Gewerkschaften und andere Großorganisationen kämpfen mit einem Rückgang der Mitgliederzahlen. Dabei sind Gewerkschaften auf eine starke Mitgliedschaft angewiesen, um mit einer breiten Unterstützung ihre Interessen glaubwürdig zu legitimieren und somit Einflusspotenziale zu sichern.
Dieses Buch beschäftigt sich mit der Nutzung von sozialen Netzwerken durch Gewerkschaften, spezifisch in Hinblick auf die Mitgliedergewinnung und -mobilisierung während Tarifverhandlungen. Durch die Möglichkeit der sozialen Netzwerke eine große Vielzahl an Nutzern in kurzer Zeit zu adressieren, kann die Ansprache der (potenziellen) Mitglieder vereinfacht werden. Deshalb ist davon auszugehen, dass die Gewerkschaften durch eine gezielte Kommunikation ihre Mitglieder auf digitalem Wege anwerben und mobilisieren.
Auf der Basis der Strategien zur Mitgliedergewinnung und -mobilisierung wird mithilfe eines Kategoriengerüsts eine qualitative Inhaltsanalyse durchgeführt. Dabei wird der Frage nachgegangen, inwiefern und mit welcher Ausprägung die Strategien bei der täglichen Kommunikation von Gewerkschaften im Laufe einer Tarifrunde zum Einsatz kommen. Überprüft wird dies anhand der Kommunikation von ver.di und IG Metall auf Twitter und Facebook.
Aus dem Inhalt:
- Strategische Kommunikation;
- Gewerkschaften;
- Soziale Medien;
- Twitter;
- Facebook;
- Tarifverhandlungen
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Gewerkschaft und ihre Mitglieder
- Die Relevanz der Mitglieder und ihre Ansprache
- Strategien zur Mitgliedergewinnung
- Strategien zur Mitgliedermobilisierung
- Die Bedeutung von sozialen Netzwerken für Gewerkschaften
- Funktionen sozialer Netzwerke
- Die Bedeutung der Online-Kommunikation für Gewerkschaften
- Methodisches Vorgehen
- Material: Tweets und Facebook-Posts der IG Metall und ver.di
- Die Kategorien der Gewinnung und Mobilisierung
- Inhaltsanalytische Untersuchung
- Ergebnisse
- Ver.di: Deprivation und Solidarität per Facebook
- Ver.di: Solidarität und Information per Twitter
- IG Metall: Information und Organizing per Facebook
- IG Metall: Organizing und Deprivation per Twitter
- Diskussion und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Nutzung sozialer Netzwerke durch Gewerkschaften, insbesondere im Hinblick auf die Mitgliedergewinnung und -mobilisierung während Tarifverhandlungen. Die niedrigen Mitgliederzahlen von Großorganisationen, zu denen Gewerkschaften gehören, bilden den Ausgangspunkt der Analyse. Die Mitglieder und ihre Mobilisierung sind für die Legitimation der Gewerkschaften essenziell. Soziale Netzwerke bieten die Möglichkeit, eine große Anzahl von Nutzern in kurzer Zeit zu erreichen und so die Ansprache potenzieller Mitglieder zu vereinfachen. Daher wird angenommen, dass Gewerkschaften ihre Mitglieder durch gezielte digitale Kommunikation anwerben und mobilisieren können.
- Die Bedeutung von Mitgliedergewinnung und -mobilisierung für Gewerkschaften
- Das Potenzial von sozialen Netzwerken zur Ansprache und Aktivierung von Mitgliedern
- Die Analyse von Kommunikationsstrategien der IG Metall und ver.di auf Twitter und Facebook
- Die Rolle von emotionalen und informativen Strategien in der Gewerkschaftskommunikation
- Die Relevanz der sozialen Medien für die Gewerkschaftskommunikation
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik ein und stellt die Relevanz der Mitgliedergewinnung und -mobilisierung für Gewerkschaften heraus. Die Analyse fokussiert auf die Nutzung sozialer Netzwerke durch Gewerkschaften im Kontext von Tarifverhandlungen. Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit den verschiedenen Strategien, die Gewerkschaften zur Mitgliedergewinnung und -mobilisierung einsetzen.
Kapitel drei untersucht die Rolle sozialer Netzwerke in der Gewerkschaftskommunikation. Die Funktionen von sozialen Netzwerken und die Bedeutung der Online-Kommunikation für Gewerkschaften werden beleuchtet. Im vierten Kapitel wird die methodische Vorgehensweise der Untersuchung erläutert. Die Analyse basiert auf einer qualitativen Inhaltsanalyse von Tweets und Facebook-Posts der IG Metall und ver.di.
Das fünfte Kapitel präsentiert die Ergebnisse der Untersuchung. Die Analyse zeigt, wie ver.di und IG Metall die Plattformen Facebook und Twitter zur Mitgliederansprache einsetzen. Dabei dominieren bei ver.di emotionalere Strategien, während die IG Metall eher auf informativere und sachlichere Argumente setzt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Themen der Gewerkschaftskommunikation, darunter Mitgliedergewinnung, Mitgliedermobilisierung, soziale Netzwerke, Online-Kommunikation, Tarifverhandlungen, qualitative Inhaltsanalyse, Kommunikationsstrategien, Twitter, Facebook, IG Metall, ver.di. Die Untersuchung beleuchtet die unterschiedlichen Strategien und Inhalte, die Gewerkschaften auf sozialen Netzwerken einsetzen, um Mitglieder zu gewinnen und zu mobilisieren.
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- Laura Höler (Author), 2017, Soziale Netzwerke als Chance der Gewerkschaften? #WirFürMehr“, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/366339