Dieses Lehrheft hebt sich von dem anderen Lehrmaterial vor allem dadurch ab, dass hier keine einzelvorschriftenbezogene und in sich geschlossene Behandlung von Gesetzen bzw. Gesetzesabschnitten erfolgt.
Dieses Kapitel umfasst zwei relativ selbstständige Teile.
Die erfolgreiche Berufstätigkeit als Securitymitarbeiter setzt Grundwissen über die Aufgaben der Polizei- und Ordnungsbehörden sowie der Staatsanwaltschaft voraus. Der Lernende muss das Privatrecht vom öffentlichen Recht unterscheiden und die sich aus dieser strikten Trennung ergebenden Konsequenzen für die Tätigkeit des privaten Sicherheitsgewerbes verständig herleiten können.
Dieses Lehrheft wird den Lernenden mit der methodischen Empfehlung übergeben, die einzelnen Teile jeweils für sich zu studieren und vor Eintritt in den nächsten Abschnitt die Kontrollfragen und -aufgaben des abgeschlossenen Teils schriftlich zu beantworten.
Inhaltsverzeichnis
- Teil I Die Aufgaben der Polizei- und Ordnungsbehörden, der Staatsanwaltschaft und der Gerichte
- 1. Warum ist Gefahrenabwehr überwiegend Sache des Staates?
- 2. Mit welchem „Recht“ erfüllt der Staat seine Gefahrenabwehraufgaben?
- 2.1 Öffentliche Sicherheit und Ordnung - was ist das?
- 2.2 Wie und durch wen erfüllt der Staat seine Handlungspflichten?
- 2.3 Die geschichtliche Entwicklung der „Polizei“
- 2.4 Polizei heute - was ist das?
- 2.4.1 Die Polizeihoheit liegt bei den Ländern - warum?
- 2.4.2 Die Ausnahmen - Bundespolizeibehörden
- 2.4.2.1 Bundespolizei
- 2.4.2.2 Das Bundeskriminalamt
- 2.4.2.3 Zollfahndung
- 2.5 „Entpolizeilichung“ - eine historische Konsequenz
- 2.6 Die heutigen Aufgaben der Polizei
- 2.6.1 Gefahrenabwehr
- 2.6.2 Die Strafverfolgung
- 2.6.2.1 Die Stellung der Staatsanwaltschaft
- 2.6.2.2 Das Strafverfahren und die Strafgerichtsbarkeit
- 2.6.2.2.1 Strafverfahren = Erkenntnisverfahren und Vollstreckungsverfahren
- 2.6.2.2.2 Rechtsmittel im Strafverfahren
- 2.6.2.2.3 Übersicht über die Strafgerichtsbarkeit
- 2.6.3 Amts- und Vollzugshilfe
- 2.7 Gefahrenabwehr durch Ordnungsbehörden
- 2.7.1 Sonderordnungs- und Sonderpolizeibehörden
- 2.7.2 Die staatliche Organisation der Gefahrenabwehr im Überblick
- 2.8 Gefahrenabwehr durch „Privat“ - Möglichkeiten und Grenzen
- 3. Kontrollfragen und -aufgaben
- Teil II Die Abgrenzung von Privatrecht zum öffentlichen Recht in ihrer Bedeutung für die privaten Sicherheitsdienste
- 1. Begriff und Gegenstand des Privatrechts
- 2. Begriff und Gegenstand des öffentlichen Rechts
- 3. Die Bedeutung der Unterscheidung von Privatrecht und öffentlichem Recht für die Tätigkeit privater Sicherheitsdienste
- 4. Kontrollfragen und -aufgaben
- Anhang - Zugehörigkeit der unterschiedlichen Rechtsgebiete
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieses Lehrheft vermittelt Elementarwissen über öffentliches Recht für Mitarbeiter im Sicherheitsgewerbe. Ziel ist es, das Verständnis für die Aufgaben von Polizei, Ordnungsbehörden und Staatsanwaltschaft zu schärfen und die Abgrenzung zum Tätigkeitsfeld privater Sicherheitsdienste zu verdeutlichen. Der Fokus liegt auf der Unterscheidung zwischen öffentlichem und Privatrecht und deren Bedeutung für die praktische Arbeit im Sicherheitsgewerbe.
- Aufgaben der Polizei und Ordnungsbehörden
- Abgrenzung öffentliches Recht / Privatrecht
- Bedeutung der Rechtsunterscheidung für Sicherheitsdienste
- Möglichkeiten und Grenzen privater Gefahrenabwehr
- Zusammenspiel öffentlicher und privater Sicherheitsstrukturen
Zusammenfassung der Kapitel
Teil I Die Aufgaben der Polizei- und Ordnungsbehörden, der Staatsanwaltschaft und der Gerichte: Dieser Teil des Heftes beleuchtet die Aufgaben des Staates im Bereich der Gefahrenabwehr und Strafverfolgung. Er beginnt mit der Begründung der staatlichen Monopolstellung in diesem Bereich, um dann die rechtlichen Grundlagen und die historische Entwicklung der Polizei darzulegen. Die verschiedenen Aufgaben der Polizei (Gefahrenabwehr, Strafverfolgung, Amts- und Vollzugshilfe), die Rolle der Staatsanwaltschaft und die Organisation der Gefahrenabwehr im Überblick werden detailliert beschrieben. Abschließend werden die Möglichkeiten und Grenzen privater Sicherheitsdienste im Kontext der staatlichen Aufgaben erläutert, wobei betont wird, dass private Sicherheitsdienste keine staatlichen Befugnisse besitzen und nur im Rahmen des Privatrechts agieren dürfen.
Teil II Die Abgrenzung von Privatrecht zum öffentlichen Recht in ihrer Bedeutung für die privaten Sicherheitsdienste: Dieser Teil befasst sich mit der fundamentalen Unterscheidung zwischen öffentlichem und Privatrecht. Er definiert die jeweiligen Gegenstände beider Rechtsgebiete und erläutert die Konsequenzen dieser Unterscheidung für die Tätigkeit privater Sicherheitsdienste. Es wird hervorgehoben, dass private Sicherheitsdienste im Wesentlichen im Bereich des Privatrechts agieren, selbst wenn sie für staatliche Auftraggeber tätig sind. Ausnahmen bilden nur wenige, explizit im öffentlichen Recht festgelegte Fälle, wie beispielsweise das Jedermanns-Festnahmerecht. Der Teil unterstreicht die Notwendigkeit für Mitarbeiter im Sicherheitsgewerbe, die klare Trennung zwischen öffentlichem und Privatrecht zu verstehen und ihr Handeln dementsprechend auszurichten, um Rechtsverletzungen zu vermeiden.
Schlüsselwörter
Öffentliches Recht, Privatrecht, Gefahrenabwehr, Polizei, Ordnungsbehörden, Staatsanwaltschaft, Strafverfolgung, Sicherheitsgewerbe, Hoheitsrechte, Vollzugsbefugnisse, Legalitätsprinzip, Opportunitätsprinzip, Notwehr, Notstand, Jedermannsrecht, Zivilrecht, Strafrecht, Strafprozessordnung, BGB.
Häufig gestellte Fragen zum Lehrheft: Öffentliches Recht für Mitarbeiter im Sicherheitsgewerbe
Was ist der Inhalt des Lehrhefts?
Das Lehrheft vermittelt Grundwissen zum öffentlichen Recht für Mitarbeiter im Sicherheitsgewerbe. Es behandelt die Aufgaben von Polizei, Ordnungsbehörden und Staatsanwaltschaft und deren Abgrenzung zu privaten Sicherheitsdiensten. Schwerpunkte sind die Unterscheidung zwischen öffentlichem und Privatrecht und deren Bedeutung für die tägliche Arbeit im Sicherheitsbereich.
Welche Themen werden im Teil I behandelt?
Teil I beleuchtet die Aufgaben des Staates in Gefahrenabwehr und Strafverfolgung. Es erklärt die staatliche Monopolstellung, die rechtlichen Grundlagen und die historische Entwicklung der Polizei. Detailliert werden die Aufgaben der Polizei (Gefahrenabwehr, Strafverfolgung, Amts- und Vollzugshilfe), die Rolle der Staatsanwaltschaft und die Organisation der Gefahrenabwehr beschrieben. Abschließend werden Möglichkeiten und Grenzen privater Sicherheitsdienste im Kontext staatlicher Aufgaben erläutert.
Welche Themen werden im Teil II behandelt?
Teil II befasst sich mit der Unterscheidung zwischen öffentlichem und Privatrecht. Er definiert beide Rechtsgebiete und erläutert die Konsequenzen dieser Unterscheidung für private Sicherheitsdienste. Es wird betont, dass private Sicherheitsdienste im Privatrecht agieren, auch bei staatlichen Aufträgen. Ausnahmen bilden wenige, im öffentlichen Recht festgelegte Fälle (z.B. Jedermanns-Festnahmerecht). Der Teil unterstreicht die Notwendigkeit, die Trennung zwischen öffentlichem und Privatrecht zu verstehen und dementsprechend zu handeln.
Welche Zielsetzung verfolgt das Lehrheft?
Das Lehrheft soll das Verständnis für die Aufgaben von Polizei, Ordnungsbehörden und Staatsanwaltschaft verbessern und die Abgrenzung zum Tätigkeitsfeld privater Sicherheitsdienste verdeutlichen. Der Fokus liegt auf der Unterscheidung zwischen öffentlichem und Privatrecht und deren Bedeutung für die Praxis im Sicherheitsgewerbe.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für das Lehrheft?
Wichtige Schlüsselwörter sind: Öffentliches Recht, Privatrecht, Gefahrenabwehr, Polizei, Ordnungsbehörden, Staatsanwaltschaft, Strafverfolgung, Sicherheitsgewerbe, Hoheitsrechte, Vollzugsbefugnisse, Legalitätsprinzip, Opportunitätsprinzip, Notwehr, Notstand, Jedermannsrecht, Zivilrecht, Strafrecht, Strafprozessordnung, BGB.
Welche Kapitel sind im Lehrheft enthalten?
Das Lehrheft gliedert sich in zwei Teile. Teil I behandelt die Aufgaben der Polizei- und Ordnungsbehörden, der Staatsanwaltschaft und der Gerichte. Teil II befasst sich mit der Abgrenzung von Privatrecht zum öffentlichen Recht in ihrer Bedeutung für private Sicherheitsdienste. Jeder Teil enthält zudem Kontrollfragen und -aufgaben. Ein Anhang listet die Zugehörigkeit unterschiedlicher Rechtsgebiete auf.
Wie ist der Aufbau des Inhaltsverzeichnisses?
Das Inhaltsverzeichnis ist detailliert aufgebaut und gliedert die Themen in Teile, Kapitel und Unterkapitel. Es bietet einen umfassenden Überblick über die behandelten Themen und deren hierarchische Struktur.
Für wen ist das Lehrheft gedacht?
Das Lehrheft richtet sich an Mitarbeiter im Sicherheitsgewerbe und vermittelt ihnen essentielles Wissen zum öffentlichen Recht in Bezug auf ihre Tätigkeit.
Welche Rolle spielen private Sicherheitsdienste im Kontext des öffentlichen Rechts?
Private Sicherheitsdienste agieren hauptsächlich im Privatrecht, auch wenn sie für staatliche Auftraggeber arbeiten. Ihre Befugnisse sind deutlich eingeschränkter als die staatlicher Behörden. Ausnahmen bilden nur wenige, explizit im öffentlichen Recht festgelegte Fälle.
Wie ist die Abgrenzung zwischen öffentlichem und Privatrecht relevant für private Sicherheitsdienste?
Das Verständnis der Abgrenzung zwischen öffentlichem und Privatrecht ist entscheidend für private Sicherheitsdienste, um rechtliche Grenzen einzuhalten und Rechtsverletzungen zu vermeiden. Es bestimmt, welche Handlungen erlaubt sind und welche nicht.
- Arbeit zitieren
- Ulf Erik Finkewitz (Autor:in), 2017, Öffentliches Recht. Die Aufgaben der Polizei- und Ordnungsbehörden sowie der Staatsanwaltschaft in Abgrenzung zu denen privater Sicherheitsdienste, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/356804