Durch das zweite Vatikanische Konzil wurde eine Wende des Kirchenbegriffes um 180 Grad bewirkt. Die Arbeit geht in prägnanter Weise auf die wesentlichen Aussagen des Konzildokumentes "Nostra aetate" zum Verhältnis der Kirche zu den anderen Weltreligionen ein, an dem diese Kehrtwende des Kirchenbegriffes im Konzil deutlich markiert wird.
Das nachkonziliare Verständnis von "Kirche" ist kein statischer oder starrer Begriff, sondern er ist dynamisch mit in die Zeit eingebettet. Der Absolutheitsanspruch des katholischen Glaubens löst sich auf, integriert sich in den Kontext anderer Religionen, bezeichnet sie als sinnstiftend und sucht mit ihnen gemeinsam nach der einen Wahrheit.
Inhaltsverzeichnis
- Neue Wege der Ekklesiologie nach dem Zweiten Vatikanum
- Von der ecclesia triumphans zur ecclesia semper reformanda...
- Der Kirchenbegriff des Ersten Vatikanums
- Ein Konzil der Kirche über die Kirche
- Die Bereitschaft zum Dialog in der Erklärung Nostra aetate
- Artikel 1: Der gemeinsame Ursprung aller Völker
- Artikel 2: Das Verhältnis zu den asiatischen Kulturen
- Artikel 3: Gemeinsamkeiten mit dem muslimischen Glauben
- Artikel 4: Das Kreuz Christi als Zeichen der universalen Liebe Gottes
- Artikel 5: Die Mitmenschlichkeit geht dem Bekenntnis voraus
- Legitimität von Kirchenkritik und Dynamik des Kirchenbegriffs
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Wandel des Kirchenverständnisses im Kontext des Zweiten Vatikanischen Konzils. Der Schwerpunkt liegt auf der Erklärung „Nostra aetate“ und ihrer Bedeutung für die Entwicklung eines Dialoggedankens innerhalb der Kirche. Die Arbeit analysiert die theologischen Grundlagen des Dialogs mit anderen Religionen und zeigt die Bedeutung des Konzils für die Veränderung des Selbstbildes der Kirche.
- Entwicklung der Ekklesiologie vor und nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil
- Bedeutung des Dialoggedankens in der Erklärung „Nostra aetate“
- Veränderung des Kirchenbildes im Kontext der modernen Welt
- Kritikfähigkeit und Dynamik des Kirchenbegriffs
- Spannungsfeld zwischen Tradition und Innovation im Kirchenverständnis
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 analysiert die Entwicklung der Ekklesiologie vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil. Hier wird die traditionelle Vorstellung der Kirche als „ecclesia triumphans“ mit ihrem hierarchischen Aufbau und der Betonung ihrer Abgrenzung von der Welt beleuchtet. Die Arbeit beleuchtet die Herausforderungen, denen die Kirche im 19. und 20. Jahrhundert gegenüberstand, und die Entstehung eines antimodernistischen Kirchenbildes.
Kapitel 2 untersucht die Entstehung des Dialoggedankens im Kontext des Zweiten Vatikanischen Konzils. Die Arbeit beleuchtet die Schlüsseltexte des Konzils, insbesondere Lumen Gentium und Gaudium et Spes, sowie die Entstehung der Erklärung „Nostra aetate“ als Ausdruck der neuen Dialogbereitschaft der Kirche.
Schlüsselwörter
Die Arbeit widmet sich den zentralen Begriffen der Ekklesiologie, des Dialogs und der Kirche in der Moderne. Sie analysiert den Wandel des Kirchenverständnisses vor dem Hintergrund der Erklärung „Nostra aetate“ und den damit einhergehenden Herausforderungen und Möglichkeiten. Weitere Schlüsselbegriffe sind: Kirche als Volk Gottes, Dialogbereitschaft, Selbstkritik, Abgrenzung und Inklusion.
- Arbeit zitieren
- Maximilian Bekmann (Autor:in), 2016, Der Dialog der Kirche mit den Religionen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/359037