Erich Loest ist einer der wichtigsten deutsch-deutschen Autoren. Er gilt als
„Schilderer ostdeutscher, vor allem sächsischer Verhältnisse“, als
„Protokollführer der jüngeren deutschen Geschichte“ und als „Chronist
deutsch-deutscher Verhältnisse“: ein Realist der alten Erzähltradition, der
Fiktion und Fakten miteinander verknüpft. Sein markantestes Merkmal ist
die Neigung, Geschichten zu erzählen, und zwar Geschichten, die sehr
realistisch sind. Alle seine Texte charakterisieren sich durch den Versuch,
die Vermittlung von Zeitgeschichte mit seinem politischen Engagement zu
kombinieren. Bei kaum einem anderen Schriftsteller ist das Werk so sehr an
Erlebtes gebunden wie bei ihm: So gut wie alle seine Erzähltexte sind mehr
oder weniger autobiographisch grundiert.
Sein Leben stellt die Biographie des exemplarischen DDR-Opfers dar. Die
persönlichen Erfahrungen in zwei Diktaturen beschreibt er in zwei
autobiographischen Texten: in Durch die Erde ein Riß (1981) und in der
Fortsetzung Der Zorn des Schafes (1990). Diese beiden Werke zeigen einen
„Lebenslauf von exemplarischen Rang“ auf: Hier werden durch die
persönlichen Erfahrungen des Autors auch sechzig Jahre deutscher
Geschichte, von der Nazizeit über den zweiten Weltkrieg, die
Nachkriegszeit und die Aufbaujahre in der DDR, die Polen- und
Ungarnereignisse bis zur „Wende“, thematisiert. [...]
Inhaltsverzeichnis
- ERICH LOEST: EIN DEUTSCHER CHRONIST.
- DIE STRUKTUR DES ROMANS
- Kurzfassung des Inhalts
- Der Aufbau
- Die Erzählperspektive.
- Die Figurenkonstellation
- DER TOPOS DER FAMILIE IN Nikolaikirche..
- Die Familie Bacher als Miniatur der DDR..
- Die Spaltung der Familie und der Generationenkonflikt..
- Nikolaikirche UND DIE „WENDE“.
- Die Rezeption .....
- Die „Suggestion des Authentischen“.
- Nikolaikirche als „,authentischer Wenderoman“?
- Nikolaikirche UND DIE „WENDE“: ERGEBNISSE.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit Erich Loests Roman Nikolaikirche, einem Schlüsselwerk der deutschen Literatur zur Zeit der Wende. Ziel ist es, die literarische Konstruktion des Romans zu analysieren und seine Bedeutung im Kontext der deutschen Geschichte und des gesellschaftlichen Wandels zu beleuchten.
- Die Darstellung der DDR-Gesellschaft und ihrer Veränderungen durch die „Wende“
- Der Einfluss des historischen Moments auf die Figuren und deren Entscheidungen
- Die Familie als Spiegelbild gesellschaftlicher und politischer Umbrüche
- Der „Wenderoman“ als literarisches Genre und sein Verhältnis zur Realität
- Die Rolle der Nikolaikirche als Symbol für Hoffnung und Widerstand
Zusammenfassung der Kapitel
Der erste Teil der Arbeit beleuchtet Erich Loests Lebensweg und sein literarisches Schaffen. Es wird hervorgehoben, dass Loests Werke stark von seinen persönlichen Erfahrungen in der DDR geprägt sind. Sein Roman Nikolaikirche wird als ein repräsentatives Werk seiner „Zeitromane“ vorgestellt.
Der zweite Teil der Arbeit analysiert die Struktur des Romans. Dazu gehören eine Zusammenfassung des Inhalts, die Beschreibung des Aufbaus, der Erzählperspektive und der Figuren.
Im dritten Teil wird der Topos der Familie im Roman Nikolaikirche betrachtet. Die Familie Bacher dient als Beispiel für die Spaltung und den Generationenkonflikt innerhalb der DDR-Gesellschaft.
Der vierte Teil befasst sich mit dem Thema der „Wende“ im Roman. Die Rezeption von Nikolaikirche wird ebenso beleuchtet wie der Anspruch des Romans, die Ereignisse der „Wende“ authentisch darzustellen.
Schlüsselwörter
Erich Loest, Nikolaikirche, DDR, „Wende“, Zeitroman, Familie, Generationenkonflikt, Authentizität, Realität, Geschichte, Gesellschaft.
- Arbeit zitieren
- MA Davide Bonmassar (Autor:in), 2004, Erich Loests "Nikolaikirche". Ein Wenderoman - Analyse, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/35772