Ambition dieser sich des Mittels des politikwissenschaftlichen Vergleichs bedienenden Überblicksarbeit ist es, am Beispiel von Deutschland und Frankreich der Frage nach Rahmenbedingungen, Funktion und konkreter Gestalt der föderalistischen beziehungsweise zentralistischen Ordnung in diesen Ländern nachzugehen und auf diesem Wege zu einer Bewertung zu gelangen, die auch etwaige Reformbedürfnisse und Reformchancen in den Blick zu nehmen hat (Stand 2004). Besonderes Augenmerk sei im Rahmen dessen auf die sich in Gestalt von Bundesrat und Senat repräsentierenden Zweiten Kammern und deren jeweilige Bedeutung für das Regierungssystem gelegt. Konsequenter gefasst lassen sich daraus drei – gleichsam einen inhaltlichen Rahmen absteckende und die Thematik strukturierende – forschungsrelevante Fragestellungen formulieren:
1) Auf welchen historischen Grundlagen und Zielkategorien fußt der Föderalismus in Deutschland, der Zentralismus in Frankreich?
2) In welcher konkreten Gestalt repräsentieren sich diese beiden Staatsorganisationsprinzipien und welche Rückwirkungen zeitigen Föderalismus und Zentralismus als „Handlungsrahmen“ auf Rechte und Tätigkeit der Zweiten Kammern?
3) Wie lassen sich das „deutsche “ und das „französische Modell“ bewerten und welche Reformbedürfnisse sind zu konstatieren?
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- 1. FÖDERALISMUS UND ZENTRALISMUS ALS IDEALTYPEN
- 1.1. FÖDERALISMUS UND BUNDESSTAAT
- 1.2. ZENTRALISMUS UND EINHEITSSTAAT
- 2. FÖDERALISMUS: DER FALL DEUTSCHLAND
- 2.1. ZUR HISTORISCHEN GENESE DES FÖDERALISMUS IN DEUTSCHLAND
- 2.2. FORMALVERFASSUNG UND ARCHITEKTUR DES FÖDERALEN SYSTEMS
- 2.3. DER BUNDESRAT IN DER GESETZGEBUNG
- 2.4. FAZIT
- 3. ZENTRALISMUS: DER FALL FRANKREICH
- 3.1. ZUR HISTORISCHEN GENESE DES ZENTRALISMUS IN FRANKREICH
- 3.2. FORMALVERFASSUNG UND ARCHITEKTUR DES ZENTRALISTISCHEN SYSTEMS
- 3.3. DER SENAT IN DER GESETZGEBUNG
- 3.4. FAZIT
- 4. DAS DEUTSCHE UND FRANZÖSISCHE MODELL IN DER BEWERTUNG
- 4.1. DAS DEUTSCHE FÖDERALISTISCHE MODELL
- 4.2. DAS FRANZÖSISCHE ZENTRALISTISCHE MODELL
- 5. RESÜMEE UND AUSBLICK
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit den Staatsorganisationsprinzipien Föderalismus und Zentralismus und deren Bedeutung für das Regierungssystem in Deutschland und Frankreich. Ziel ist es, die historischen Grundlagen, die konkrete Gestaltung und die jeweilige Rolle der zweiten Kammern im föderalen beziehungsweise zentralistischen System beider Länder wissenschaftlich zu analysieren und zu bewerten. Dabei sollen auch Reformbedürfnisse und -chancen der Systeme beleuchtet werden.
- Historisches Verständnis von Föderalismus in Deutschland und Zentralismus in Frankreich
- Analyse der konkreten Gestaltung und Auswirkungen der Staatsorganisationsprinzipien
- Untersuchung der Rolle der zweiten Kammern (Bundesrat in Deutschland, Senat in Frankreich)
- Bewertung der beiden Modelle und Identifizierung von Reformbedürfnissen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Definition von Föderalismus und Zentralismus als politikwissenschaftliche Idealtypen. Anschließend werden die beiden Modelle im Detail am Beispiel Deutschlands und Frankreichs beleuchtet. In den länderspezifischen Kapiteln wird die historische Genese des jeweiligen Prinzips, die konkrete Ausgestaltung der Staatsorganisation und die Rolle der zweiten Kammer im Regierungssystem analysiert. Die Arbeit gipfelt in einer Bewertung der beiden Modelle und einer Diskussion über mögliche Reformbedürfnisse.
Schlüsselwörter
Föderalismus, Zentralismus, Staatsorganisation, Regierungssystem, Deutschland, Frankreich, Bundesrat, Senat, Zweite Kammer, Vergleichende Politikwissenschaft, Reform
- Arbeit zitieren
- Markus Josef Prutsch (Autor:in), 2004, Regieren in föderalistischen und zentralistischen Regierungssystemen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/36281