Einleitung
Mit der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands am 8. Mai 1945 nahm der Zweite Weltkrieg formal ein Ende. Hitler war geschlagen, der Osten Europas größtenteils von den Russen besetzt und Westeuropa mit der Hilfe der USA und Großbritanniens befreit worden.
In Deutschland trafen das Einflussgebiet der Westalliierten und das der Sowjetunion aufeinander. Im Frühjahr 1945 waren die Russen von Osten her nach Deutschland vorgedrungen und hatten Ostdeutschland inklusive Berlin besetzt. Am 30. April 1945 beging Hitler in den Trümmern Berlins Selbstmord und entzog sich so der Verantwortung.1Der Westen Deutschlands fiel in die Verantwortlichkeit der Großbritanniens, Frankreichs und der USA. Deutschland wurde in vier Besatzungszonen, Berlin in Sektoren aufgeteilt. Die Grenze zwischen der sowjetischen und der westalliierten Besatzungszonen verlief somit quer durch Deutschland. Damit trafen in Deutschland nicht nur vier Weltmächte sondern auch zwei völlig unterschiedliche Gesellschaftssysteme, der Sozialismus und der Kapitalismus zusammen. Für die deutsche Bevölkerung, die das Kriegsende überwiegend mit Erleichterung aufgenommen hatte, bedeutete diese geteilte Besatzung eine große Unsicherheit. Die Zukunft des Landes hing nun davon ab, ob die Alliierten trotz ihrer unterschiedlichen Gesellschaftsmodelle und Weltanschauungen zur Kooperation bereit und in der Lage sein würden. Die Westmächte strebten bereits zu Kriegszeiten ein zukünftiges Gesamtdeutschland an. Die Einheit Deutschlands wäre die optimale Grundlage für ihre wirtschaftlichen und politischen Ziele in Europa gewesen. Sie verfolgten ihr Ziel konstant, bis die Zusammenarbeit mit der Sowjetunion aus ihrer Sicht gescheitert war. Erst dann errichteten sie mit der Gründung der BRD einen westdeutschen, demokratischen Staat.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Ziele der Alliierten bei Kriegsende
- Ziele der Sowjetunion
- Ziele der USA
- Alliierte Deutschlandpolitik bis zum Bruch 1947
- Weichenstellung auf der Potsdamer Konferenz
- Minimal- und Maximalziele
- Die Rolle der SED
- Die sowjetische Reparationspolitik und das Verhältnis zur deutschen Bevölkerung
- Die Bizone
- Der Marshall Plan als endgültiges Scheitern der Allianz
- Vom Bruch bis zur Gründung der zwei Staaten 1949
- Berlin als Druckmittel
- Die Gründung der DDR
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit untersucht Stalins Deutschlandpolitik von 1944 bis zur Gründung der DDR und analysiert, ob die Schaffung eines gesamtdeutschen Staates tatsächlich Stalins wichtigstes Ziel war. Die Arbeit beleuchtet die Ziele und Entwicklungen der sowjetischen Deutschlandpolitik sowie die wichtigsten Entscheidungen der Sowjetführung während dieser Zeit.
- Die Ziele der Sowjetunion im Kontext der Nachkriegsordnung
- Die unterschiedlichen Interpretationen der sowjetischen Deutschlandpolitik
- Die Rolle der Reparationspolitik in Stalins Gesamtstrategie
- Die Bedeutung des Potsdamer Abkommens und seine Auswirkungen auf die deutsche Teilung
- Die Bedeutung Berlins als Druckmittel in der sowjetischen Politik
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel behandelt die Ziele der Alliierten bei Kriegsende und beleuchtet die unterschiedlichen Interessen der Sowjetunion und der USA. Das zweite Kapitel analysiert die alliierte Deutschlandpolitik bis zum Bruch 1947 und beschreibt die Weichenstellung auf der Potsdamer Konferenz, die Minimal- und Maximalziele der Alliierten sowie die Rolle der SED und der sowjetischen Reparationspolitik. Das dritte Kapitel untersucht die Entwicklung vom Bruch der Allianz bis zur Gründung der DDR, beleuchtet die Rolle Berlins als Druckmittel und beschreibt die Gründung der DDR.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt zentrale Themen der sowjetischen Nachkriegspolitik, insbesondere die Deutschlandpolitik Stalins. Wichtige Schlüsselwörter sind: Reparationen, Potsdamer Abkommen, Berlin, SED, DDR, gesamtdeutscher Staat, sowjetische Besatzungszone, Kalter Krieg.
- Quote paper
- Daniel Kipper (Author), 2004, Stalins Deutschlandpolitik von 1944 bis zur Gründung der DDR, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/36288