Leseprobe
Inhalt
1. Begründung des Themas und Richtlinienbezug
2. Sachanalyse
3. Lernvoraussetzungen
4. Lernziele
5. Struktur der Unterrichtseinheit
6. Didaktisch-methodische Entscheidungen und Reduktion
7. Literatur
8. Verlaufsplanung der Unterrichtsstunde
9. Anhang
1. Begründung des Themas und Richtlinienbezug
Im Vordergrund des Musikunterrichts steht momentan die Entwicklung der rhythmischen Fähigkeiten der Schüler. Über Bewegung, körpereigene Instrumente, Sprache und Instrumentalspiel wurden bislang verschiedene Zugangsweisen gegeben. Da das Gefühl für regelmäßig wiederkehrende Impulse noch nicht ausreichend ausgebildet ist, habe ich das Thema „Stomp“ als Anreiz zur Fortsetzung und Vertiefung des rhythmischen Spiels gewählt.
Im Sinne des Hessischen Kultusministeriums meint Musikmachen, „mit [...] Instrumenten und allerlei Gegenständen und Geräten Klänge hervorbringen und sie nach verschiedenen Gesichtspunkten und Regeln gestalten“ (7). Da der Bereich Rhythmik hier nicht explizit beschrieben wird, habe ich den Grundplan der Schule für Lernbehinderte in Nordrhein-Westfalen (Lernstufe 3) hinzugezogen. Demnach sollen die Schüler „einfache Eintaktrhythmen und auch stärker strukturierte rhythmische Gestalten von zwei Takten Länge ausführen können. Im Zusammenhang mit dem rhythmischen Musizieren soll der Schüler ein- und zweitaktige rhythmische Schemata – auf einer Linie notiert – lesen und abschreiben können“ (28).
2. Sachanalyse
Rhythmus
„Rhythmus“ ist sowohl ein zusammenfassender abstrakter Begriff, der alle Phänomene abdeckt, die sich auf zeitliche Strukturen in der Musik beziehen. Rhythmus bezeichnet aber auch die ganz konkrete Ausformung musikalischer Zeit: in Grundschlag (Puls, Beat), Elementarpulsation (Achtel, Viertel), Takte, rhythmische Pattern und mehrtaktige Formen. Als Pattern bezeichnet man konkrete, sich nach festgelegter Dauer wiederholende (rhythmische) Muster. Charakteristisch ist der Wechsel von Schlägen und Pausen, Betonungen, Tondauer und Gesamtlänge. (vgl. Moritz, 1)
Notation
„Die Notenschrift versucht, Musik lesbar zu fixieren. Sie beschreibt die verschiedenen Parameter der Musik mit unterschiedlichen Mitteln: Tonhöhe durch Höhe; Tondauer durch Form der Noten; Tempo, Lautstärke, Ausdruck, Artikulation usw. durch zusätzliche Zeichen und Wörter“ (dtv-Atlas, 67). Als Ausgangspunkt für die Einteilung der Notenwerte dient die Ganze Note. Durch Unterteilung wird sie zu zwei Halben, vier Viertel- oder acht Achtelnoten, die das Grundgerüst der traditionellen Notation bilden. Laut Moritz (4) sollten sich in der Praxis die Schwerpunkte Bodypercussion, Instrumentalspiel, Vokalpercussion, Rhythmisierung von Texten, Rhythmus-analyse und Notation gegenseitig ergänzen und durchdringen.
Form
Das Erarbeiten eintaktiger Pattern geht dem Zusammenfügen zu einer Form voraus. Als einfachste Form der Zusammensetzung gilt die Rhythmuskette. „Bei der Entwicklung von Rhythmusketten [...] werden Elemente der Sprache oder Notation zur verbindlichen Grundlage der Erfindung gemacht“ (Schmitt, 212). Zur Gliederung der Komposition werden Solo- und Tutti-Abschnitte im Wechsel gespielt.
Instrumentalspiel
Aufgrund ihres verfremdeten Einsatzes, der klanglichen Vielfalt und dynamischen Möglichkeiten bieten die Alltagsmaterialien einen besonderen Anreiz, der am großen Vorbild „Stomp“ orientiert ist. Die Bewegungen werden einerseits (mit Sticks) größer als bei den vorangegangenen Bodypercussions, andererseits behutsamer und differenzierter (mit Händen).
Gundlach (120f) betont neben dem Umgang mit Instrumenten, bei dem verschiedenste Klangmöglichkeiten und Spielarten erkundet werden, auch das gemeinsame Spiel auf Instrumenten. Das Aufeinander-Hören, das Einordnen in das Metrum sowie das gemeinsame Instrumentalspiel anhand einer Form sind Aspekte, die auch beim rhythmischen Spiel auf Alltagsgegenständen zum Tragen kommen.
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- Arbeit zitieren
- Jessica Freis (Autor), 2004, Rhythmen in Bewegung, Sprache und Instrumentalspiel erfahren, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/36322
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