In der vorliegenden Arbeit wird der ursprüngliche Medienbegriff deutlich erweitert und alles, was etwas vermittelt, wird als Medium gedeutet. Das heißt auch Sprache, Schrift und sogar Gedanken sind Medien, die etwas vermitteln möchten. Somit ist die Pädagogik eine Praxis, die mit verschiedenen Medien agieren muss.
Bei der Erziehung eines Kindes zum Beispiel mit der Sprache, in der Schule mit der Schrift oder mit den so genannten neuen Medien wie dem Computer. Sprache ist im Alltag wohl das häufigste Medium, da wir einen Großteil unserer Kommunikation hierüber steuern. Auch PädagogInnen verwenden dieses Medium gerne um „pädagogische Erfolge“ zu erzielen. So ist eine gezielte Sprachförderung oft ein Hauptargument für PädagogInnen, um große Bildungserfolge zu erreichen (vgl. z.B. das Projekt Bildung durch Sprache und Schrift am deutschen Institut für internationale pädagogische Forschung dipf.de).
Der/die DozentIn an der Universität versucht den Studierenden die neuesten Erkenntnisse der Erziehungswissenschaft mit Hilfe der Sprache zu erläutern, der/die MathelehrerIn an der Schule spricht mit den Schülern über Dezimalgleichungen und Prozentrechnen und der/die HeimerzieherIn maßregelt die Kinder mit Hilfe des Mediums Sprache. In der Moderne ist zusätzlich die Verschriftung für die breite Bevölkerung zugänglich geworden, sodass Schrift und Zahlen häufige Medien für pädagogische Prozesse geworden sind.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zeichen und Pädagogik
- Das Alte Testament - Exodus
- Exkurs: Walter Benjamin
- Das Neue Testament - Paulus Briefe an die Römer und die Angst um Gott
- Medien und Bildung
- Bildungsideal und Wilhelm von Humboldt
- Kontemplation und das Schauen ins Innere
- Was ist Kontemplation?
- Die Praxis der Kontemplation
- Bildung und Kontemplation
- Kontemplation und Medium
- Abschluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Rolle von Medien in pädagogischen Prozessen. Sie befasst sich mit der Frage, ob das Medium die Sache an sich ist, oder ob es letztlich doch nur das Medium selbst vermittelt wird. Dabei werden die Problematik der Medienvermittlung anhand von biblischen Texten, modernen Autoren wie Walter Benjamin und dem Bildungsideal Wilhelm von Humboldts beleuchtet. Darüber hinaus wird die Kontemplation als medienfreie Praktik vorgestellt und in Bezug auf Bildung und Medien betrachtet.
- Die Problematik der Medienvermittlung in pädagogischen Prozessen
- Die Rolle von Zeichen und Sprache als Medien
- Die Vermittlung von Wissen und Bildung durch Medien
- Die Kontemplation als medienfreie Praktik
- Der Einfluss von Medien auf das Bildungsideal
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel der Arbeit widmet sich der Einführung in das Thema und definiert den Medienbegriff im pädagogischen Kontext. Im zweiten Kapitel werden Zeichen und Pädagogik anhand des Exodus-Textes im Alten Testament beleuchtet. Es wird die Problematik der Zeichenvermittlung und die Rolle der Interpretation von Zeichen für die Pädagogik untersucht. Der Exkurs zu Walter Benjamin beleuchtet die Problematik der Medienvermittlung in der Moderne und die Frage nach dem Verlust der Authentizität. Das vierte Kapitel beschäftigt sich mit dem Bildungsideal von Wilhelm von Humboldt und der Frage, wie Bildung überhaupt durch eine Medienpraxis möglich ist.
Schlüsselwörter
Medien, Pädagogik, Vermittlung, Zeichen, Sprache, Bildung, Kontemplation, Wilhelm von Humboldt, Walter Benjamin, Exodus, Römerbriefe, Authentizität, Medienkritik.
- Arbeit zitieren
- Stephan Schmider (Autor:in), 2016, Medien, Bildung und Kontemplation. Pädagogische Reflexionen über ein Vermittlungsproblem, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/359295