Die historischen Anfänge der Weimarer Republik waren von zwei einschneidenden Ereignissen geprägt. Zum einen besiegelte die Novemberrevolution von 1918 mit der Ausrufung der Republik am neunten Tag des gleichen Monats den innenpolitischen Umsturz, der einen Wechsel von der Monarchie der Hohenzollern zur demokratischen Republik bewirkte, zum anderen wurde am 11. November 1918 der Waffenstillstand in Compiègne geschlossen und damit faktisch der Erste Weltkrieg beendet.
Nach diesen beiden Geschehen stand man vor dem Beginn der Weimarer Republik. In dieser Zeit gründete sich unter Führung Gustav Stresemann die nationalliberale Deutsche Volkspartei (DVP). Nun trat neben der Zentrumspartei und der Deutschen Demokratischen Partei eine dritte Partei der sogenannten politischen Mitte bei.
Diese nationalliberale Partei ist das Thema dieser Hausarbeit. Im Ganzen soll diese Hausarbeit klären, inwieweit die Deutsche Volkspartei eine Kraft der Mitte war. Daher wird zunächst der Begriff der „politischen Mitte“ geklärt. Im weiteren Verlauf werden die, im Oktober 1919 veröffentlichten, Grundsätze der Deutschen Volkspartei in Hinblick auf ihre politische Ausrichtung und ihr politisches Programm erörtert. Zur genaueren Wiedergabe werden diese Grundsätze in Gesellschaft bzw. Innenpolitik, Wirtschaft und der Außenpolitik unterteilt. Danach erfolgt die Spezialisierung zur Stellung der Deutschen Volkspartei im Weimarer Parteien System durch den Vergleich mit der Zentrumspartei. Hier soll letzten Endes geklärt werden, wo genau und ob sich die Deutsche Volkspartei in der „politischen Mitte“ befand und sie daher eine Kraft der Mitte symbolisierte.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- I. Begriffsklärung: Was ist die politische Mitte?
- II. Prinzipien und Grundüberzeugungen
- a) Gesellschaft und Wirtschaft
- b) Außenpolitik
- III. Stellung im Weimarer Parteiensystem im Vergleich zum Zentrum
- IV. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Deutsche Volkspartei (DVP) unter Gustav Stresemann und analysiert, inwieweit sie als „Kraft der Mitte“ im Weimarer Parteiensystem betrachtet werden kann. Die Arbeit beleuchtet die Prinzipien und Grundüberzeugungen der DVP, insbesondere in Bezug auf Gesellschaft, Wirtschaft und Außenpolitik. Ein Vergleich mit der Zentrumspartei soll die Positionierung der DVP im politischen Spektrum verdeutlichen.
- Begriff der „politischen Mitte“ im Kontext des Weimarer Parteiensystems
- Prinzipien und Grundüberzeugungen der Deutschen Volkspartei
- Wirtschafts- und gesellschaftspolitische Positionierung der DVP
- Außenpolitische Ausrichtung der DVP
- Vergleich der DVP mit der Zentrumspartei
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein und beschreibt den historischen Kontext der Gründung der DVP nach dem Ersten Weltkrieg und der Novemberrevolution. Sie stellt die Forschungsfrage nach der Positionierung der DVP im politischen Spektrum und skizziert den Aufbau der Arbeit.
I. Begriffsklärung: Was ist die politische Mitte?: Dieses Kapitel definiert den vielschichtigen Begriff der „politischen Mitte“ in der Politikwissenschaft. Es beleuchtet die Positionierung einer Partei zwischen dem linken und rechten Spektrum und diskutiert die Ambivalenz und den oft positiven Beigeschmack des Begriffs, insbesondere im Kontext von Volksparteien, die den Ausgleich zwischen verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen anstreben. Die Schwierigkeiten bei der eindeutigen Bestimmung der politischen Mitte werden ebenfalls thematisiert.
II. Prinzipien und Grundüberzeugungen: Dieses Kapitel analysiert die im Oktober 1919 formulierten Grundsätze der DVP. Es unterteilt die Analyse in die Bereiche Gesellschaft/Innenpolitik, Wirtschaft und Außenpolitik. Die Arbeit beleuchtet das Streben der DVP nach einer Rückgewinnung der Vorkriegsverhältnisse, einschließlich der Monarchie, trotz der bereits etablierten Republik. Der Konflikt zwischen der ideologischen Präferenz für die Monarchie und der pragmatischen Mitarbeit an der bestehenden republikanischen Staatsform wird herausgestellt. Die Kapitel beleuchtet den nationalliberalen Hintergrund der Partei und ihr Bestreben, sich sowohl nach rechts als auch nach links abzugrenzen.
Schlüsselwörter
Deutsche Volkspartei (DVP), Gustav Stresemann, politische Mitte, Weimarer Republik, Nationalliberalismus, Parteiensystem, Zentrumspartei, Gesellschaft, Wirtschaft, Außenpolitik, Monarchie, Republik.
Häufig gestellte Fragen zur Hausarbeit: Die Deutsche Volkspartei (DVP) unter Gustav Stresemann – Eine Kraft der Mitte im Weimarer Parteiensystem?
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht die Deutsche Volkspartei (DVP) unter Gustav Stresemann und analysiert, inwieweit sie als „Kraft der Mitte“ im Weimarer Parteiensystem betrachtet werden kann. Sie beleuchtet die Prinzipien und Grundüberzeugungen der DVP in Bezug auf Gesellschaft, Wirtschaft und Außenpolitik und vergleicht sie mit der Zentrumspartei.
Welche Themen werden in der Hausarbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: den Begriff der „politischen Mitte“ im Kontext des Weimarer Parteiensystems, die Prinzipien und Grundüberzeugungen der DVP, die wirtschafts- und gesellschaftspolitische Positionierung der DVP, die außenpolitische Ausrichtung der DVP und einen Vergleich der DVP mit der Zentrumspartei.
Wie ist die Hausarbeit strukturiert?
Die Hausarbeit umfasst eine Einleitung, Kapitel zur Begriffsklärung der politischen Mitte, zu den Prinzipien und Grundüberzeugungen der DVP, zur Stellung der DVP im Weimarer Parteiensystem im Vergleich zum Zentrum und ein Fazit. Die Kapitel enthalten jeweils eine Zusammenfassung der wichtigsten Punkte.
Was wird unter dem Begriff „politische Mitte“ verstanden?
Das Kapitel „Begriffsklärung: Was ist die politische Mitte?“ definiert den vielschichtigen Begriff der „politischen Mitte“ in der Politikwissenschaft. Es beleuchtet die Positionierung einer Partei zwischen dem linken und rechten Spektrum und diskutiert die Ambivalenz und den oft positiven Beigeschmack des Begriffs, insbesondere im Kontext von Volksparteien.
Welche Prinzipien und Grundüberzeugungen hatte die DVP?
Das Kapitel zu den Prinzipien und Grundüberzeugungen analysiert die im Oktober 1919 formulierten Grundsätze der DVP in den Bereichen Gesellschaft/Innenpolitik, Wirtschaft und Außenpolitik. Es beleuchtet das Streben der DVP nach einer Rückgewinnung der Vorkriegsverhältnisse, einschließlich der Monarchie, trotz der etablierten Republik. Der Konflikt zwischen der ideologischen Präferenz für die Monarchie und der pragmatischen Mitarbeit an der Republik wird herausgestellt.
Wie wird die DVP im Vergleich zur Zentrumspartei dargestellt?
Die Hausarbeit vergleicht die Positionierung der DVP im politischen Spektrum mit der der Zentrumspartei, um die Positionierung der DVP im Weimarer Parteiensystem besser zu verstehen.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für die Hausarbeit?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Deutsche Volkspartei (DVP), Gustav Stresemann, politische Mitte, Weimarer Republik, Nationalliberalismus, Parteiensystem, Zentrumspartei, Gesellschaft, Wirtschaft, Außenpolitik, Monarchie, Republik.
Für wen ist diese Hausarbeit gedacht?
Diese Hausarbeit ist für akademische Zwecke gedacht und dient der Analyse der DVP im Weimarer Parteiensystem.
- Arbeit zitieren
- Saskia Mewes (Autor:in), 2016, Kraft der Mitte? Die nationalliberale Deutsche Volkspartei (DVP) aus der Sicht Gustav Stresemanns, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/358384