Aus der Industriegesellschaft sind wir bereits oder zumindest auf dem Wege „auszutreten“. Doch strittig ist es noch, wo wir gelandet sind bzw. landen werden. Der Begriff der Wissensgesellschaft steht in Konkurrenz zu Begriffen wie Wissenschaftsgesellschaft, Informationsgesellschaft, Kommunikationsgesellschaft, …
Warum es aber sinnvoll erscheint von einer Wissensgesellschaft zu sprechen – und was sich eigentlich hinter dem Bergriff verbirgt, soll in dieser Arbeit kurz erläutert werden. Vor ab jedoch steht zunächst das „Wissen“ allein im Blickfeld der Betrachtung. Jeder glaubt zu wissen, was er meint, wenn er einen Satz mit: „Ich weiß, dass…“ beginnt. Doch scheint uns kaum bewusst zu sein, welcher Art von Wissen wir uns gerade bedienen – und ob es sich überhaupt um Wissen handelt. Vielleicht glauben wir auch nur zu wissen – und gibt es überhaupt gesichertes Wissen ?!
Mögliche Antworten auf diese Fragen und Probleme versuche ich hier aufzuzeigen. Außerdem soll eine Idee davon vermittelt werden, wie unterschiedlich diese Problematik in der wissenschaftlichen Betrachtung angegangen wird – und wie schwierig es im Hinblick auf die Komplexität des Gegenstandes ist, für Wissen überhaupt erst einmal eine Definition zu finden.
Wissen – und dabei vor allem wissenschaftliches Wissen - ist zweifelsohne konstitutiv für unsere Gesellschaft und das soziale Zusammenleben. Seine Bedeutung ist rapide gestiegen, was nicht zuletzt auch dadurch deutlich wird, das neue Spezifizierungen wie „Wissensmanagement“ und „Wissensrepräsentation“ entstehen und deren Beherrschung gerade in der ökonomischen Welt gefordert werden.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Wissen – Eine Annäherung
3. Wissen vs. Meinen und Glauben
3.1. Das Gettier – Problem
4. Einige Arten, Dimensionen und Zustände von Wissen
4.1 Wissenschaftliches Wissen in Abgrenzung zu magischem Wissen
4.2 Meta – Wissen
5. Wissensgesellschaft
1. Einleitung
Aus der Industriegesellschaft sind wir bereits oder zumindest auf dem Wege „auszutreten“. Doch strittig ist es noch, wo wir gelandet sind bzw. landen werden. Der Begriff der Wissensgesellschaft steht in Konkurrenz zu Begriffen wie Wissenschaftsgesellschaft, Informationsgesellschaft, Kommunikationsgesellschaft, …
Warum es aber sinnvoll erscheint von einer Wissensgesellschaft zu sprechen – und was sich eigentlich hinter dem Bergriff verbirgt, soll in dieser Arbeit kurz erläutert werden. Vor ab jedoch steht zunächst das „Wissen“ allein im Blickfeld der Betrachtung. Jeder glaubt zu wissen, was er meint, wenn er einen Satz mit: „Ich weiß, dass…“ beginnt. Doch scheint uns kaum bewusst zu sein, welcher Art von Wissen wir uns gerade bedienen – und ob es sich überhaupt um Wissen handelt. Vielleicht glauben wir auch nur zu wissen – und gibt es überhaupt gesichertes Wissen ?!
Mögliche Antworten auf diese Fragen und Probleme versuche ich hier aufzuzeigen. Außerdem soll eine Idee davon vermittelt werden, wie unterschiedlich diese Problematik in der wissenschaftlichen Betrachtung angegangen wird – und wie schwierig es im Hinblick auf die Komplexität des Gegenstandes ist, für Wissen überhaupt erst einmal eine Definition zu finden.
Wissen – und dabei vor allem wissenschaftliches Wissen - ist zweifelsohne konstitutiv für unsere Gesellschaft und das soziale Zusammenleben.[1] Seine Bedeutung ist rapide gestiegen, was nicht zuletzt auch dadurch deutlich wird, das neue Spezifizierungen wie „Wissensmanagement“ und „Wissensrepräsentation“ entstehen und deren Beherrschung gerade in der ökonomischen Welt gefordert werden.
2. Wissen – Eine Annäherung
Für „Wissen“ ( ahd. wischan – gesehen haben ) eine präzise und anerkannte Definition aufzustellen, erweist sich als ein äußerst schwieriges Unterfangen.[2] In der Literatur finden sich zahlreiche Versuche der Begriffsbestimmung, die allerdings häufig ideologisch geprägt sind und / oder nur bestimmte Facetten beleuchten.
Wie viele unterschiedliche Arten von Wissen es gibt, zeigt sich schon im Alltagssprachgebrauch. Zu wissen, wer der amtierende Bundeskanzler ist , wie man Auto fährt - oder zu wissen, wie man sich bei bestimmten Anlässen zu kleiden hat, bezeichnen immer andere Formen von Wissen.[3]
Einige Begriffsdefinitionen sollen stellvertretend für die Fülle an unterschiedlichen „Konzepten“ einmal aufgezeigt werden:
- „Wissen ist erkannte Wirklichkeit.“[4]
- „Wissen entsteht durch Denken, d.h. durch die logisch – funktionale Verknüpfung von Informationen.“[5]
- „Wissen ist aggregierte Information und entsteht, wenn Information in bestimmte Erfahrungskontexte eingebunden wird.“[6]
Schaut man sich diese und andere Definitionen an, lassen sich dann,
„als eine Art kleinster gemeinsamer Nenner [ einer Vielzahl an Definitionen ][ … ] drei Aussagen formulieren:
a. Dem Wissen liegen Informationen zu Grunde.
b. Diese Informationen müssen derart aufeinander bezogen sein, dass sie in sich stimmig sind. ( coherence)
c. Neben den inneren Übereinstimmungen muss sich Wissen in Übereinstimmung mit den wahrnehmbaren Bedingungen der Umwelt befinden.“[7]
Die Funktion von Wissen erklärt Amitai Etizionio, wenn er sagt:
„First, it provides a relation to reality by containing information about the non-social environment, other actors and the actor himself. Second, knowledge, in conjunction with religion and ideology, provides `meaning’ an important bond that ties actions and actors to one another and affects societal commitments.“[8]
3. Wissen vs. Meinen und Glauben
Wenn ich etwas für wahr halte ( aus einer subjektiven Überzeugung heraus ), was aber nicht sicher ist, kann man dies als „Meinen“ bezeichnen. Ähnlich verhält es sich mit dem „Glauben.“ „Glaube beschreibt im Alltagssprachgebrauch die im Rahmen von Unsicherheit festgestellte Erwartung bezüglich irgendwelcher Tatsachen oder Zusammenhänge. Etwa: ‚Ich glaube, dass morgen die Sonne scheint’.“[9] Jedoch steht Glauben vielmehr im Zusammenhang mit Vertrauen, da ich, wenn ich glaube, etwas ( z.B. eine Meinung ) übernehme, wobei ich es selber nicht überprüft habe oder überprüfen kann. So glauben wir beispielsweise an die Existenz von Atomen – ohne dass wir sie je selber gesehen hätten.
3.1. Wie stehen nun aber Wissen und Glauben zueinander ? – Das Gettier - Problem
Eine noch immer weit verbreitete Annahme ist es, dass Wissen gerechtfertigtem, wahren Glauben bzw. einer gerechtfertigter, wahren Meinung / Annahme entspreche. Dagegen spricht Edmung Gettiers Schrift aus dem Jahre 1963, in der er anhand von Beispielen zu beweisen versucht, „dass es Fälle von Glauben gibt, die sowohl wahr wie auch gerechtfertigt sind und daher alle drei Bedingungen für Wissen erfüllen, aber die nicht als Fälle von Wissen gelten können.“[10]
[...]
[1] vgl. Maasen, Sabine, 1999: Wissenssoziologie. Bielefeld: Transcript Verlag. S. 59.
[2] vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Wissen (26.02.2005)
[3] vgl. Joas, Hans (Hg.), 2001: Lehrbuch der Soziologie. Frankfurt/New York: Campus Verlag. S. 81.
[4] Klein, Gereon, 2001: Wissensgesellschaft – Ein Schlagwort aus ungewöhnlicher Perspektive beleuchtet. in: … und in Zukunft die Wissensgesellschaft ? Der Umgang mit Wissen im Entscheidungsprozess (2001). Chur/ Zürich: Verlag Rügger. S.82.
[5] Tapscott, John, 1997: Growing up digital: The rise of the net generation. New York: Mc Grave – Hill. S. 32.
[6] Kuhlen, Rainer, 1995: Informationsmarkt. Chancen und Risiken der Kommerzialisierung von Wissen. Konstanz: Universitäts - Verlag. S. 38.
[7] http://de.wikipedia.org/wiki/Wissen (26.02.2005)
[8] Etizioni, Amitai, 1968: The active society. A theory of societal and political processes. New York: Free Press. S. 136.
[9] http://de.wikipedia.org/wiki/Wissen (26.02.2005)
[10] ebd.
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