Zu den im Konstanzer Beschluss von 1997 geforderten Maßnahmen zur Qualitätssicherung schulischer Bildung gehört vor allem die regelmäßige Durchführung von länderübergreifenden Vergleichsuntersuchungen zum Lern- und Leistungsstand von SuS. Seitdem hat Deutschland verstärkt an internationalen Schulleistungsstudien teilgenommen. Die Ergebnisse, die Deutschland in den PISA-Studien, den TIMSS und IGLU dabei erzielen konnte, haben zu einem Umdenken bezüglich der Lehrpläne geführt. Sie sollten nicht weiter inputgesteuert bleiben, sondern ihren Fokus auf Schülerkompetenzen legen, also outputgesteuert werden. Seit 2003 hat die KMK daher fächerspezifische Bildungsstandards verabschiedet, die festlegen, welche Kompetenzen von den SuS bis zu einem bestimmten Zeitpunkt beherrscht werden sollen. Im Dezember 2004 wurden diese Bildungsstandards auch für die naturwissenschaftlichen Unterrichtsfächer für den Mittleren Abschluss verabschiedet.
In den Bildungsstandards für den Chemieunterricht bis zum Mittleren Schulabschluss ist zwischen vier Kompetenzbereichen zu unterscheiden: Fachwissen, Erkenntnisgewinnung, Kommunikation und Urteilsfähigkeit. Diese Kompetenzerwartungen sind verbindlich. Die konkrete Gestaltung des Unterrichts hingegen liegt weiterhin im Handlungsspielraum der Lehrenden. Bestehende Unterrichtsmethoden müssen somit dahingehend kritisch reflektiert werden, ob sie den Kompetenzerwartungen Rechnung tragen können. Diese Arbeit konzentriert sich dabei auf den Kompetenzbereich der Erkenntnisgewinnung im Fach Chemie in der Sek I. Nach einer Betrachtung des Kernlehrplans Chemie für die Sekundarstufe I im Gymnasium soll dieser Kompetenzbereich darin verortet und charakterisiert werden. Insbesondere seine Bedeutung für die Naturwissenschaft Chemie soll dabei herausgearbeitet werden.
Im Unterricht kann die Erlernung naturwissenschaftlicher Erkenntnisgewinnung durch experimentelle und theoretische Methoden erfolgen. Die experimentelle Methode ist von zentraler Bedeutung und Gegenstand dieser Arbeit. Ihr Beitrag zur Erlernung naturwissenschaftlicher Erkenntnisgewinnung hängt allerdings von der Art des Experiments und seiner Einbettung in den Unterricht ab. Sein Potential im Unterricht vor dem Hintergrund des Kompetenzbereichs der Erkenntnisgewinnung ist daher darzustellen bevor im zweiten Teil dieser Arbeit das spezielle Beispiel des Egg Races als experimentelle Methode betrachtet werden soll.....
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Der Kernlehrplan Chemie
- 3. Erkenntnisgewinnung
- 3.1 Stellenwert der Erkenntnisgewinnung im Kernlehrplan Chemie
- 4. Die Rolle des Schul-Experiments
- 4.1 Das Experiment als erkenntnisbringende Methode im Kernlehrplan Chemie.
- 5. Das Egg Race.
- 5.1 Erlernung naturwissenschaftlicher Erkenntnisgewinnung durch Egg Races
- 5.2 Schwächen der Methode und mögliche Variationen zur Verbesserung...
- 5.2.1 Grundsätzliches...
- 5.2.2 Technische Begebenheiten ....
- 5.2.3 Gruppenzusammenstellung.
- 5.2.4 Wettkampf und Niederlage.
- 6. Fazit.....
- 7. Literaturverzeichnis..
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Eignung des Egg Races als experimentelle Methode zur Erkenntnisgewinnung im Chemieunterricht der Sekundarstufe I. Sie analysiert den Kompetenzbereich der Erkenntnisgewinnung im Kernlehrplan Chemie und setzt diesen in Beziehung zur Rolle des Experiments im naturwissenschaftlichen Unterricht. Dabei wird die Bedeutung des Experiments als Grundlage für naturwissenschaftliche Erkenntnisgewinnung hervorgehoben.
- Der Kompetenzbereich der Erkenntnisgewinnung im Chemieunterricht
- Die Rolle des Experiments in der naturwissenschaftlichen Erkenntnisgewinnung
- Das Egg Race als experimentelle Methode: Chancen und Grenzen
- Variationen des Egg Races und ihre Auswirkungen auf die Erkenntnisgewinnung
- Bewertung des Potentials des Egg Races im Hinblick auf den Kompetenzbereich der Erkenntnisgewinnung
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Die Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein und beleuchtet den Kontext der Bildungsstandards im Chemieunterricht. Der Fokus liegt auf dem Kompetenzbereich der Erkenntnisgewinnung und der Bedeutung von Experimenten in diesem Kontext.
- Kapitel 2: Dieses Kapitel analysiert den Kernlehrplan Chemie für die Sekundarstufe I und stellt die Bedeutung des Kompetenzbereichs der Erkenntnisgewinnung dar. Es verdeutlicht, wie der Lehrplan von einer Input- zu einer Output-Orientierung gewechselt hat und den Fokus auf die Entwicklung von Schülerkompetenzen legt.
- Kapitel 3: Der Stellenwert der Erkenntnisgewinnung im Kernlehrplan Chemie wird genauer betrachtet. Es wird erläutert, wie das Experiment eine zentrale Rolle bei der Entwicklung naturwissenschaftlicher Kompetenzen spielt und die Schüler befähigt, Wissen anzuwenden, Fragen zu stellen und Schlussfolgerungen zu ziehen.
- Kapitel 4: Die Rolle des Schul-Experiments im Chemieunterricht wird aus der Perspektive des Kernlehrplans und der fachwissenschaftlichen Literatur betrachtet. Es wird argumentiert, dass das Experiment einen essentiellen Beitrag zur Erlernung naturwissenschaftlicher Erkenntnisgewinnung leistet.
- Kapitel 5: Das Egg Race wird als spezielle experimentelle Methode vorgestellt. Seine Eignung für die Erlernung naturwissenschaftlicher Erkenntnisgewinnung wird beleuchtet. Es werden sowohl die Stärken als auch die Schwächen der Methode analysiert, sowie mögliche Variationen und Verbesserungen aufgezeigt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen naturwissenschaftliche Erkenntnisgewinnung, Kompetenzbereich der Erkenntnisgewinnung im Chemieunterricht, Schul-Experiment, Egg Race, experimentelle Methode, Lern- und Kommunikationsprozesse, Sekundarstufe I, Kernlehrplan Chemie, Bildungsstandards, Scientific Literacy.
- Arbeit zitieren
- Julia Sonne (Autor:in), 2013, Die Eignung von "Egg Races" als experimentelle Methode der Erkenntnisgewinnung in der Sekundarstufe I, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/356613