Entwicklung und Grundlagen der Montessori-Pädagogik


Hausarbeit, 2002

13 Seiten, Note: 2,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung
1.1 Maria Montessori

2. Das pädagogische Konzept
2.1 Inhalt des pädagogischen Konzepts
2.1 Hilf mir, es selbst zu tun

3. Das Kind
3.1 Das Leben des Kindes vor der Geburt
3.2 Der geistige Embryo
3.3 Das Neugeborene

4. Die sensiblen Perioden/ Phasen
4.1 Die Bedeutung der sensiblen Perioden
4.2 Die verschiedenen Perioden

5. Der absorbierende Geist
5.1 Begriffserklärung
5.2 Wie erkennt man den absorbierenden Geist?
5.3 Was geschieht im absorbierenden Geist?

6. Die Polarisation der Aufmerksamkeit
6.1 Das Phänomen der Polarisation der Aufmerksamkeit
6.2 Die Phasen der Polarisation
6.3 Die Bedeutung der Polarisation der Aufmerksamkeit

7. Die Vorbereitende Umgebung
7.1 Die Bedeutung
7.2 Aussehen der vorbereitenden Umgebung
7.3 Die Bedeutung des Erziehers in der vorbereitenden Umgebung

8. Die Materialien in der Montessori-Pädagogik
8.1 Die Entwicklung der Materialien
8.2 Der Dreistufenplan
8.3 Die Ordnung des Materials
8.4 Die Einteilung des Materials

9. Der Erzieher
9.1 Die Bedeutung des Erziehers
9.2 Aufgaben des Erziehers

10. Schlussfolgende Gedanken

11. Literaturangaben

1. Einleitung

Um zu meinem Thema, mit dem ich mich in meiner Hausarbeit beschäftigte, hin zuleiten, möchte ich kurz beschreiben, welchen Weg Maria Montessori ging, um zu der Entwicklung ihrer Pädagogik zu gelangen.

1.2 Maria Montessori

“Keine pädagogische Richtung entstand und entsteht - in ihrem historischen Kontext gesehen- grundlos.“ Die Montessori-Pädagogik ist nicht nur durch ihr Interesse an pädagogischen Fragestellungen oder an der Einsamkeit gelehrter Schreibtischarbeit entstanden. (vgl. Eichelberger, 1997, S.9f)

Die Entwicklung ihres pädagogischen Ansatzes ist stark mit ihrer persönlichen Lebensgeschichte verbunden. (aus Biewer, 1997, S.18)

Zusätzlich zu Ihrer eigenen Lebensgeschichte, betont Montessori immer wieder, dass an der Entstehung ihrer Pädagogik immer Kinder beteiligt waren. (vgl. Eichelberger, 1997, S.9)

Sie wurde am 31. August 1870 in Chiaravalle, Pro. Ancona, geboren und kam relativ zeitig nach Rom. Dort lebte sie als einziges Kind mit Ihren Eltern zusammen. Maria Montessori erreichte, was zu der damaligen Zeit noch keineswegs üblich war, zum Studium an einer Universität zugelassen zu werden. (vgl. Helming, 1992, S.11)

Eigentlich wollte sie aber erst Mathematik, was auch ihrer Begabung entsprach, studieren. Aber dann entschied sie sich doch anders. Es gelang ihr als erste Frau in Italien zum Medizinstudium zugelassen zu werden. Ihr Vater unterstützte sie in dieser Entscheidung nicht, da dies nicht seinen Wünschen entsprach. Aber dennoch setzte sie sich durch ihre auffallende Begabung an der Universität durch. (aus Biewer, 1997, S.18)

„Sie fühlte sich zum Studium des Menschen und zur Verantwortung für ihn innerlich zugeführt.“ Mit 25 Jahren war sie Ärztin und wurde an der Universitätsklinik in Rom Assistenzärztin. Dort arbeitete sie in einer Nervenklinik mit schwachsinnigen Kindern und später auch in anderen Einrichtungen. Da sie ihre erzieherische Aufgabe mit der ärztlichen zu verbinden wusste, erlangte sie große Erfolge bei diesen Kindern, und entwickelte dadurch auch ihr Interesse an der Pädagogik. (vgl. Helming, 1992, S.11)

Fast 30ig-jährig studierte Maria Montessori dann Pädagogik und Psychologie. Sie studierte die Hauptwerke der damaligen Erziehungswissenschaftler. Nach der Errichtung einer Lehrerklinik mit angeschlossener Modellschule folgten weitere Studien der Philosophie. 1904 übernahm sie eine Lehrertätigkeit an der Universität in Rom und 1907 bekam Maria Montessori die Möglichkeit mit gesunden Kindern zu arbeiten. (vgl. Eichelberger, 1997, S.10)

Es entstand das erste Montessori Kinderhaus in Rom. Ihr wurde der Auftrag erteilt, sich um ungepflegte und unbeaufsichtigte Kinder zu kümmern, damit diese keine Schäden mehr anrichten. Eine gemeinnützige Baugesellschaft errichtete zu der damaligen Zeit Arbeiterwohnungen, und die Kinder störten die Baumaßnahmen. (nach Helming, 1992, S.12)

Diese Arbeit wurde die Basis zur Entwicklung ihrer Methode und ihrer Pädagogik. (vgl. Eichelberger, 1997, S.10)

Montessoris römisches Kinderhaus wurde sehr schnell bekannt. In relativ kurzer Zeit entwickelte Sie danach die wesentlichen Grundlagen ihrer Pädagogik. Später wurden ihre Materialien weiterentwickelt und ergänzt. Ihr System verbreitete sich danach weltweit. Nach 1920 bestand ihre pädagogische Tätigkeit hauptsächlich daraus Lehrer und Erzieher hinsichtlich ihrer Methode auszubilden, Vorträge zu halten, und die Arbeit an der weltweiten pädagogischen Bewegung. (aus Biewer, 1997, S.18)

Am 6. Mai 1952 starb sie in Holland, einem Land wo es sehr viele Montessori- Kinderhäuser und –Schulen gibt.

Dahingehend möchte ich nun im folgenden die wesentlichen Grundgedanken ihrer Pädagogik heraus arbeiten. Ich beschränke mich dabei auf die, von mir gesehenen, wesentlichen Inhalte Ihrer Pädagogik. (vgl. Helming, 1992, S.14)

2. Das pädagogische Konzept

2.1 Inhalt des pädagogischen Konzepts

Maria Montessori lehnt sich hinsichtlich ihrer didaktischen Grundorientierung, wie auch viele andere Reformpädagogen, an die Aussagen von J.J. Rousseau. Auch sie hatte das Anliegen, dass Kinder ein Recht auf eine freie Entwicklung und eine eigenständige Zielsetzung bekommen müssten. Sie ist gegen die „Verbiegung“ des Kindes, doch damit meint sie nicht, dass man Kinder einfach gewähren lassen sollte. (vgl. Eichelberger, 1997, S.15)

Da die Kindheit ein anderes Stadium als die des Erwachsenen ist, sollte dieser versuchen seine Beziehung zu dem Kind harmonisch zu gestalten und sich dem Kind gegenüber verständnisvoll zeigen. “Der Erwachsene sollte nicht dem Kind in seiner überlegenen Art trachten, sondern mit Zurückhaltung ihm in der äußeren Welt während seiner Perioden bestimmter Sensibilität auf seinem Lebensweg begleiten.“(nach Oswald / Schulz-Benesch, 1997, S.25)

Die Bitte eines Kindes, >> Hilf mir, es Selbst zu tun<< wurde zum Leitbild ihrer Pädagogik. Unser Erziehen soll dem Kind nur in seinem Bestreben zum Loslösen vom Erwachsenen und zur Entwicklung seiner eigenen freien Persönlichkeit helfen. Damit bietet Montessori eine Methode in der das Kind seine spontane Energie dadurch nutzen kann, indem es Selbsttätig wird. Das Kind soll seine eigenen Erfahrungen machen dürfen, und der Erzieher soll ihm nicht direkt helfen. Man sollte versuchen das Geheimnis des Kindes wirklich zu verstehen und dem Kind einen Spielraum in seinem Tun und Handeln lassen. Nur dadurch kann sich das Kind frei entwickeln. (vgl. Seitz / Hallwaschs, 1996, S.54f)

Auch zu dem Lernen in Freiheit steht dies nicht im Widerspruch zu einem didaktischen System. Der Lernende benötigt diese klare und eindeutig erkennbare Struktur zu seiner Entwicklung, um damit eine Orientierung in der Selbstbestimmung zu finden. (vgl. Eichelberger, 1997, S.16)

„Nach der Vorstellung Maria Montessoris finden wir diese Struktur im Aufbau und in der Anordnung der Entwicklungsmaterialien, in der richtigen Darbietung derselben, im respektvollen Umgang mit den Kindern, der Achtung vor ihrem Willen und in der Empathie der Lehrer, sich in den inneren Bauplan des Kindes einzudenken und einzufühlen.“ (aus Eichelberger, 1997, S.16)

2.2 Hilf mir, es selbst zu tun

Wie auch schon zuvor beschrieben, wurde diese Bitte eines Kindes an sie, zum Leitspruch Montessoris Pädagogik. Deswegen meine ich, das dies einer besonderen Ausführung bedarf.

„So unendlich lieb wir unsere Kinder haben: Unsere Hingabe allein genügt nicht. Denn sie brauchen genau so dringend das notwendige Rüstzeug auf ihrem Weg, damit sie zu starken Menschen heranwachsen können, die sich im Leben zurechtfinden. Das ist für die Eltern eine jahrelange und oft sehr anspruchsvolle Gratwanderung, wohl eine der verantwortungsvollsten Aufgaben, die es überhaupt gibt, bestimmt schwieriger und anspruchsvoller als ein Studium an der Universität.“ (vgl. Maier- Hauser, 2000, S. 16)

Das heißt, je weniger man versucht dem Kind Sachen selbst zu überlassen, um so unselbständiger und unsichererer fühlt es sich. Dieses versucht dann das Kind mit Auffälligkeiten, wie zum Beispiel Ungezogenheit oder Aggressivität aber auch Imponiergehabe, zu kompensieren. Man sollte bedenken, dass nicht alles was wir als Hilfe für ein Kind bezeichnen auch wirkliche Hilfe ist. Maria Montessori meint nicht das grenzenlose Gewährenlassen, sondern das Gegenteil von Abhängigkeit und Angewiesen sein. Man sollte Kinder nicht immer unterschätzen, sondern sie in ihre Selbstständigkeit begleiten und unterstützen. „Lassen wir ihm genügend Spielraum, damit seine Seele atmen und sich entfalten kann. Dann kann es sich mit unserer Hilfe, sich selbst zu helfen, zu einem widerstandsfähigen, lebensoffenen und gesunden Menschen entwickeln, nicht fremdbestimmt, sondern eigenverantwortlich.“ (vgl. Maier- Hauser, 2000, S. 27), (aus Maier-Hauser, 2000, S.13-33)

3. Das Kind

3.1 Das Leben des Kindes vor der Geburt

Durch ihr Medizinstudium konnte Maria Montessori sich mit den biologischen Prozessen im Körper des Menschen beschäftigen.

„Sie erklärt präzise den Vorgang, wie sich aus einer einfachen Keimzelle durch Teilung ein komplizierter Organismus entwickelt. Obwohl sie diese Entwicklung als Wissenschaftlerin beschreibt, spricht sie mit Demut über einen geheimen Bauplan, der der Entwicklung des Lebens zugrunde liegt.“

Aber die Entwicklung des Embryos geschieht nicht isoliert, sondern durch Reizaustausch mit der Außenwelt. Das Baby lernt im Mutterleib und durch den Dialog, indem sich Mutter und Kind befinden, spricht Montessori von einer besonderen pädagogischen Verantwortung die der Erwachsene dem Kind gegenüber hat. (vgl. Seitz / Hallwachs, S.22)

3.2 Der geistige Embryo

Durch Tierversuche erkennt und beschreibt Maria Montessori die Besonderheit des Menschen. (aus Biewer, 1997, S.19)

Maria Montessori spricht von 2 embryonalen Perioden. Die postnatale und die pränatale Periode. Die pränatale Periode ist die erstere und ähnelt dem Tier. Die 2. Periode, die postnatale, ist die Periode die nur beim Menschen auftritt. Damit erklärt Montessori auch den Unterschied vom Menschen zum Tier. Nämlich durch die lange Kindheit. Durch diese Periode kann der Embryo erst ein geistiger Embryo werden. Und dadurch bekommt der Mensch auch eine neue Bestimmung gegenüber den anderen Lebewesen. (aus Oswald / Schulz-Benesch, 1992, S. 55f)

[...]

Ende der Leseprobe aus 13 Seiten

Details

Titel
Entwicklung und Grundlagen der Montessori-Pädagogik
Hochschule
Ernst-Abbe-Hochschule Jena, ehem. Fachhochschule Jena
Veranstaltung
Bildungs- und Erziehungstheorien
Note
2,3
Autor
Jahr
2002
Seiten
13
Katalognummer
V36065
ISBN (eBook)
9783638358040
ISBN (Buch)
9783668370029
Dateigröße
607 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Schlagworte
Grundlagen, Montessori-Pädagogik, Bildungs-, Erziehungstheorien
Arbeit zitieren
Kristin Brauer (Autor:in), 2002, Entwicklung und Grundlagen der Montessori-Pädagogik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/36065

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