Das Hauptaugenmerk dieser Magisterarbeit mit dem Titel Sounding the Uprisings – Musik im Arabischen Frühling am Beispiel Ägypten wird auf der Auseinandersetzung mit den Fragestellungen liegen, welche Rollen Musik und Musiker im Zuge der Aufstände in der MENA-Region gespielt haben und welche musikalischen Ausdrucksformen die Menschen im Zuge der Ereignisse gewählt haben. Der Arabische Frühling als politisch-gesellschaftliches Ereignis an sich wird in seiner weitreichenden Komplexität jedoch nicht im Fokus meiner Arbeit stehen. Vielmehr werde ich mich darauf konzentrieren, Musik als integralen Teil der Protestbewegung und der Aufstände des Arabischen Frühlings untersuchen. Konzentrieren werde ich mich dabei auf rein auditive und weniger auf visuelle Aspekte von Musik, wie sie in ihrer Weiterverarbeitung in z.B. Musikvideos zu beobachten wären. Einen regionalen Schwerpunkt lege ich in dieser Arbeit auf Ägypten, werde aber vereinzelt auch auf Beispiele aus Tunesien und Syrien zu sprechen kommen.
Ende des Jahres 2010 brachen in Tunesien heftige Unruhen aus, die sich innerhalb weniger Wochen auf Ägypten und andere Länder der MENA-Region ausbreiteten. Eine tiefgreifende Unzufriedenheit mit den autoritären Regimen ihrer Länder war Hauptgrund dafür, dass tausende Menschen in wochenlangen Protesten auf die Straße gingen. Übergreifend über die von Protesten betroffenen Länder der Region spielten Künstler verschiedenster Genres eine wesentliche Rolle dabei, diese Unzufriedenheit an die Öffentlichkeit zu tragen. Auch eine Vielzahl Musiker und Bands unterschiedlichster Stilrichtungen war in diesen Protestbewegungen involviert. Insbesondere aus Ägypten gibt es zahlreiche Beispiele von Musikern, die Lieder schrieben, in denen sie sich auf gesellschaftliche Probleme in Ägypten und Ereignisse um den Arabischen Frühling beziehen. Einige Musiker traten im Zuge der Proteste auf zentralen Plätzen wie dem KairoerTahrir-Platzauf, andere nutzten Onlineportale und soziale Netzwerke, um ihre Lieder zu verbreiten und erlangten auf diese Weise zum Teil internationale Bekanntheit. Die Situationen und Kontexte, in denen Musik im Arabischen Frühling entstand und von Bedeutung war, sind jedoch noch außerordentlich vielfältiger, als die soeben genannten Beispiele.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Thematische Einführung und Methodik
- 3. Musik und Soziale Bewegungen
- 3.1. Theoretische Literatur
- 3.2. Soziale Bewegung
- 3.3. Bewegungskultur
- 3.4. Musik und ihre Bedeutung für Soziale Bewegungen
- 3.5. Musik und Emotion
- 3.6. Musik, Identität und Szenekultur
- 3.7. Musik und Ihr Sozialer Aspekt
- 3.8. Education, Recruitment, Mobilization and Spirit Maintenance
- 3.8.1. Spirit Maintenance
- 3.8.2. Education
- 3.8.3. Recruitment
- 3.8.4. Mobilization
- 3.9. Musik – Erfolgschancen und Grenzen
- 3.10. Reflexion und Zusammenfassung
- 4. Der Arabische Frühling - Ein Überblick
- 5. Fallbeispiel Ägypten
- 5.1. Historische Protestmusik
- 5.2. Musik und Zensur
- 5.2.1. Musikszene
- 5.2.2. Zensur und Staatliche Kontrolle
- 5.2.3. Auftrittsorte und Öffentliche Konzerte
- 5.2.4. Censors of Creativity-Studie
- 5.3. Musik im Arabischen Frühling
- 5.3.1. Kulturelle Revolution?
- 5.3.2. Rollen und Bedeutungen von Musik
- 5.3.3. Do It Yourself
- 5.3.4. Virtuelle Verbreitung
- 5.4. Musiker und Repertoire
- 5.4.1. Repertoire
- 5.4.2. Musiker
- 5.4.2.1. Ramy Essam
- 5.4.2.2. Eskenderella
- 5.4.2.3. Cairokee
- 5.4.3. Pro-Regime Musiker
- 5.4.4. Musikalische Rezeption im Ausland
- 5.4.5. Schlussbemerkung
- 6. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Magisterarbeit untersucht die Rolle von Musik und Musikern während der Aufstände des Arabischen Frühlings, insbesondere in Ägypten. Ziel ist es, die musikalischen Ausdrucksformen der Proteste zu analysieren und die Bedeutung von Musik als integralen Bestandteil der Protestbewegung zu beleuchten. Die Arbeit konzentriert sich auf auditive Aspekte und berücksichtigt verschiedene musikalische Genres und die Strategien ihrer Verbreitung.
- Die Rolle von Musik in sozialen Bewegungen
- Die ägyptische Musikszene unter Mubarak und die Auswirkungen der Zensur
- Die musikalischen Ausdrucksformen des Arabischen Frühlings in Ägypten
- Der Vergleich verschiedener Musiker und ihrer Positionierung zum Regime
- Die Verbreitung von Protestmusik durch traditionelle und digitale Medien
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein und beschreibt die Unruhen im arabischen Raum, die Rolle von Künstlern und Musikern in den Protestbewegungen, und die spezifische Fokussierung der Arbeit auf Ägypten und die auditiven Aspekte von Musik im Kontext des Arabischen Frühlings. Der Fokus liegt auf der Untersuchung der Rolle von Musik als integraler Bestandteil der Protestbewegung und der Aufstände, wobei visuelle Aspekte wie Musikvideos außen vor bleiben.
2. Thematische Einführung und Methodik: Dieses Kapitel erläutert die Methodik der Arbeit und den gewählten Titel "Sounding the Uprisings", der die zentrale Frage nach der klanglichen Wiedergabe der Anliegen und Emotionen der Aufstände aufgreift. Es wird die persönliche Motivation der Autorin beschrieben, die durch ihre familiäre musikalische Herkunft, ihr Geschichtsstudium und ihre Reise nach Syrien geprägt ist. Die Kapitelstruktur der Arbeit wird kurz umrissen.
3. Musik und Soziale Bewegungen: Dieses Kapitel legt die theoretischen Grundlagen für die Analyse von Musik in sozialen Bewegungen dar. Es behandelt verschiedene Aspekte, wie die Bedeutung von Musik für Mobilisierung, Identitätsbildung und Emotionsausdruck innerhalb von Protestbewegungen. Der Abschnitt beleuchtet verschiedene Funktionen von Musik, unter anderem die Rekrutierung, Mobilisierung und Aufrechterhaltung des Gemeinschaftsgefühls. Die Kapitel behandeln auch theoretische Ansätze zur Analyse von Musik in sozialen Bewegungen.
4. Der Arabische Frühling - Ein Überblick: (Dieser Abschnitt wurde aufgrund der Anweisung, Kapitelzusammenfassungen nur für Kapitel mit substantiellem thematischem, narrativem oder argumentativem Inhalt zu liefern, übersprungen, da er nur einen Überblick bietet und kein eigenständiges Argument entwickelt.)
5. Fallbeispiel Ägypten: Dieses Kapitel bietet eine Fallstudie über Ägypten, indem es die historische ägyptische Protestmusik beleuchtet und die Musikszene in Kairo unter der Herrschaft von Präsident Mubarak beschreibt. Es analysiert den Einfluss von Zensur und staatlicher Kontrolle auf die Musikszene und nutzt die Studie "Censors of Creativity" als Grundlage für die Diskussion. Es präsentiert ausgewählte Musiker und Bands und deren Rolle während der Aufstände und geht auch auf ihre Liedtexte und musikalischen Aktivitäten ein.
Häufig gestellte Fragen: Magisterarbeit "Sounding the Uprisings"
Was ist der Gegenstand dieser Magisterarbeit?
Die Magisterarbeit untersucht die Rolle von Musik und Musikern während der Aufstände des Arabischen Frühlings, insbesondere in Ägypten. Der Fokus liegt auf der Analyse der musikalischen Ausdrucksformen der Proteste und der Bedeutung von Musik als integralem Bestandteil der Protestbewegung. Die Arbeit konzentriert sich auf auditive Aspekte und berücksichtigt verschiedene musikalische Genres und die Strategien ihrer Verbreitung.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Rolle von Musik in sozialen Bewegungen, die ägyptische Musikszene unter Mubarak und die Auswirkungen der Zensur, die musikalischen Ausdrucksformen des Arabischen Frühlings in Ägypten, einen Vergleich verschiedener Musiker und ihrer Positionierung zum Regime sowie die Verbreitung von Protestmusik durch traditionelle und digitale Medien.
Welche Methodik wird angewendet?
Die Arbeit erläutert ihre Methodik im zweiten Kapitel. Der Titel "Sounding the Uprisings" verdeutlicht den Fokus auf die klangliche Wiedergabe der Anliegen und Emotionen der Aufstände. Die persönliche Motivation der Autorin, geprägt durch familiäre musikalische Herkunft, Geschichtsstudium und eine Reise nach Syrien, wird ebenfalls thematisiert.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in sechs Kapitel: Einleitung, Thematische Einführung und Methodik, Musik und Soziale Bewegungen, Der Arabische Frühling - Ein Überblick, Fallbeispiel Ägypten und Fazit. Kapitel 3 legt die theoretischen Grundlagen dar, Kapitel 5 bietet eine Fallstudie zu Ägypten mit Fokus auf historische Protestmusik, Zensur, ausgewählte Musiker und die Verbreitung von Protestmusik.
Welche Musiker werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit präsentiert ausgewählte Musiker und Bands und deren Rolle während der Aufstände in Ägypten, darunter Ramy Essam, Eskenderella und Cairokee. Es wird auch auf Pro-Regime Musiker eingegangen.
Welche Rolle spielt Zensur in der Arbeit?
Die Arbeit analysiert den Einfluss von Zensur und staatlicher Kontrolle auf die ägyptische Musikszene unter Mubarak und nutzt die Studie "Censors of Creativity" als Grundlage für die Diskussion. Sie beleuchtet die Auswirkungen der Zensur auf Auftrittsorte, öffentliche Konzerte und die Musikszene im Allgemeinen.
Wie wird die Verbreitung von Protestmusik behandelt?
Die Arbeit untersucht die Verbreitung von Protestmusik durch traditionelle und digitale Medien. Der Aspekt der virtuellen Verbreitung wird im Kapitel über das Fallbeispiel Ägypten behandelt.
Welche Aspekte der Musik werden in der Arbeit analysiert?
Die Arbeit konzentriert sich auf die auditiven Aspekte der Musik. Visuelle Aspekte wie Musikvideos bleiben außen vor. Die Analyse umfasst verschiedene musikalische Genres und deren Bedeutung für Mobilisierung, Identitätsbildung und Emotionsausdruck innerhalb von Protestbewegungen.
Gibt es eine Zusammenfassung der Kapitel?
Ja, die Arbeit enthält Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel, die die zentralen Themen und Argumente jedes Kapitels hervorheben.
Wo finde ich das Inhaltsverzeichnis?
Das detaillierte Inhaltsverzeichnis befindet sich zu Beginn des HTML-Dokuments und bietet eine umfassende Übersicht über die Struktur und die einzelnen Unterkapitel der Arbeit.
- Arbeit zitieren
- Janine Wieslings (Autor:in), 2016, Sounding the Uprisings. Musik im Arabischen Frühling am Beispiel Ägypten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/359397