Diese Arbeit soll zeigen, wie wichtig die Standardwahl für die Konsequenzen eines sozialen Vergleiches ist. Zunächst werden motivationale und kommunikative Gründe für soziale Vergleiche erläutert. Anschließend wird die Standardwahl selbst als bedeutsamer Prozess herausgestellt, wobei hier viele verschiedene Faktoren wie beispielsweise die relative Position des Selbst zum Standard eine Rolle spielen. Vor allem die Standardwahl beeinflusst die Selbstwahrnehmung während und nach einem sozialen Vergleich. Der Schwerpunkt der Arbeit gründet auf den Annahmen des „Selective Accessibility Model“, welches die Entstehung von Assimilation und Kontrast als Folge von unterschiedlichen Fokussen während eines Vergleiches herausstellt.
Der Mensch hat ein grundlegendes Bedürfnis, über sich selbst Bescheid zu wissen und sich selbst zu kennen. Dies erreicht er beispielsweise durch Introspektion oder Selbstbeobachtung, aber eben auch durch Vergleiche mit anderen. Solche Vergleiche mit anderen Individuen bieten häufig eine zuverlässige Aussage über die eigenen Fähigkeiten und Eigenschaften. Die Verarbeitung von sozialen Informationen, so auch von denen, die auf das Selbst bezogen sind, verlangt meist nach einem Kontext, in den diese Informationen in Relation gesetzt werden können. Soziale Vergleiche bilden somit einen zuverlässigen Rahmen für die Einschätzung von eigenen Fähigkeiten, Leistungen und Eigenschaften. Dabei beeinflussen sie maßgeblich die Selbstwahrnehmung, das Handeln und auch die Gefühle des Selbst. Soziale Vergleiche können dabei zwei unterschiedliche Folgen mit sich bringen. Entweder findet daraufhin eine Annäherung oder eine Entfernung vom Vergleichsstandard statt.
Inhaltsverzeichnis
- Zusammenfassung
- Einleitung
- Warum nehmen wir soziale Vergleiche vor?
- Festingers Theorie der sozialen Vergleichsprozesse
- Das Motiv des positiven Selbstbildes und der Selbstverbesserung
- Gründe der korrekten Informationsverarbeitung
- Mit wem Vergleichen wir uns?
- Ähnliche Vergleichsstandards
- Aufwärts- und Abwärtsvergleiche
- Routinestandards
- Auswirkungen auf die Selbstwahrnehmung
- Assimilations- und Kontrasteffekte
- Das Selective Accessibility Model
- Empirische Untersuchung
- Studie 1
- Studie 2
- Studie 3
- Studie 4
- Studie 5
- Fazit
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Auswirkungen der Wahl des Vergleichsstandards auf die Selbstwahrnehmung. Sie beleuchtet die verschiedenen Gründe für soziale Vergleiche, wie das Bedürfnis nach Selbsterkenntnis, Selbstwerterhöhung und Selbstverbesserung. Insbesondere wird das Selective Accessibility Model von Mussweiler (2003) vorgestellt, welches die Veränderungen in der Zugänglichkeit von Selbstwissen während des sozialen Vergleichs hervorhebt. Die Arbeit analysiert die Auswirkungen von Assimilations- und Kontrasteffekten auf die Selbstwahrnehmung und untersucht empirisch, wie unterschiedliche Fokussen auf Ähnlichkeiten und Unterschiede während eines sozialen Vergleichs zu diesen Effekten führen.
- Motivationale und kommunikative Gründe für soziale Vergleiche
- Die Bedeutung der Standardwahl für die Konsequenzen eines sozialen Vergleichs
- Das Selective Accessibility Model und die Entstehung von Assimilation und Kontrast
- Empirische Studien zur Untersuchung der Effekte unterschiedlicher Fokussen im sozialen Vergleich
- Die Auswirkungen sozialer Vergleiche auf die Selbstwahrnehmung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der sozialen Vergleiche und deren Auswirkungen auf die Selbstwahrnehmung ein. Sie stellt das grundlegende Bedürfnis des Menschen nach Selbsterkenntnis und die Rolle von sozialen Vergleichen in diesem Prozess dar. Kapitel 2 beleuchtet die verschiedenen Gründe für soziale Vergleiche, darunter das Bedürfnis nach Selbsteinschätzung, Selbstwerterhöhung und Selbstverbesserung. Es wird auch die Rolle von sozialen Vergleichen als mentale Abkürzungen im Alltag erläutert. Kapitel 3 widmet sich der Frage, mit wem wir uns vergleichen und stellt verschiedene Vergleichsstandards wie ähnliche Personen, Aufwärts- und Abwärtsvergleiche sowie Routinestandards vor. Kapitel 4 untersucht die Auswirkungen von sozialen Vergleichen auf die Selbstwahrnehmung und beschreibt die Mechanismen von Assimilation und Kontrast. Es wird das Selective Accessibility Model von Mussweiler (2003) vorgestellt, welches die Entstehung dieser Effekte durch unterschiedliche Fokussen während des Vergleichs erklärt. Kapitel 5 präsentiert empirische Studien, die die Effekte unterschiedlicher Fokussen auf Ähnlichkeiten und Unterschiede während eines sozialen Vergleichs untersuchen.
Schlüsselwörter
Soziale Vergleiche, Selbstwahrnehmung, Vergleichsstandards, Assimilation, Kontrast, Selective Accessibility Model, Selbstwerterhöhung, Selbsterkenntnis, Selbstverbesserung, empirische Forschung.
- Arbeit zitieren
- Kristina Simmer (Autor:in), 2015, Auswirkungen der Wahl des Vergleichsstandards auf die Selbstwahrnehmung. Empirische Studien zu sozialen Vergleichen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/356308