Einleitung
Dieser Aufsatz thematisiert die Bedeutung von Städtenetzen in der Regionalentwicklung. Dabei soll herausgestellt werden, inwieweit Kooperationen von Kommunen in Form von Städtevernetzungen zur Regionalentwicklung beitragen können. Es sollen dazu die Potentiale und die Grenzen dieses jungen Ansatzes in der Raumordnungspolitik dargelegt werden, so dass am Ende der Ausführungen die Frage nach der Zukunft von Städtenetzen diskutiert werden kann.
Die Kooperation in Form von Städtenetzen ist ein recht junger Ansatz. Erst 1992 wurde die Diskussion um dieses Thema durch den Raumordnungspolitischen Orientierungsrahmen (ORA) ausgelöst. Der Raumordnungspolitische Orientierungsrahmen, der im Zuge der deutschen Einigung durch die Länder und den Bund in der Ministerkonferenz für Raumordnung (MKRO) beschlossen wurde, stellt die grundlegende raumordnerische Konzeption für die Bundesrepublik Deutschland dar. Hier werden Städtenetze erstmals als Thema in der Raumordnungspolitik aufgegriffen, mit dem Ziel, die künftige Erfüllung der Leitvorstellungen und Ziele der Raumordnung und Landesplanung sicherzustellen. Der Raumordnungspolitische Handlungsrahmen von 1995 führte die Ansätze des ORA fort. Städtenetze wurden hier bereits als „wichtige[r] Beitrag zur Sicherheit der Konkurrenzfähigkeit des Standortes Deutschland und seiner Regionen sowie zur Stärkung der dezentralen Raum- und Siedlungsstruktur in Deutschland“ (Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung 1999: 29) angesehen. Die Form der Vernetzung wurde im Raumordnungspolitischen Handlungsrahmen als die Antwort der Raumordnung auf die zunehmende Notwendigkeit zu interkommunaler und regionaler Zusammenarbeit bezeichnet.
Auf der Grundlage des Raumordnungspolitischen Orientierungsrahmens wurde 1994 das Forschungsfeld „Städtenetze“ im Rahmen des Experimentellen Wohnungs- und Städtebaus (ExWoSt), einem Forschungsprogramm des Bundesministeriums für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau (BMBau), eingerichtet. Ziel war es, das abstrakte Konstrukt mit Leben zu füllen, es sollten mit Hilfe der Durchführung von 12 Modellvorhaben im gesamten Bundesgebiet (vgl. Abb. 1) handhabbare Orientierungs- und Entscheidungshilfen für die alltägliche Arbeit von Städten bereitgestellt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die wachsende Bedeutung von Regionen
- Was versteht man unter Städtenetzen?
- Die Entstehung der Städtenetz-Idee
- Klassifikation von Städtenetzen
- Voraussetzungen für die Bildung von Städtenetzen
- Die zentralen Kriterien von Städtenetzen
- Förderliche Faktoren
- Hinderliche Faktoren
- Chancen von Städtenetzen
- Grenzen von Städtenetzen
- Städtenetze in der Raumordnungs- und Regionalpolitik
- Städtenetze in Nordrhein-Westfalen
- Die Landes- und Regionalplanung in NRW
- Beispiel: Das Städtenetz ANKE
- Fazit: Städtenetze als Planungsinstrument mit Zukunft?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert die Bedeutung von Städtenetzen in der Regionalentwicklung und untersucht, inwieweit Kooperationen von Kommunen in Form von Städtevernetzungen zur Regionalentwicklung beitragen können. Die Arbeit beleuchtet die Potentiale und Grenzen dieses jungen Ansatzes in der Raumordnungspolitik und diskutiert abschließend die Frage nach der Zukunft von Städtenetzen.
- Wachsende Bedeutung von Regionen im Kontext der Globalisierung
- Definition und Klassifikation von Städtenetzen
- Voraussetzungen und Herausforderungen für die Bildung von Städtenetzen
- Potentiale und Grenzen von Städtenetzen in der Regionalentwicklung
- Städtenetze als Planungsinstrument in der Raumordnungs- und Regionalpolitik
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung führt in das Thema ein und stellt die Relevanz von Städtenetzen für die Regionalentwicklung heraus. Sie beleuchtet die Entstehung der Städtevernetzungs-Idee und die Entwicklung des Konzepts in der Raumordnungspolitik.
- Das zweite Kapitel analysiert die wachsende Bedeutung von Regionen im Kontext der Globalisierung und der daraus resultierenden Herausforderungen für Städte.
- Das dritte Kapitel definiert den Begriff „Städtenetz“ und erläutert verschiedene Klassifizierungsansätze.
- Das vierte Kapitel beleuchtet die Voraussetzungen für die Bildung von Städtenetzen und analysiert förderliche und hinderliche Faktoren.
- Das fünfte Kapitel thematisiert die Chancen, die sich aus der Zusammenarbeit von Städten in Form von Netzwerken ergeben.
- Das sechste Kapitel widmet sich den Grenzen und Herausforderungen von Städtenetzen.
- Das siebte Kapitel beleuchtet die Rolle von Städtenetzen in der Raumordnungs- und Regionalpolitik.
- Das achte Kapitel analysiert die Anwendung des Städtevernetzungs-Konzepts in Nordrhein-Westfalen und stellt das Beispiel des Städtenetzes ANKE vor.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Stadtentwicklung, Regionalpolitik, Raumordnung, Interkommunale Kooperation, Städtevernetzung, Städtenetze, Globalisierung, Standortfaktoren, Regionalentwicklung, Potentialanalyse, Grenzen, Planungsinstrument.
- Quote paper
- Maren Heeger (Author), 2004, Städtenetze - eine zukunftsfähige Form regionaler Zusammenarbeit?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/36283