Das Leben und Wirken des Erzbischofs Rainald von Dassel


Magisterarbeit, 1999

121 Seiten, Note: 1,5


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Teil I.
RAINALDS ANFÄNGE (1120-1156)
1. Rainalds Ausbildung
1.1. Jugend und Erziehung
1.2. Rainalds geistliche Stellung in Hildesheim
1.3. Rainalds erste politische Erfahrungen
1.4. Charakterisierung
2. Rainalds Tätigkeiten von 1156-1167
2.1. Rainalds Erhebung zum Reichskanzler
2.2. Rainalds Wahl zum Erzbischof von Köln 1159
2.3. Das Erzbistum Köln
2.4. Erzkanzler für Italien
2.5. Die Arnsberger Fehde im Jahre 1164
2.6. Rainalds Verdienste für Köln
2.6.1. Die Überführung der Hll. Drei Könige nach Köln 1164
2.6.2. Die Kanonisation der Hll. Drei Könige und ihre Auswirkungen für Köln
2.6.3. Die Heiligsprechung Karls des Großen 1165

Teil II.
RAINALD UND SEIN VERHÄLTNIS ZUR RÖMISCHEN KURIE (1157-1165)
1. Der Reichstag von Besançon 1157 und seine Folgen
1.1. Der Reichstag von Besançon
1.2. Rainalds verhängnisvolle Übersetzung
1.3. War die Auslegung als „Lehen“ beabsichtigt?
1.4. Die Folgen der Übersetzung
2. Der Ausbruch des Schismas und das Konzil von Pavia 1160
2.1. Die zwiespältige Doppelwahl
2.2. Das Schreiben an den Erzbischof von Salzburg
2.3. Das Konzil von Pavia 1160
2.4. Rainald als Legat in Frankreich und England
2.5. Die Zusammenkunft in St. Jean de-Losne und ihre Folgen
3. Der Tod Victors IV. und die Neuwahl
3.1. Rainalds eigenmächtiges Handeln
3.2. Allgemeine Reaktion auf die Wahl
3.3. Friedrichs Reaktion auf Rainalds Verhalten
4. Das Jahr 1165
4.1. Der Kanzler als Gesandter in England
4.2. Die Würzburger Beschlüsse
4.3. Rainalds Verhalten beim Empfang der Weihe
4.4. Die Würzburger Eide und ihre Auslegung in zwei verschiedenen Schreiben
4.5. Die Folgen der Versammlung von 1165

Teil III.
RAINALDS EINFLUß AUF DIE ITALIENPOLITIK FRIEDRICH BARBAROSSAS (1158-1167)
1. Rainalds Tätigkeiten in Italien von 1158-1159
1.1. Rainalds Gesandtschaft in Italien
1.2. Der Sieg über Mailand
1.3. Der Reichstag von Roncaglia
1.4. Die Durchsetzung der roncaglischen Beschlüsse
2. Der Sieg über Mailand 1161
2.1. Erneute Auseinandersetzungen mit Mailand
2.2. Rainalds Einfluß auf die Unterwerfung Mailands
3. Der letze Italienzug 1166
3.1. Rainald als Bevollmächtigter des Kaisers
3.2. Kriegsvorbereitungen
3.3. Die Schlacht bei Tuskulum
3.4. Rainalds Tod 1167

Schlußbemerkung

Quellen- und Literaturverzeichnis

Einleitung

Als Rainald von Dassel 1167 im Alter von ca. 47 Jahren bei Rom einer Seuche erlag, hatte er in den 11 Jahren, die er in den Diensten des Stauferkaisers Friedrich I. Barbarossa stand, die Reichs- und Kirchenpolitik maßgeblich geprägt.

Seit seiner Ernennung zum Reichskanzler im Jahre 1156[1] bemühte er sich, bemühte er sich mit unerschöpflichem Ehrgeiz und großem diplomatischen Geschick die honor und gloria des Heiligen Reiches wiederaufzubauen und weiter zu erhöhen. Die intensive Beschäftigung mit kirchenpolitischen Problemen und die zeitaufwendigen Reisen im Dienste des Kaisers führten dazu, daß der seit 1159 ernannten Erzbischof von Köln nicht viel Gelegenheit hatte, sich um die Belange seines Erzstiftes zu kümmern. So hielt er sich während seiner achtjährigen Amtszeit insgesamt nur knapp eineinhalb Jahre in seinem Diözesanbereich auf.

Daß er insgesamt gesehen seine Pflichten als Metropolit nichtsdestotrotz zuverlässig und zufriedenstellend erfüllte und dafür das uneingeschränkte Lob seines Nachfolgers Philipp von Heinsberg[2] erhielt, wirft zwar ein strahlendes Licht auf sein erstaunliches Organisationstalent und seine bischöfliche Auffassung, doch auf der anderen Seite ändert es nichts daran, daß sein gesamtes Denken und Handeln hauptsächlich von den politischen Aufgaben seines Kaisers und des Reiches in Anspruch genommen wurde. Durch seinen Kanzler und späteren Erzkanzler Rainald von Dassel wurde Friedrichs Kampf mit dem imperialen Papsttum und das Bestreben, die Herrschaft über Italien zurückzugewinnen, die Hauptaufgabe der staufischen Politik.

So ist Rainalds Lebensgeschichte untrennbar mit den Ereignissen der staufischen Kirchen- und Italienpolitik verknüpft. Trotz seiner Rolle als leitender Staatsmann, hielt er sich von der Ostpolitik fern und beschäftigte sich nur insofern mit der deutschen Innenpolitik, wie sie auch das Erzbistum Köln betraf.

Da mit der Italien- und Papstpolitik auch die politischen Beziehungen zu den Westmächten, England und Frankreich, eng verbunden waren, spricht es für Rainalds überlegte politische Taktik, daß er diesen wichtigen außenpolitischen Mächten während seiner Amtszeit die größte Aufmerksamkeit zuwandte und ständig danach strebte, sie von der Rechtmäßigkeit der staufischen Politik zu überzeugen.

Da das Mittelalter keine bekannte „Vita Rainaldi“ hervorgebracht hatte, findet sich die einzig ausführliche und zusammenhängende Beschreibung seines Lebens und seiner Taten in der, von Otto von Freising begonnenen und von Rahewin fortgesetzten „Gesta Friderici[3]“. Da die Gesta Friderici jedoch für ihren prostaufische Standpunkt bekannt ist, ist es auch wichtig, die andere Seite zu beachten. Ein interessantes Beispiel hierfür ist die umfangreiche Briefsammlung Johannes von Salisburys[4].

Als Grundlage für diese Arbeit dienten die beiden einzigen Monographien über das Leben Rainalds von Dassel von Julius Ficker[5] und Rainer Maria Herkenrath[6]. Ein großer Nachteil ist jedoch, daß Ficker sich in seinen Ausführungen sehr beschränkt, während bei Herkenrath die päpstliche Seite etwas stiefmütterlich behandelt wurde.

Es soll nun versucht werden, anhand von neuerschlossenen Quellen[7], die den beiden Autoren, während ihrer Arbeit nicht zur Verfügung standen, das Leben Rainalds von Dassel erneut zu konstruieren und neue Aspekte darzustellen. Dabei habe ich mich vor allem auf die bezüglich der Themenstellung und des Zeitrahmens relevanten zeitgenössischen Autoren und Werke konzentriert.

Der Schwerpunkt dieser Arbeit liegt auf den Auseinandersetzungen zwischen Rainald und der Kirche, der im zweiten Teil behandelt wird. Weiterhin wird auf seine Anfänge und seine Verdienste in der Italienpolitik bis zu seinem Tod 1167 eingegangen.

Mit dieser Magisterarbeit möchte ich meinen Eltern einen großen Dank für die finanzielle Unterstützung, die mir das Studium ermöglicht hat, aussprechen. Auch bei Herrn PD Dr. Detlev Zimpel möchte ich mich bedanken, da er jederzeit bereit war, auf meine Fragen einzugehen.

Teil I. RAINALDS ANFÄNGE (1152-1156)

1. Rainalds Ausbildung

1.1. Jugend und Ausbildung in Hildesheim

Rainald wurde um 1120 als zweiter Sohn des niedersächsischen Grafen Reinold I. von Dassel in Sachsen geboren. Sein genaues Geburtsjahr läßt sich heute jedoch nicht mehr feststellen[8]. Der erste urkundliche Beleg aus dem Jahr 1113[9] beweist, daß das edelfreie Geschlecht der Grafen von Dassel, erst zu Beginn des 12. Jahrhunderts in den Besitz einer Grafschaft gelangte. Für Rainalds erfolgreiche Zukunft und seinen ruhmreichen Aufstieg, war diese Würde sicher nicht unerheblich.

Wie es für Zweitgeborene in dieser Zeit üblich war, wurde Rainald schon früh für den geistlichen Dienst bestimmt. Da sich der Stammsitz des Grafen in der Diözese Hildesheim befand, lag Nichts näher, als den jungen Grafensohn auf die räumlich nächste Domschule zu schicken. So wird angenommen, daß er etwa um 1130 in das Hildesheimer Domstift eingetreten ist[10]. Die Hildesheimer Domschule, welche damals zu den bedeutendsten Ausbildungsstätten Sachsens gehörte, hatte unter ihrem „magister scholarum“ und späteren Bischof, Bernhard von Hildesheim, einen beachtlichen Ruf erhalten[11].

Rainald kam in der Domschule sicher in den Genuß einer ausgezeichneten und fundierten Ausbildung und Erziehung. Da man in Hildesheim sehr viel wert auf grammatisch-rhetorische Studien legte, ist anzunehmen, daß er dort auch die Grundlage für seine später rhetorische Begabung erhielt[12]. Doch nicht nur die hohe Kunst der Verhandlungen lernte Rainald im Hildesheimer Domstift. Auf Anraten des Goslaer Kanonikers Adelhog, widmete er seine Aufmerksamkeit auch dem wissenschaftlichen Studium, worin er es bald zu hervorragenden Leistungen brachte[13].

Rainalds umfangreiche, solide Ausbildung und sein überdurchschnittliches Wissen wird auch noch Jahre später in verschiedenen Annalen bestätigt. So berichten zum Beispiel die Annales Egmundani: „Iste ab adolescentia vir erat strenuissimus tam liberali quam seculari sciencia praedius[14]“, während man in der Chronica Regia Coloniensis eine Bezeichnung als: “vir sapientia et industria mirabilis[15]“ lesen kann.

Ein Studienaufenthalt in Frankreich zwischen 1140 und 1146[16] brachte den Bildungsgang des jungen Klerikers zum Abschluß. In welcher Stadt Rainald genau studiert hat, läßt sich heute nicht mehr nachweisen, dennoch wird sehr oft Paris angenommen[17]. Wie gut er seine erworbenen Sprachkenntnisse beherrschte, geht daraus hervor, daß er seine Ausführungen auf der Synode in St. Jean de-Losne im September 1162 nicht nur in Deutsch, sondern auch in lateinischer und in französischer Sprache hielt[18].

Rainald studierte nach 1140 jedoch nicht mehr nur als Domherr, sondern finanzierte sich seine Studien und den Lebensunterhalt bereits mir den Einkünften eines Propstes[19].

1.2. Rainald geistliche Stellung in Hildesheim

Es ist sicher Rainalds vielgerühmte Klugheit und seine „sagacitas[20]“ zu verdanken, daß er seine Karriere schon im Jahre 1140 als Dompropst in Hildesheim begann. Da das Kapitel ab dem Jahre 1143 jedoch über zwei Pröpste verfügte[21], sah man sich gezwungen, den Zustand der Doppelbesetzung zu beenden. Eine Lösung ergab sich, mit der Beendigung des Studiums, da Rainald seit dem Jahre 1146 mit dem Rang eines Subdiakons in Hildesheim erwähnt wird[22].

Zunächst reihte er sich noch in die Reihe der einfachen Kanoniker ein, doch bereits im Jahre 1146 steht er als „cellerarius“, wieder an der Spitze der Subdiakone[23]. Nach der Erhebung Konrads von Babenberg zum Bischof von Passau im Jahre 1147 ergaben sich für Rainald wieder neue Perspektiven. So erhielt er nur ein Jahr später seine alte Stellung als Propst zurück[24].

Als Dompropst unterstand ihm die Verwaltung der Güter und des Haushaltes. Sicher begnügte sich Rainald nicht damit, die Einkünfte seiner Pfründe einzuziehen, ohne sich um die Klostergüter zu kümmern. Dabei ergab sich, bedingt durch die regelmäßige Visitation, eine rege Reisetätigkeit des Dompropstes.

Da er als Propst die weltlichen Angelegenheiten des Stiftes besorgte, eignete sich seine Stellung ausgezeichnet, um sich als angehenden „Staatsmann“, die nötige Gewandtheit in der Führung der Geschäfte anzueignen.

1.3. Rainalds erste politische Erfahrungen

Auf einem am 21. März 1148 in Reims geladenen Konzil, zu dem sich geistliche Würdenträger aus Deutschland, Spanien und Frankreich eingefunden hatten, betrat Rainald erstmals das politische Parkett[25].

Von den Verhandlungen sind zwar eine Reihe „canones“ erhalten, die öffentlich verlesen wurden, doch im Zusammenhang mit Rainald von Dassel ist nur ein Dekret von Interesse. Darin geht es um den Gebrauch von „v arium pellium“, die als zu weltliche Mode bei allen Bischöfen und Klerikern verboten werden sollte[26]. Von französischen und deutschen ritterlichen Kreisen war die beliebte Sitte im Laufe der Zeit für die Kleidung der höheren Geistlichkeit übernommen worden. Besonders von Seiten der eifrigen Reformer unter Bernhard von Clairvaux, die eine einfachere und strengere Lebensführung der Geistlichen forderten, wurde das Verbot unterstützt[27].

Während nun die meisten Prälaten, die über die Geltung dieses Verbotes befragt wurden, zustimmten, erhob sich Rainald und erklärte, daß ein Verbot in Wirklichkeit weder den Zeitgenossen und Anwesenden, noch den Nachkommen gefallen würde[28]. Von seinem mutigen und entschlossenen Vorgehen beeindruckt, traten auch andere Deutsche in Opposition[29]. Daß das Verbot durch Rainalds Äußerung, jedoch nicht zu Fall gebracht wurde[30], läßt sich anhand der Historia pontificalis bestätigen. Im Gegensatz zu Föhls Aussage, der den Vorgang fehlinterpretiert hatte, wurde das Dekret, trotz Rainalds Einspruch, nicht abgelehnt[31]. In der Histroia pontificalis heißt es nämlich: „et assensu publico roborata, uno tamen excepto[32]“, womit nur gesagt ist, daß eines der Dekrete nicht den allgemeinen Beifall gefunden hatte, aber trotz des Einspruches der deutschen Partei, angenommen wurde[33].

Für Rainald war es das erste Mal, daß er sich offen gegen die Ziele der Kurie richtete. Auch wenn es sich bei diesem Dekret nur um eine zweitrangiges Problem handelte, ist es doch überraschend, daß er trotzdem das Risiko einer möglichen Auseinandersetzung mit Papst Eugen III. einging.

Anhand dieser ungewöhnlichen Meinungsverschiedenheit läßt sich jedoch gut nachvollziehen, daß Rainald schon zu Beginn seiner Karriere ein so ausgeprägtes Selbstbewußtsein besaß, daß er sich nicht scheute, seine Meinung in der Kurie offen zu vertreten.

Im Juli 1150 erscheint Rainald als Abgesandter auf dem Hoftag Konrads III. in Würzburg[34]. Dabei kam er - soweit bekannt ist - daß erste Mal mit dem Hof in persönlichen Kontakt. Nicht ganz unwichtig war auch das erste Zusammentreffen mit Herzog Friedrich von Schwaben, dem zukünftigen König. Auch der damalige Kanzler, Arnold von Wied, hielt sich dort auf[35]. So ist anzunehmen, daß der Dompropst dabei mit dem übrigen Kanzleipersonal zusammentraf, und im Hinblick auf die Geschäfte der Reichskanzlei mit ihnen ins Gespräch kam.

Das nächste nachweisbare Zusammentreffen zwischen Friedrich und seinem zukünftigen Kanzler findet man zwei Jahre später in der zweiten Urkunde des neugewählten Königs[36]. Nach Konrads III. Tod 1152, war der Schwabenherzog Friedrich als Nachfolger gewählt und am 9. März 1152 in Aachen durch Erzbischof Arnold II. von Köln zum König gekrönt worden.

Neben den höchsten Würdenträgern findet sich in der Zeugenreihe dieses Diploms, neben Wibald von Stablo, auch der Dompropst Rainald von Dassel. Daß dieser nicht bereit war, in der Zukunft ein nur rein geistliches Leben zu führen, und sich von der weltlichen Politik fernzuhalten, wird angesichts der Räte, die den jungen König umgaben und der Ehre, die damit verbunden war, deutlich. Sein zukünftiger Wirkungsbereich sollte sich nicht nur auf seine Stelle als Propst beschränken, sondern ihn zu einer ruhmreicheren und anspruchsvolleren Aufgabe führen.

Von ausschlaggebender Bedeutung für Rainalds Zukunft wurde daher seine Reise nach Rom zwischen 1152/53[37]. Dort sollte er, im Auftrag Bischof Bernhards von Hildesheim, die Ehescheidung Friedrich Barbarossas von Adelheid von Vohburg unterstützen[38].

Da Bernhard Rainald damit beauftragte, liegt die Vermutung nahe, daß der Dompropst auf Friedrichs Betreiben hin, mit dieser Aufgabe betraut wurde, da er bereits in Reims seine Haltung zur Kurie bewiesen hatte, worüber der König sicher Kenntnis besaß. Damit bekam der Propst die Gelegenheit, die Verhältnisse und die Stimmung in der römischen Kurie kennenzulernen.

1.4. Charakterisierung Rainalds

Nach den verschiedenen Schilderungen seiner Zeitgenossen[39], war Rainald von Dassel von mittlerer Größe, wohlgebaut, aber nicht zu dick. Acerbus Morena schildert ihn folgendermaßen:

Raynaldus electus archiepiscopos Colonie, qui canzellarius primum vocabatur, sed postea fuit archiecancellarius Ytalie, erat mediocriter lungus et spissus, venustam et coloratam faciem habens, membris bene compositis et extensis, capillis mollibus et quasi flavis[40].

Neben glänzender Beredsamkeit und einer umfassenden wissenschaftlichen Bildung, verfügte er auch über eine unermüdliche Ausdauer und einen unerschütterlichen Eifer in der Leitung der Staatsgeschäfte. Es ist daher verständlich, daß ein Staatsmann wie Friedrich Barbarossa, Rainald als Ratgeber und Legaten überaus zu schätzen wußte.

Die theologischen und kirchenrechtlichen Lehren, wie er sie mit Sicherheit in Frankreich gehört hatte, beeinflußten sein Denken und Handeln jedoch wenig. Auch der bernhardinischen Auffassung vom Verhältnis zwischen Kirchen und Staat stand er sicher ebenfalls gleichgültig gegenüber. Seine Interessen lagen in der Kulturwelt der Antike und in ihren staatsrechtlichen Theorien[41]. Hier sieht Stelzmann den Grund für Rainalds Überzeugung von der Allmacht des Reiches und die Grundlage für seinen konsequent geführten Kampf gegen die Herrschaftsansprüche der Kurie gegenüber der weltlichen Macht[42].

Die Feder wußte er ebenso zu gebrauchen, wie das Schwert, wie er auf seinen Italienzügen mehrmals unter Beweis stellte. So unerbittlich sich seine Härte gegen Besiegte und verletzter Stolz gegen Gleichgestellte richtete (Mailand), so mild und freigiebig konnte er die Aufmerksamkeit der Untergebenen gewinnen. Die Hauptleidenschaft, die ihn bestimmte, war sein unermüdlicher Ehrgeiz, dessen höchste Befriedigung er in der Verwirklichung seiner Ziele suchte. So rastlos und ehrgeizig er auch als Dompropst in Hildesheim oder später in der ihm anvertrauten Verwaltung des Erzbistums Köln war, so intensiv kümmerte er sich auch um die Belange des Reiches.

Die folgenden Kapitel werden zeigen, daß sein starker und unbeugsamer Wille ihn vor keiner Konsequenz seiner Taten zurückschrecken ließ. Hatte er einmal ein Ziel vor Augen, versuchte er es bis zum Ende durchzusetzen, auch wenn eine Lösung nur durch einen offenen Kampf zu erreichen war. Bei aller Weltzugewandtheit und Prachtliebe (vgl. das Konzil in Reims) ist Rainalds Lebensführung bescheiden und sein sittliches Leben makellos geblieben[43]. Hierin unterschied er sich sehr von anderen Erzbischöfen seiner Zeit.

Rainald war jedoch auch der weltlicher Freude und Kunst durchaus zugetan. Wie so mancher geistliche Fürst des Mittelalters war auch er ein begeisterter Bauherr und Freund der Poesie. So baute er als Kölner Erzbischof nicht nur einen neuen erzbischöflichen Palast mit mehreren Kapellen, sondern ließ am Dom auch zwei neue Türme errichten[44]. Auch als Mäzen des berühmten Archipoeten machte er sich in der Vagantenpoesie einen Namen. Seine knappen Verse und gereimten Lieder, die zwischen hohem Ernst und Frivolen schwanken, gehören heute zur Hochblüte der Vagantendichtung. So findet man den Erzpoeten etwa seit 1160 in der engeren Umgebung Rainalds[45].

2. Rainalds Tätigkeiten von 1156-1167

2.1. Rainalds Erhebung zum Reichskanzler

Nach Arnold von Selenhofen und Zeizolf war Rainald von Dassel der dritte Kanzler Friedrich Barbarossas. Nach einer kurzen Vakanz des Kanzleramtes[46] wurde der Dompropst zu Hildesheim und Münster und Inhaber zweier weiterer Propsteien zu Hildesheim und Goslar, im Jahre 1156 mit der Leitung der Reichskanzlei betraut. Der genaue Zeitpunkt der Berufung zum Kanzler Friedrichs I. steht nicht genau fest. Die früheste von Rainald rekognoszierte Urkunde ist jedoch auf den 10. Mai 1156 datiert[47].

Der übliche Weg in die Reichskanzlei ging meist über die Zugehörigkeit zur Hofkapelle[48]. Es ist jedoch nie der Beweis erbracht worden, daß Rainald vorher der Hofkapelle angehörte. Mag er auch schon vorher in enger Verbindung zu den Mitgliedern dieses Kreises gestanden haben, so trat er im Jahre 1156- ohne je capellarius, notarius oder pronotarius genannt worden zu sein- plötzlich an die Spitze der Kanzlei[49].

An der unerwarteten Erhebung Rainalds, eines „Außenseiters“ des kaiserlichen Hofes, ist deutlich zu erkennen, daß dessen Wahl zum Reichskanzler sicher nicht unbeabsichtigt geschah. So scheint es, daß seine Ernennung ohne Rücksicht auf den meist üblichen Ausbildungsweg, einer unmittelbaren Willensäußerung Friedrichs zu verdanken war. Es ist auch anzunehmen, daß sich der Kaiser, im Vergleich zu seinen Vorgängern, nun eine selbständigere Persönlichkeit für die Leitung der Reichskanzlei wünschte und bestrebt war, einen engeren Vertrauten zu gewinnen[50].

Schon vor seiner Wahl zum deutschen König, war er mit Rainald auf dem Würzburger Reichstag 1150 zusammengetroffen. Für die folgenden Jahren sind zwei weitere persönliche Begegnungen zu belegen[51]. Überdies hatte Rainald seit Jahren guten Kontakt mit Persönlichkeiten der staufischen Partei gepflegt[52].

Als Rainald die Kanzleigeschäfte übernahm, hatte Friedrich Barbarossa bereits einen Kreis gleichgesinnter Männer und Gefolgsleute um sich versammelt. Es war nun Rainalds Aufgabe, sich nicht nur unter den maßgebenden Fürsten zu behaupten, sondern sich auch einen einflußreichen Platz an der Seite des Kaisers zu erobern, wozu ihm sein Amt, das ihn täglich an den Kaiser band, dienen sollte. Obwohl sich viele dieser Fürsten durch ihren Charakter, sowie ihre Herkunft und Würde auszeichneten, war Rainald seinen Gesinnungsgenossen an Bildung und konsequenter Haltung weit überlegen. Durch diese Eigenschaften wurde er bald zum engsten politischen Berater und zur wichtigsten Persönlichkeit in der Umgebung des Kaisers. Barbarossas bislang erster Ratgeber, der auf Ausgleich bedachte Bischof Eberhard II. von Bamberg, verlor daraufhin schnell seinen Einfluß[53].

Mit seinem Eintritt vollzog sich in der Kanzlei nicht nur ein personeller Wechsel, sondern auch eine politische Änderung des Kurses in der kaiserlichen Politik. So wurde mit dem Tod Erzbischof Arnolds II. von Köln 1156, nicht nur die Hauptstütze der kurialen Partei ausgelöscht. Bereits nach Friedrichs Krönung waren viele Anhänger der früher so mächtigen päpstlichen Partei zu Friedrich I. übergetreten. Rainalds Ehrgeiz war es nun, die Schwäche der Kirche auszunutzen und seine eigenen Ziele zu erfüllen. So machte er es sich zur Lebensaufgabe, zusammen mit dem Kaiser, die honor und gloria des Heiligen Reiches wiederherzustellen und zu erweitern[54]. Und wo fand er einen besseren Ausgangspunkt, wenn nicht an der Quelle der Reichsgeschäfte: Der Kanzlei.

2.2. Rainalds Wahl zum Erzbischof von Köln 1159

Am 15. Dezember 1158 war Erzbischof Friedrich II. von Köln in Folge eines Sturzes vom Pferd in Italien gestorben[55]. Friedrich Barbarossa teilte den Kölnern den Tod ihres Metropoliten mit und schlug ihnen zugleich seinen Kanzler Rainald als Nachfolger vor[56]. Das Volk und der Klerus der Stadt entsprachen dem Wunsch des Kaisers und wählten einstimmig Rainald von Dassel zum neuen Erzbischof[57]. Mit Freude erteilte er seinem Kanzler die Regalien[58] und bestätigte den Wahlentscheid.

Mit seiner Ernennung zum Erzbischof und der damit verbundenen Übertragung des Erzbistums Köln kamen auf Rainald, neben seinem Amt als Kanzler, noch weitere Aufgaben zu. Er war nun als Erzbischof von Köln und Erzkanzler für Italien nach dem Kaiser und dem Erzbischof von Mainz der höchste Würdenträger des Reiches.

Seine vielseitigen und aufwendigen Tätigkeiten im Auftrag von Kaiser und Reich boten ihm zeitlich wenig Gelegenheit, sich intensiv um die Belange seines Erzstiftes zu kümmern. Anhand der Urkunden, die Rainald für Köln in den Jahren 1159-1167 ausgestellt hatte, läßt sich schließen, daß er nur eineinhalb Jahre während seiner achtjährigen Amtszeit als Erzbischof in seinem Diözesanbereich wirkte. Daß er dennoch seine Pflicht als Metropolit ausreichend erfüllte, zeugt zwar von einer erstaunlichen Leistungskraft und bischöflicher Amtsauffassung, ändert aber nichts an der Tatsache, daß sein Handeln und Denken weitgehend vom Wohl für den Kaiser und das Reich beansprucht war.

2.3. Das Erzbistum Köln

Mit seiner Erhebung zu Erzbischof trat Rainald an die Spitze der Kölner Kirche, die nach Mainz als die angesehenste Kirche Deutschlands galt. Die Bischofsstadt Köln war nicht nur die wohlhabendste und größte Stadt des deutschen Reiches, sondern sie besaß auch eine große Zahl berühmter Stifte und Klöster.

Als Metropolit der Kölner Kirchenprovinz reichte Rainalds kirchlicher Einfluß weit über die Diözesangrenzen hinaus. So zählten Lüttich, Utrecht, Münster, Osnabrück und Minden zu den Suffraganbistümern der rheinischen Metropole[59]. Da Aachen zum Bistum Lüttich gehörte, stand dem Kölner Metropoliten außerdem auch die Krönung des deutschen Königs zu.

Wie Cäsarius von Heisterbach berichtet, sorgte Rainald während seiner Amtszeit als Kölner Erzbischof für eine gute Verwaltung der erzbischöflichen Güter, die sich vor seinem Antritt in einem scheinbar desolaten Zustand befunden hatten. Um diesen Verhältnissen entgegenzusteuern, nahm er aus den in seinem Erzbistum gelegenen Zisterzienserabteien Kamp und Altenberg loyale Laienbrüder zur Verwaltung der erzbischöflichen Höfe, die dafür sorgten, daß die jährlichen Abgaben auch dem Erzbischof zugeführt wurden[60].

Trotz seiner häufigen Abwesenheit konnte Rainald seinem Erzbistum und sich einen beachtlichen Ertrag sichern. So gab er seine vier Propsteien, die er als Pfründe besaß, auch nach seiner Wahl zum Erzbischof nicht auf, sondern bezog weiterhin seine Einkünfte daraus[61]. Nach dem damaligen kirchlichen Rechtsgrundsatz, mußte ein Elekt seine bisherigen Pfründe erst nach erfolgter Weihe abgeben[62]. Es ist daher auch verständlich, warum Rainald den Empfang seiner Weihe bis zum Oktober 1164 hinauszögerte[63].

2.4. Erzkanzler für Italien

Mit Rainalds Wahl zum Erzbischof von Köln im Jahre 1159 war auch das Amt des Erzkanzlers für Italien verbunden[64]. Als maßgeblicher Zeitpunkt für den Antritt des Erzkanzleramtes war jedoch weder die Wahl zum Erzbischof, noch die Bischofsweihe, sondern die Investitur entscheidend[65]. So wurde diese Regalie mit ihrem Inhaber zwar unmittelbar mit der erzbischöflichen Würde in Verbindung gebracht, durfte von ihm aber erst mit der Investitur in Anspruch genommen werden.

Rainald übernahm sein Amt in der Zeit zwischen dem 30. Juni 1159, an welchem er zum letzten Mal als Kanzler eine Urkunde rekognoszierte[66], und dem 1. August 1159, an welchem er sich in einer Urkunde erstmals als Erzkanzler bezeichnet[67]. Seine Nachfolge als Kanzler übernahm Ulrich, der das gleiche Diplom beurkundete.

Als Erzkanzler nahm Rainald, im Vergleich zu seinen Vorgängern und Nachfolgern, stärker Einfluß auf die Kanzleigeschäfte, was daran zu erkennen ist, daß er selbst in der Rekognition erscheint und nicht der Kanzler in seiner Vertretung, wie es die Kanzleiregeln vorsahen[68]. So gab er während seiner Anwesenheit am kaiserlichen Hof, seine Kanzleigeschäfte weiterhin nicht aus der Hand, sondern griff selbst in die Beurkundungsgeschäfte ein. So sind heute ungefähr 26 Urkunden bekannt, in denen der Erzkanzler selbst als Rekognoszent auftaucht[69].

Dennoch behielt er, trotz seiner Erhebung, bei seine Zeitgenossen immer noch die Bezeichnung „cancellarius[70].

2.5. Die Arnsberger Fehde im Jahre 1164

Seit der Karolingerzeit unterstand Südwestfalen bis auf das kleine Bistum Paderborn, kirchlich dem Kölner Erzbistum. Politisch zählte es jedoch zum Herzogtum Sachsen. Da sich der sächsische Herzog Heinrich der Löwe nicht gegen den übermächtigen Grafen Friedrich von Arnsberg durchsetzten konnte, ging ihm der Einfluß in diesem Teil seines Besitzes verloren[71].

Auch Rainald von Dassel, dessen väterliche Grafschaft jenseits der Weser an Südwestfalen angrenzte, hatte sicher seit längerem den Wunsch nach einer herrschaftlichen Durchdringung des Raumes zwischen Weser und Bergischem Land[72]. Daher kam ihm auch die Skrupellosigkeit Friedrichs von Arnsberg sehr gelegen. In den Annalen von Paderborn wird dieser Vorfall ausführlich geschildert:

Archiepiscopus Coloniensis, Paderburnensis, Mindensis et Monasteriensis episcopi et Heinricus dux Saxoniae urbem Arnesberg obsident, ex eo quod Heinricus comes de Arnesberg Heinricum (richtig in den Annales Egmundandi: Frithericum[73] ) fratrem suum iuvenem in vincula coniecerat, et inde mortuus erat[74].

Diese Freveltat nutzte der Kölner Erzbischof um sich, gemeinsam mit Heinrich dem Löwen, an der Bestrafung des Grafen wegen Landfriedensbruch zu beteiligen.

Unde Arnesberg capitur et destruitur ac ipse Heinricus comes cogitur exulare; sed postea, ipso dedente se et omnia sua Coloniensi ecclesiae, per ipsum archiepiscopum suis et patriae est restitutus[75].“

Die Bestrafung des Arnsberger Grafen hatte einen so großen Umfang, daß dieser und seine gesamtem Vasallen dem Kölner den Lehenseid leisten mußte[76]. Damit hatte der Erzbischof sein Ziel erreicht und Südwestfalen der Kölnischen Expansion geöffnet.

Daß er den Grafen nur kurze Zeit später wieder einsetzte, spricht für sein Mißtrauen gegenüber Heinrich dem Löwen. Da zwischen Rainald und dem Sachsenherzog bereits eine gewisse Feindseligkeit bestand, war es für den Kölner wichtig, sich im Falle einer Auseinandersetzung auf einen Bundesgenossen verlassen zu können. Da die Grafschaft Arnsberg inmitten der kölnischen und welfischen Besitzungen lag, war es auch vorauszusehen, daß es früher oder später zu ernsten Differenzen zwischen den beiden Fürsten kommen mußte. Mit der Wiedereinsetzung sicherte sich Rainald nicht nur einen Gegner des Welfen, sondern auch einen treuen Anhänger der Kölner Kirche[77].

Rainalds schnelles und überlegtes Handeln zeigt deutlich, daß er, trotz seiner häufigen Abwesenheit und seiner vielen Verpflichtungen für den Kaiser, immer bestens über die Vorgänge in seinem Umfeld informiert war. Auch seine große Bereitschaft, alles nur Mögliche zu unternehmen, um seinen Besitz und den der Kölner Kirche zu vergrößern, spricht für die Ernsthaftigkeit, mit der er die Rolle des Territorialfürsten ausführte.

2.6. Rainalds Verdienste für Köln

2.6.1. Die Überführung der Hll. Drei Könige nach Köln 1164

Als Lohn für seine unermeßlichen Verdienste während Friedrichs 4. Italienfeldzuges, worauf später noch genauer eingegangen wird, erhielt Rainald im Jahre 1164 nicht nur mehrere Güter und Burgen[78], sondern auch die Reliquien der Hll. Felix und Nabor. Ungleich bedeutender war für den Erzkanzler und Erzbischof von Köln und seine Stadt sicher die Schenkung der wertvollsten Reliquie, die das eroberte Mailand besaß, die Gebeine der Hll. Drei Könige.

Da Rainald erkannt hatte, welche politischen und wirtschaftlichen Vorteile sie ihm bringen würde, übertrug er sie von Pavia in sein Erzbistum Köln[79]

Undecimo vero die eiusdem mensis Raynaldus canzellarius ac Coloniensis archiepiscopus tulit corpora sanctorum martyrum Naboris atque Felicis et sancti confessoris (Martini), prout dicebatur, et tria alia corpora, quae erant condita in archa, quae erat in ecclesia beati Eustorgii, et quae dicebantur esse Magorum trium et exportavit Coloniam.

Auch den Dompropst Hermann, den Domdechanten Philipp, den Kölner Klerus und die Bürger von Köln ließ er durch einen Brief von seiner baldigen Ankunft und über sein Geschenk, die drei „Magier“ in Kenntnis setzen[80].

Auf dem Rückweg nach Köln unterbrach der Kanzler seine Reise, um eine Versammlung der Erzbischöfe des Burgundischen Reiches in Vienne einzuberufen. Das einzige Zeugnis dieser Versammlung ist von einem unbekannten Autor an den Erzbischof Thomas von Canterbury überliefert worden[81]. Darin schreibt er, daß der Kanzler von den Erzbischöfen nicht nur verlangt hatte, dem Kaiser in Italien Truppen zu schicken, sondern auch die Anerkennung Paschalis III. forderte. Die Metropoliten waren jedoch nicht gewillt Rainalds Vorstellungen zu entsprechen. Einige waren sogar bereit den Gegenpapst, der sich mit auf der Reise befand, im Beisein des Erzkanzlers zu exkommunizieren. Da Rainald nichts ausrichten konnte, versucht er den Grafen Heinrich von Troyes zu einer Unterredung zu bewegen, doch dieser reiste nach Paris, um sich mit dem französischen König darüber zu beraten.

Ficker gibt den Umweg Rainalds mit seiner Angst vor Übergriffen der deutschen weltlichen Fürsten an, denen bekannt war, daß ein so hoch in der Gunst des Kaisers stehender Kanzler nach der langen Zeit nicht ohne Schätze in sein Reich zurückkehren würde[82]. Es scheint jedoch logischer zu sein, daß Rainald wußte, daß Alexander III. ihn gefangennehmen lassen wollte[83], und er deshalb einen Umweg wählte. Da auch der Gegenpapst mit ihm reiste, schien sich eine Anerkennung des Paschalis durch die burgundischen Erzbischöfe mit der Reise günstig verbinden zu lassen. Rainald war vermutlich davon unterrichtet, daß im Rheintal einige seiner Gegner darauf warteten, ihn in ihre Gewalt zu bringen. Er hatte sich daher sicher durch den Grafen von Troyes einen Schutz und Unterstützung erhofft.

Dennoch nutze er seinen Aufenthalt in Burgund um in jenen Gebieten, in denen sich französische Lehens- und Nachbarschaftseinflüße auszuwirken drohten, Grenzbefestigungen anzulegen[84]. Er besaß genug staatsmännischen Instinkt, um die große Bedeutung Burgunds als Schlüssel zur Herrschaft über Italien und damit die europäische Vormachtstellung zu erkennen und zu sichern[85].

Am 24. Juli, traf er, nach einer mehr als dreijährigen Abwesenheit, mit den Reliquien in Köln ein[86].

Es ist sicher kein Zufall, daß ausgerechnet der Erzbischof von Köln in den Besitz dieser Reliquien gelangte. Durch die Aufbewahrung eines so kostbaren Reliquienschatzes, war Köln dazu bestimmt, zu einem Zentrum des Reiches aufzusteigen, das noch keine Hauptstadt besaß[87]. Auch den damit verbundenen wirtschaftlichen Aufschwung hatte Rainald vor der Überführung sicher miteinkalkuliert.

Es läßt sich jedoch nicht eindeutig klären, ob er die Reliquien vom Kaiser für seine militärischen Verdienste zum Geschenk bekam[88], oder ob er sie aus Mailand gestohlen hat[89].

2.6.2. Die Kanonisation der Hll. Drei Könige und ihre Auswirkungen für Köln

In Köln angekommen, veranlaßte Rainald sofort die Heiligsprechung der Reliquien. Die Translation der mailändischen Reliquien machte auf viele Zeitgenossen einen so starken Eindruck, daß es fast keine Chronik dieser Zeit unterließ, die Übertragung dieses Schatzes zu dokumentieren[90]. Ob die Reliquien authentisch waren, spielte in dieser Zeit, in der der Glaube das Zentrum des Lebens ausmachte, keine Rolle. Die Zeitgenossen des 12. Jahrhunderts waren von ihrer Echtheit überzeugt[91].

Durch ihren Besitz wurde die Stadt zum „Heiligen Köln“ und die rheinische Metropole zum bedeutendsten Wallfahrtsort Mitteleuropas, wodurch sie zusätzlich einen gewaltigen wirtschaftlichen Aufschwung erlebte[92].

Mit der Übertragung der HlL. Drei Könige und der verbundenen Heiligsprechung erreichte Rainald nicht nur eine Kränkung Mailands, sondern auch eine Erniedrigung Papst Alexanders, denn der gesamte Kampf, den Rainald gegen die Lombardenstadt geführt hatte, richtete sich hauptsächlich gegen Alexander und die Kurie[93].

Durch die Kanonisation versuchte er zusätzlich den Anspruch des Kaisers auf ein unmittelbar von Gott gestiftetes und nicht durch den Papst verliehenes Kaisertum zu verdeutlichen und mit einer demonstrativen Geste zu untermauern. Die Hll. Drei Könige repräsentierten durch ihre Nähe zum göttlichen Kind in Bethlehem gewissermaßen das von Gott eingesetzte Königtum, während Karl der Große, den Rainald 1165 heiligsprechen ließ, das im Abendland erneuerte Kaisertum repräsentierte[94].

Noch ein weiterer wichtiger Gesichtspunkt könnte bei der Kanonisation eine Rolle gespielt haben: Da die Könige, somit weltliche Herrscher, die ersten waren, die das Christuskind angebetet hatten und nicht die Rabbiner (Kirche), hatten sie ein Vorrecht vor dem Papst. Es ist daher auch verständlich, warum die Partei des Papstes keine Eile hatte, eine Heiligsprechung der Könige zu unterstützen oder zu beschleunigen.

2.6.2. Die Heiligsprechung Karls des Großen 1165

Nach Jahren kirchenfeindlicher Politik, die durch die Erhebung Victors IV. und Paschalis III. geprägt waren, und die im Reichstag zu Würzburg ihren Höhepunkt fanden, war es an der Zeit, das Ansehen Barbarossas im Reich zu erneuern und die Kurie endgültig von der neuen Politik des Kaiser zu überzeugen. Um dies zu erreichen, schien es das Beste zu sein, die Kanonisation des Mannes zu veranlassen, der durch seine Verdienste für Kirche und Reich hinlänglich bekannt war und verehrt wurde.

[...]


[1] Erste von Rainald als Kanzler rekognoszierte Urkunde. In: Friderici I. Diplomata (1152-1190): Ed. H. Appelt (MHG DDFI.) Hannover 1975-1990. Nr. 138. vom 10. Mai 1156.

[2] Lacomblet, Theodor Josef: Urkundenbuch für die Geschichte des Niederrheins. Band 1. Düsseldorf 1840. Nr. 531.

[3] Ottonis et Rahewini: Gesta Friderici I. imperatoris. Ed. Georg Waitz. In: MGH SS 20. Hannover/ Leipzig 1912.

[4] The Letters of John of Salisbury: Edd .W.J. Millor und C.N.L. Brooke. Vol I. The early letters (1153-1161). Edinburgh 1955. und Vol II. The later letters (1163-1180). Oxford 1979.

[5] Ficker, Julius: Reinald von Dassel. Reichskanzler und Erzbischof von Köln 1156-1167. Aalen 1966 (Neudruck der Ausgabe Köln 1850).

[6] Herkenrath, Rainer Maria: Reinald von Dassel. Reichskanzler und Erzbischof von Köln. Dissertation. (Maschinenschrift). Graz 1962.

[7] Friderici I. Diplomata (1152-1190): Ed. H. Appelt (MHG DDFI.) Hannover 1975-1990. und Migne, Jacques-Paul: Alexandri III. Romani pontificis opera omnia id es Epistolae et Privilegia. Tomus 200. Belgien 1968.

[8] Vgl. Forschungsdiskussion bei: Grebe, Werner: Studien zur geistigen Welt Rainalds von Dassel. In: Annalen des historischen Vereins für den Niederrhein. Heft 171. Düsseldorf 1969. S. 5.

[9] Regesta Historiae Westfaliae: H. A. Erhard (Hrsg.). Münster 1851. Teil 1. S. 140. Nr. 182.

[10] Rainalds erste urkundliche Erwähnung findet man am 7. Februar 1131 in: Janicke, K.: Urkundenbuch des Hochstifts Hildesheim und seiner Bischöfe. Teil 1. Leipzig 1896. In: Publikationen aus den Preußischen Staatsarchiven. Band 65. Nr. 192.

[11] Föhl, Walther: Studien zu Rainald von Dassel I. (Jugend und Studium). In: Jahrbuch des Kölnischen Geschichtsvereins 17. Köln 1935. S. 236.

[12] Hofmeister, Adolf: Studien über Otto von Freising. In: Neues Archiv der Gesellschaft für ältere deutsche Geschichtskunde. Band 37. Berlin 1912. S. 130.

[13] Knipping: Regesten. Reg. 675: „Cum Pater (Reinoldi) peregre abiisset tantoque abfuisset tempore, ut plerique illum existimarent periise, Reinoldus suasu Adelhogi Goslariensis canonici bonis literis navavit operam, in quibus tantum profecit, ut subito eminere summisque honoribus dignus haberi coeperit“.

[14] Annales Egmundani: Ed. Georg Heinrich Pertz. In: MGH SS 16. Hannover 1859. S. 464.

[15] Chronica Regia Coloniensis: Ed. Georg Waitz. MGH SS. rer. Germ. in usum schol. Hannover 1880. S. 95.

[16] Da sich Rainald erst 1146 wieder unter den Zeugen einer Hildesheimer Urkunde findet und die Dauer des Unterrichts an Stiftsschulen in der Regel sechs Jahre betrug, kann er sich nur zwischen 1140 und 1146 im Ausland aufgehalten haben. Jani>

[17] Ex Saxonis Gesta Danorum. Lib. XIV.: Ed. Georg Waitz. In: MGH SS 29. Hannover 1892. S. 114: „(...) nunc Latialiter, nunc Gallica Germanicque fando tornis acuonem vocibus iteraret.

[18] Knipping: Regesten. Reg. 750.

[19] In einer Urkunde aus dem Jahre 1140 wird er bereits als „praepositus“ bezeichnet. Vgl. Jani>

[20] Acerbus et Ottonis Morena: Ed. Philipp Jaffé. In: MGH SS 18. Hannover 1863. S. 168.

[21] Da sich Rainald wegen seiner Studien lange Zeit nicht in Hildesheim aufhielt und somit bei einem Besuch König Konrads III. im Jahre 1143 abwesend war, setze dieser, gegen den Willen des Kapitels, seinen Stiefbruder Konrad von Babenberg als neuen Propst ein. Vgl. Annales Palidenses: Auctore Theodor Monacho. In: MGH SS 16. Hannover 1859. S. 81. „Conradus rex Hildesheim venit, ubi frater eius Conradus annitentibus amicis maiorem preposituram suscepit.

[22] 11. März 1146. In: Jani>Föhl geht davon aus, daß sich Rainald den geistlichen Rang des Subdiakons bereits in Frankreich erworben hat. Föhl: Studien zu Rainald von Dassel I. S. 243.

[23] 3. August 1146. In: Jani>

[24] Zu Rainalds Tätigkeiten als Dompropst vgl. ausführlich: Herkenrath: Reinald von Dassel. Reichskanzler und Erzbischof von Köln. S. 33ff. und Schambach, Karl: Forschungen zur Geschichte Rainalds von Dassel als Domherr von Hildesheim. Zeitschrift des historischen Vereins für Niedersachsen 78. Hannover 1913. Seite 343-361.

[25] Historia pontificalis a 1148-1152: Ed. Wilhelm Arndt. In: MGH SS 20. Hannover 1868. S. 519.

[26] Vgl. alle Kanones in: Mansi, Johannes Dominicus: Sacrorum conciliorum nova et amplissima collectio. XXI. Graz 1961. S. 714 §2: „Praecipimus etiam, quod tam episcopi, quam clerici, neque in superfluitate, seu inhonesta varietate colorum, aut scissura vestium, neque in tonsura, intuentium, quorum forma et exemplum esse debent, ostendant aspectum, (...).

[27] Herkenrath: Reinald von Dassel. Reichskanzler und Erzbischof von Köln. S. 28.

[28] Historia Pontificalis. MGH SS 20. S. 519. „Decreta deinde promulgata sunt cum interpretationibus et causis suis et assensu publico roborata, uno tamen excepto. Nam cum usus variarum pellium clericis interdiceretur, et plurimi interrogati sibi complacere responderent, Raginoldus de Hildenesham et alii Teutones reclamaverunt decretum hoc nec placere presentibus, nec posteris placiturum.

[29] Föhl: Studien I. S. 246.

[30] Föhl: Studien I. S. 246.

[31] Siehe dazu Forschungsdiskussion bei: Spörl, Johannes: Rainald von Dassel auf dem Konzil von Reims 1148 und sein Verhältnis zu Johannes von Salisbury. In: Historisches Jahrbuch im Auftrag der Görres-Gesellschaft. Hrsg. von Johannes Spörl. Band 60. Köln 1940. S. 252f.

[32] Historia Pontificalis. MGH SS 20. S. 519.

[33] Mansi: Sacrorum conciliorum... XXI. S. 714ff.

[34] Am 30. Juli 1150. In: Jani>

[35] Jani>

[36] Vom 9 Mai. 1152. In: DFI. Nr.10.

[37] Privileg Papst Eugens III. vom 3. Januar 1153. Jani>

[38] Föhl: Studien I. S. 255ff.

[39] Vgl. z.B. Acerbus et Ottonis Morena, Radevicus und den Archipoet. Im folgenden ausführlich erwähnt in Julius Ficker: Reinald von Dassel. S. 11-13.

[40] Acerbus et Ottonis Morena: Ed. Philipp Jaffé. In: MGH SS 18. Hannover 1863. S. 640. Vgl. auch Beschreibung bei: Ottonis et Rahewini: Gesta Friderici I. imperatoris. Cap. III. 19.

[41] Stelzmann, Arnold: Rainald von Dassel und seine Reichspolitik. Jahrbuch des Kölnischen Geschichtsvereins 25. Köln 1950. S. 60-82. S. 66.

[42] Vgl. hierzu Stelzmann: Rainald von Dassel. S. 66f.

[43] Grebe: Studien zur geistigen Welt. S. 18.

[44] Grebe, Werner: Rainald von Dassel als Reichskanzler Friedrich Barbarossas. Jahrbuch des Kölnischen Geschichtsvereins 49. Köln 1978. S. 53f.

[45] Siehe hierzu: Watenphul, H. und Krefeld, H.: Die Gedichte des Archipoeta. Heidelberg 1958. S. 60.

[46] Seine Vorgänger Erzbischof Arnold II. von Köln (V 14. Mai 1156) und Friedrich II. (V 15. Dezember 1159) starben beide bei einem Reitunfall.

[47] Föhl, Walter: Studien zu Rainald von Dassel II. (Weg in die Reichskanzlei). Jahrbuch des Kölnischen Geschichtsvereins 20. Köln 1938. S. 252. und Urkunde vom 10. Mai 1156 in Boyneburg. In: MGH DFI. Nr. 138.

Über Rainalds Tätigkeiten als Urkundenaussteller und Rekognoszent vgl. ausführlich: Herkenrath: Reinald von Dassel. Reichskanzler und Erzbischof von Köln. S. 66ff. und Herkenrath, Rainer Maria: Rainald von Dassel und die Reichskanzlei von 1156-1167. In: Protokoll des Konstanzer Arbeitskreis für mittelalterliche Geschichte. Band 131-139. Konstanz 1966. S. 6ff.

[48] Zur Kanzlei Friedrich Barbarossas und dem Kanzleiwesen vgl.: Appelt, Heinrich: Die Kanzlei Friedrich Barbarossas. In: Die Zeit der Staufer. Ausstellungkatalog des Württembergischen Landesmuseums. Band IV. Stuttgart 1977. S. 17-34.

[49] Vgl. Föhl: Studien II. S. 243.

[50] Grebe: Rainald von Dassel als Reichskanzler. S. 50.

[51] Am 9. Mai 1152 stellte Friedrich eine Urkunde in Goslar aus. Vgl. Jani>Auch auf dem Reichstag zu Goslar 1154, auf dem Heinrich dem Löwen endgültig das Herzogtum Bayern zugesprochen wurde, ist Rainald nachzuweisen. Siehe hierzu: Jani>

[52] Grebe: Rainald von Dassel als Reichskanzler. S. 49.

[53] Zu Eberhard II. siehe ausführlich: Föhl, Walther: Bischof Eberhard II. von Bamberg, ein Staatsmann Friedrichs I. als Verfasser von Briefen und Urkunden. MIÖG 50, 1936. S. 73-131.

[54] Vgl. auch: Rassow: Honor Imperii.

[55] Ottonis et Rahewini: Gesta Friderici. MGH SS 20. Cap. IV. 17.

[56] Chronicon montis sereni: Ed. Ernst Ehrenfeuchter. In: MGH SS 23. Hannover 1874. S. 151: „Coloniensi archiepiscopo successit Reinaldus maioris ecclesie Hildesheimensis prepositus et cancellarius.

Über die weiteren Quellen, die über die Wahl Rainalds berichten, siehe ausführlich: Knipping: Regesten. Nr.675.

[57] Chronica regia Coloniensis. S. 101. „Colonienses pari voto et communi electione Reinoldem cancellarium in pontificem sibi elegerunt, qui adhuc in Italia cum imperatore erat.

[58] Chronica regia Coloniensis. S. 101. „Gavisus ergo imperator quod locum honoris deferendi ei invenisset, grato animo Coloniensem episcopatum et quae sui iuris erant tradidit.

[59] Herkenrath: Reinald von Dassel. Reichskanzler und Erzbischof von Köln. S. 153.

[60] Cäsarius von Heisterbach: Dialogus miraculorum. Ed. Joseph Strange. Köln, Bonn, Brüssel 1851. S. 230: „Tempore illo, quo Reynaldus factus est Coloniae archiepiscopus, et essent episcopii redditus “obligati, curtesque desolatae, suasum est ei, ut ex diversis domibus ordinis Cisterciensis dioecesis suae conversos fideles atque providos accomodaret, qui et curtibus prae essent et annuos redditus sua industria reformerent. Quo cum consilio tali acquievisset et tam ex Campo quam ex monte domibus religiosis, conversos aliquos collegisset, suasum est ei, ut etiam praedictum conversum (Steinfeldensem) assumeret.

[61] Schambach, Karl: Das Verhalten Rainalds von Dassel zum Empfang der höchsten Weihen. Zeitschrift des Vereins für Niedersachsen 80. Hannover 1915. S. 175ff.

[62] Schambach: Das Verhalten Rainalds. S. 188.

[63] Chronica regia Coloniensis. S. 116. „Postea vero 6. non. oct. ordinatus est Coloniae in archiepiscopum a Philippo Osenbrucgense episcopo presente imperatore et imperatorice.“

[64] Herkenrath: Reinald von Dassel. Reichskanzler und Erzbischof von Köln. S. 154. Anm. 13.

Bereits unter Konrad II. erhielt Erzbischof Pilgrim von Köln die Erzkanzlerwürde für Italien. Die Reihe der Kölner Erzbischöfe als Erzkanzler wird jedoch unter Heinrich V. unterbrochen. Erst nach einer fünfzehnjährigen Vakanz, errichtete er wieder eine Kanzlei in Italien.

[65] Herkenrath: Reinald von Dassel. Reichskanzler und Erzbischof von Köln. S. 154.

[66] MGH DFI. Nr. 276.

[67] MGH DFI. Nr. 278.

[68] Vgl. Appelt: Die Kanzlei. S. 19.

[69] Siehe hierzu ausführlich: Herkenrath: Reinald von Dassel. Reichskanzler und Erzbischof von Köln. S. 429-434. Exkurs III.

[70] Otto Morena nennt ihm in seinen Aufzeichnungen als Beispiel immer „cancellarius“, während Acerbus Morena zwischen den Bezeichnungen Kanzler und Erzkanzler wechselt.

[71] Engels, Odilo: Die Reliquien der Heiligen Drei Könige in der Reichspolitik der Staufer. In: Die Heiligen Drei Könige. Ausstellungskatalog. Köln 1982-1983. S. 35.

[72] Engels: Die Reliquien der Heiligen Drei Könige. S. 35.

[73] Annales Egmundandi. MGH SS 16. S. 463.

[74] Annales Patherbrunnenses: Eine verlorene Quellenschrift des 12. Jahrhunderts aus Bruchstücken wiederzusammengesetzt. Ed. Scheffer-Boichorst, Paul. Innsbruck 1870. S. 171f.

[75] Annales Patherbrunnenses. S. 171f.

[76] Engels: Die Reliquien der Heiligen Drei Könige. S. 35.

[77] Ficker: Reinald von Dassel. S. 91.

[78] MGH DFI. Nr. 445.

[79] Gesta Frederici I. imperatoris in Lombardia auctore cive Mediolanensis: Ed. Oswald Holder-Egger. MGH SS rer. Germ. in usum schol. Hannover 1892. S. 58.

[80] Vgl. ausführliche Quellenangaben bei Knipping: Regesten. Reg.800.

[81] Ep. anonymi ad Thomam Cantuar. In: Recueil des historiens des Gaules et de la France: Hrsg. Leopold Delisle. (Académiedes Inscriptions et Belles-Lettres) Paris 1878. Band 16. S. 221. und Pontificum Romanorum Vitae: Alexandri III. Vita a Bosone cardianli conscripta. Ed. J. .M. Watterich Tom. II. (1099-1198). Leipzig 1862. S. 538f.: „[Reinaldus] c ancellarius imperatoris veniens Viennam archiepiscopos quamplures convocavit primoque milites ad opus imperatoris ab eis quaesivit. Postmodum de receptione Guidonis Cremensis, quem imperator receperat, instantissime singulos convenit: ibi spe et desiderio suo privatus est. Quidam enim eorum ipsum Guidonem coram eo excommunicare parati fuerunt. Ipse vero cum non posset iuxta votum suum proficere, indixit comiti Henrico (Trecensi), colloquium suum se velle cum eo habere. Comes autem cum haec vobis scriberem, transierat Parisios, ut regem super hoc consuleret. Sed quid facturus esset, nos adhuc ignorabamus.

[82] Ficker: Reinald von Dassel. S. 63.

[83] Alexander III. hatte den Erzbischof von Reims zuvor aufgefordert, Rainald, wenn möglich, gefangen zu nehmen. In: Jaffe´, Philipp: Regesta Pontificalis Romanorum. Tomus II. Leipzig 1888. S. 181. Nr. 11033. und Recueil des historiens des Gaules et de la France: Hrsg. Leopold Delisle. (Académiedes Inscriptions et Belles-Lettres) Band 15. Paris 1878. S. 181: „Noveris autem quod ille auctor et caput turbationis ecclesiae R(ainaldus, Coloniensis archiepiscopus) videlicet quondam Fridericus dicti Imperatoris cancellarius, cum aliunde suus omnimodo disturbetur inopenus, per Flandriam in Teutonicam terram ire disponit.

[84] Recueil: Band 15. S. 819.

[85] Dietrichs, Arthur: Graf Reinald von Dassel- ein Kanzler Barbarossas. Archiv für Landes- und Volkskunde von Niedersachsen. Heft 4. Hannover 1940. S. 169.

[86] Chronica regia Coloniensis. S. 115.

[87] Engels: Die Reliquien der Heiligen Drei Könige. S. 34.

[88] Chronica regia Coloniensis. S. 115: „(...) impetrata ab imperatore licentia, cum integritate gratiae eius rediit, acceptis ab eo preciosissimis muneribus, trium scilicet magorum corporibus, qui infantiam Domini misticis muneribus venerati sunt, duobusque martiribus Felice et Narbore, qui cum predictis magis apud Mediolanum venerabiliter reconditi erant.“ und Chronica Ottonis de Sancto Blasio: Ed. Adolf Hofmeister. MGH SS rer. Germ. in usum schol. Hannover, Leipzig 1912. S. 19: „Reginaldo Coloniensi episcopo, qui in hac obsidione cum sua militia precipue claruit, dono dedit.

[89] Annales Sancti Disibodi: Ed. Georg Waitz. In: MGH SS 17. Hannover 1861. S. 30: „(...) clam auferrens (...)

[90] Vgl. Knipping. Regesten. Reg. 804.

[91] Engels: Die Reliquien der Heiligen Drei Könige. S. 34.

[92] Herkenrath: Reinald von Dassel. Reichskanzler und Erzbischof von Köln. S.269.

[93] Herkenrath: Reinald von Dassel. Reichskanzler und Erzbischof von Köln. S.269.

[94] Engels: Die Reliquien der Heiligen Drei Könige. S. 34.

Ende der Leseprobe aus 121 Seiten

Details

Titel
Das Leben und Wirken des Erzbischofs Rainald von Dassel
Hochschule
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg  (Historisches Seminar der Universität Freiburg)
Veranstaltung
Historisches Seminar Freiburg
Note
1,5
Autor
Jahr
1999
Seiten
121
Katalognummer
V36589
ISBN (eBook)
9783638361705
ISBN (Buch)
9783640970803
Dateigröße
873 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Die Arbeit ist eine umfassende Biographie des Erzbischofs Rainald von Dassel Erzbischof von Köln. Der Reichskanzler Friedrich Barbarossas hatte einen großen Einfluß auf die Regierungstätigkeiten des Kaisers und dessen Verhältnis zum Papsttum. Nicht zuletzt war er auch für das Patrozinium der Kölner Kirche (hl. Drei Könige) zuständig.
Schlagworte
Leben, Wirken, Erzbischofs, Rainald, Dassel, Historisches, Seminar, Freiburg
Arbeit zitieren
Bettina Marietta Recktenwald (Autor:in), 1999, Das Leben und Wirken des Erzbischofs Rainald von Dassel, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/36589

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