindlichkeit einer Gesellschaft. Wie sie beworben wurden, was an ihnen hervorgehoben wurde und welche Marken überhaupt in bestimmten Zeiten erfolgreich und richtungsweisend waren, sagt einiges über die Menschen, welche die Marken entwickelten und noch mehr über die, die sie kauften. Mit dieser Arbeit soll der Versuch unternommen werden, eine Analyse des Zusammenhangs zwischen den kreativen Ideen der Markenmacher (Slogans, Kampagnen, Motive) und den historischen Fakten im Nachkriegsdeutschland bis zur politischen Wiedervereinigung 1990 herzustellen. Somit könnte der Autor im Sinne der Mentalitäts- ,Wirtschafts- und Sozialgeschichte eine Brücke schlagen zwischen der Markenentwicklung und der Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland. Der Begriff Marke wird in der folgenden Arbeit also hauptsächlich unter dem Aspekt seiner Außenwirkung betrachtet. Werbung und Verpackung einer Marke bieten die Indizien für die Auswirkung dieser auf die Gesellschaft und umgedreht. Einige Autoren behaupten Werbung und damit Markenbildungsprozesse seien Spiegel der Gesellschaft. So postulierte der Kulturphilosoph Hanns BUCHLI 1962: „Die Geschichte der Werbung ist im Grunde eine Geschichte der menschlichen Kultur“ 1 Der nordamerikanische Medienkritiker Marshall MCLUHAN unterstützte diese Ansicht mit den Worten „Die Historiker und Ärchäologen werden eines Tages entdecken, dass die Werbung unserer Zeit die einfallsreichsten und tiefsten täglichen Betrachtungen darstellt, die eine Kultur je über ihr ganzes Tun und Lassen angestellt hat“ 2 (1968). So, dass Michael KRIEGSKORTE folgerichtig 1992 resümieren konnte, dass die Werbung ein „besonders klarer Spiegel der tatsächlichen gesellschaftlichen Verhältnisse“ 3 sei.
Inhaltsverzeichnis
- Problemstellung
- Theoretische Begriffsbestimmung
- Geschichte der Marken
- Definition „Marke“
- Markenentwicklung und Markenentstehung
- Die Nachkriegsjahre 1949 bis 1960
- Politische und wirtschaftliche Situation
- Gesellschaftliche und kulturelle Situation
- Markenbildung und Werbung
- Markenbildung am Beispiel Persil
- Die Sechziger Jahre 1961 bis 1970
- Politische und wirtschaftliche Situation
- Gesellschaftliche und kulturelle Situation
- Markenbildung und Werbung
- Markenbildung am Beispiel Persil
- Die Siebziger Jahre 1971 bis 1980
- Politische und wirtschaftliche Situation
- Gesellschaftliche und kulturelle Situation
- Markenbildung und Werbung
- Markenbildung am Beispiel Persil
- Die Achtziger Jahre 1981 bis 1990
- Politische und wirtschaftliche Situation
- Gesellschaftliche und kulturelle Situation
- Markenbildung und Werbung
- Markenbildung am Beispiel Persil
- Resümee
- Die Nachkriegsjahre 1949 bis 1960
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert den Zusammenhang zwischen Markenentwicklung und den historischen Fakten im Nachkriegsdeutschland bis zur politischen Wiedervereinigung 1990. Sie untersucht die Entwicklung von Markenimages im Kontext der gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Veränderungen in der Bundesrepublik Deutschland. Im Zentrum steht die Marke Persil als Beispiel für diese Entwicklung.
- Entwicklung von Markenimages im Kontext der historischen Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland
- Interdependenz von Markenbildung und gesellschaftlichen Entwicklungen
- Analyse der Werbung als Interaktionsmetapher zwischen Marken und Gesellschaft
- Bedeutung von Marken in der Informationsgesellschaft und ihre Funktion als Orientierungshilfe
- Einflüsse von Werbeaussagen und Markenfiguren auf die Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in die Problemstellung und beleuchtet die Bedeutung von Marken in der heutigen Gesellschaft. Sie setzt sich mit der theoretischen Begriffsbestimmung von „Marke“ auseinander und erörtert die Geschichte der Markenbildung. Anschließend untersucht die Arbeit die Markenentwicklung in Westdeutschland von 1949 bis 1990, wobei sie die politischen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Rahmenbedingungen der jeweiligen Epoche beleuchtet. Es werden die Entwicklungen der Markenbildung und Werbung in den einzelnen Jahrzehnten analysiert, mit einem Fokus auf die Marke Persil als Beispiel.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit der Markenentwicklung in Westdeutschland von 1949 bis 1990, der Interdependenz von Markenbildung und gesellschaftlichen Entwicklungen, der Rolle von Werbung als Interaktionsmetapher zwischen Marken und Gesellschaft, der Bedeutung von Marken in der Informationsgesellschaft und den Einflüssen von Werbeaussagen und Markenfiguren auf die Gesellschaft. Weitere wichtige Begriffe sind Markenimage, Markenbildung, Werbegeschichte, Kulturgeschichte, Mentalitätsgeschichte, Wirtschaftswunder, Nachkriegsgesellschaft, Konsumgesellschaft, Persil.
- Arbeit zitieren
- Christian Fuchs (Autor:in), 2003, Markenentwicklung und Markenentstehung in der BRD, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/35618