XML ist ein unabhängiges Datenformat, das sich in rasend schneller Zeit zum Standard einer übergreifenden Datenübertragung zwischen verschiedenen Datenbanken, Webbrowsern und Office-Anwendungen entwickelt. XML wurde vom World Wide Web Consortium (w3c) entwickelt und lizenzfrei zur Verfügung gestellt. Bekannte Softwareprodukte, die mit XML arbeiten, sind u.a.: Microsoft SQL Server, mySAP, Oracle und das neue Windows Vista samt Office 12.
Die Dokumenttyp-Definition (DTD) ist die Formulierung eines eigenen inhaltsbezogenen Regelwerks für XML-Dokumente. Mit DTD kann der XML-Experte festlegen, ob eine Anschrift wirklich „Anschrift“ oder aber „Adresse“ heißt, ob zuerst Vorname oder Nachname erscheint, ob ein Kunde ein oder mehrere Konten hat. Gerade wenn mehrere Web-Anwendungen oder Datenbanken gemeinsam mit XML-Dokumenten umgehen müssen, ist eine klare und vorher (!) festgelegte Benennung und Strukturierung der Dokumente unerlässlich. Schon bei Analyse und Entwurf sind diese Kenntnisse wertvoll. Manch eine zwar regelkonforme, aber ungeschickte Formulierung wird gar nicht erst aufkommen. Das w3c hält dieses Thema für so wichtig, dass es die DTD im selben Dokument wie XML selber formuliert hat!
Dieser Text ist eine leicht verständliche Schnelleinführung in DTD. Kurz und bündig wird alles Wissenswerte über die Dokumenttyp-Definition erklärt und eine praxisnahe Einführung in den fortgeschrittenen Entwurf von XML-Dokumenten geboten. Wie schon im Text über Wohlgeformtes XML wird das Verständnis durch viele konkrete Beispiele erleichtert. Der Text soll dem Leser besonders in zweierlei Hinsicht einen Mehrwert bieten: Als praxisbezogenes und leichtverständliches Lehrmaterial soll er den Leser in die Lage versetzen, schnell mit dem gelernten arbeiten zu können. Aus diesem Grund soll er auch „Übersetzer“ zwischen der sehr theoretischen und formalistischen Sprache der offiziellen Regelwerke des w3c und der täglichen Sprache des Praktikers sein. Insbesondere beim Verständnis des zumindest umständlich formulierten Konzepts des gemischten Element-Inhalts sowie zum Einsatz externer Parameter-Entitäten dürfte er zu deutlich mehr Klarheit beitragen. Zweitens war es dem Verfasser als Praktiker wichtig, nicht nur Syntaxregeln zu vermitteln, sondern von Anfang an Stilfragen und Modellierung zu erörtern. Denn nicht alles, was möglich ist, ist auch sinnvoll. Eine systematisch qualitätsvolle Formulierung verbreitert und erleichtert die Einsatzmöglichkeiten von XML-Dokumenten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zu diesem Text
- Was ist die Dokumenttyp-Definition?
- Arbeitsvorbereitung
- Software
- Dokumente
- Grundlagen von DTD
- Allgemeines zur Syntax
- Die Dokumenttyp-Deklaration
- Prolog
- Elementtyp-Deklarationen
- Element-Inhalt
- Inhaltsmodell: Leere Elemente
- Inhaltsmodell: Kind-Elemente
- Häufigkeit von Kind-Elementen
- Inhaltsmodell: „Gemischter“ Inhalt
- Reiner Textinhalt
- Echt gemischter Inhalt aus Text und Kind-Elementen
- Inhaltsmodell: Beliebiger Inhalt (ANY)
- Weiterführende Aspekte zu Element-Inhalten
- Präzisierung der Häufigkeit von Kind-Elementen
- Kommentare und Verarbeitungsanweisungen in Element-Inhalten
- Attributlisten-Deklarationen
- Grundlagen
- Attributvorgaben
- Attributtypen
- Attributtyp CDATA
- Die Token - Gruppe: Namen und Name Token
- Attributtyp NMTOKEN
- Attributtyp NMTOKENS
- Attributtyp ID
- Attributtyp IDREF
- Attributtyp IDREFS
- Aufzählungs-Attribute
- Teilmengen der DTD
- Interne Teilmenge der DTD
- Externe Teilmenge der DTD
- standalone - Dokumentdeklaration
- Textdeklaration
- Zusammenwirken von interner und externer Teilmenge der DTD
- Entitäten
- Grundlagen
- Allgemeine Entitäten
- Interne allgemeine Entitäten
- Externe allgemeine Entitäten
- Parameter-Entitäten
- Zusammenarbeit der „drei“ Teilmengen
- Entwurf und Anwendung
- Interne Parameter-Entitäten
- Externe Parameter-Entitäten
- Bedingte Abschnitte
- Idee und Konzept
- Implementierung
- Anhang
- Eingebaute Entitäten
- Namenserweiterungen für Dateien
- Abbildungsverzeichnis
- Quellenverzeichnis
- Zitierte Quellen
- Weitere Links
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text bietet eine verständliche und praxisnahe Einführung in die Dokumenttyp-Definition (DTD) für XML-Dokumente. Er soll den Leser befähigen, eigene inhaltsbezogene Regelwerke für XML-Dokumente zu erstellen und so eine strukturierte und einheitliche Datenverarbeitung zu ermöglichen.
- Die Syntax und Struktur von DTD
- Die Deklaration von Elementtypen und Attributlisten
- Die Verwendung von Entitäten zur Wiederverwendung von Inhalten
- Die Erstellung von bedingten Abschnitten in DTD
- Die Integration von DTD in die XML-Dokumentstruktur
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Dieser Abschnitt führt den Leser in die Bedeutung von XML und DTD ein und erläutert die Vorteile der Verwendung von DTD bei der Definition von XML-Dokumentstrukturen.
- Arbeitsvorbereitung: Hier werden die notwendigen Softwaretools und Dokumente für die Arbeit mit DTD vorgestellt.
- Grundlagen von DTD: Dieses Kapitel beleuchtet die allgemeine Syntax von DTD und die grundlegenden Konzepte der Dokumenttyp-Deklaration und des Prologs.
- Elementtyp-Deklarationen: Dieser Abschnitt erklärt die verschiedenen Inhaltsmodelle für Elemente und zeigt, wie man die Struktur von Elementen mit DTD definiert.
- Attributlisten-Deklarationen: Hier wird die Deklaration von Attributen für Elemente behandelt, inklusive der verschiedenen Attributtypen und deren Verwendung.
- Teilmengen der DTD: Dieses Kapitel beschreibt die interne und externe Teilmenge der DTD sowie deren Zusammenspiel bei der Definition der Dokumentstruktur.
- Entitäten: Dieser Abschnitt widmet sich dem Konzept der Entitäten, die es ermöglichen, Inhalte in DTD wiederzuverwenden.
- Bedingte Abschnitte: Hier werden die Grundlagen und die Implementierung von bedingten Abschnitten in DTD vorgestellt.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter und Themen des Textes sind: XML, Dokumenttyp-Definition (DTD), Elementtypen, Attributlisten, Entitäten, bedingte Abschnitte, Dokumentstruktur, Datenverarbeitung, XML-Dokumente, Wohlgeformtes XML, Datenübertragung.
- Arbeit zitieren
- Stefan Kayser (Autor:in), 2005, XML Dokumenttyp-Definition kurz und bündig, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/36098