Seit dem Ende des Kalten Krieges kam es zunehmend zu einem vermehrten Einsatz privater Militär- und Sicherheitsanbieter (PMCS). Mögliche Gründe sind das Ende der bipolaren Weltordnung, die zur Folge eine dramatische Reduzierung der weltweiten Heere hatten, die beim privaten Sektor eine Anstellung suchten, sowie eine verminderte Bereitschaft der Regierungen, sich in Konflikten einmischen zu wollen.
Im Jahre 1999 mit der Schließung der berühmten südafrikanischen PMC Executive Outcomes vermuteten viele, dass der Zenit dieses privaten Marktes bereits überschritten wurde. Doch dem war nicht so, die Umsätze und der Einsatz stiegen weiter in die Höhe, man schätzt, dass allein in den USA von 1994 bis 2002 Verträge über insgesamt 300 Milliarden Dollar ausgegliedert wurden. Vor wenigen Tagen wurde noch bekannt, dass trotz zahlreicher Skandale seit dem Irakkrieg 2003 auch die Ausgaben im Vereinten Königreich für beschäftigte PMC in Afghanistan stetig gestiegen sind.
Da das Forschungsfeld relativ neu und undurchsichtig ist, blieb bislang die Frage ungeklärt, unter welchen Bedingungen ein Einsatz einer PMC möglich wird. Es wird in dieser Arbeit die These geprüft: „Wenn die Beziehungen zwischen dem Herkunftsstaat der PMC und der Auftraggeber gut sind, desto wahrscheinlicher ist ein Einsatz der Firma“.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Handeln PMCs im Einklang mit dem nationalen Interesse?
- Regulierung des PMCs Exportes
- Vereinigte Staaten
- Südafrika
- Großbritannien
- Historische und kulturelle Erfahrungen
- Empirische Überprüfung
- Sampling
- USA: Kroatien, Äquatorialguinea und Kolumbien
- Südafrika: Angola und Sierra Leone
- Großbritannien: Sierra Leone und Papa Neu Guinea
- PMCs als Instrumente des jeweiligen Sitzstaates?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit untersucht den Zusammenhang zwischen zwischenstaatlichen Beziehungen und dem Einsatz privater Militär- und Sicherheitsanbieter (PMCs). Sie analysiert, ob die Beziehung zwischen dem Sitzstaat der PMC und dem Auftraggeber einen Einfluss auf die Wahrscheinlichkeit des Einsatzes der Firma hat.
- Die Rolle von PMCs in der internationalen Sicherheitspolitik
- Regulierung des PMCs-Exports in verschiedenen Ländern
- Die Auswirkungen der Beziehungen zwischen dem Sitzstaat und dem Auftraggeber auf den Einsatz von PMCs
- Die Rolle von PMCs als Instrumente nationaler Interessen
- Empirische Analyse von Fallstudien in verschiedenen Ländern
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Thema der Hausarbeit vor und präsentiert die Forschungsfrage: „Wenn die Beziehungen zwischen dem Herkunftsstaat der PMC und der Auftraggeber gut sind, desto wahrscheinlicher ist ein Einsatz der Firma“. Die Arbeit konzentriert sich auf drei Länder mit dem größten Export in der PMC-Branche: UK, USA und Südafrika.
Kapitel 2 beleuchtet die Theorie des Intergouvernementalismus nach Stanley Hoffmann, um die These zu erklären, dass Regierungen immer im Sinne ihres definierten nationalen Interesses handeln.
Kapitel 3 analysiert die staatliche Regulierung des PMCs-Exports in den USA, Südafrika und Großbritannien. Hierbei werden die jeweiligen Gesetze und Vorschriften untersucht, die die Ausfuhr von PMC-Dienstleistungen regeln.
Kapitel 4 präsentiert empirische Daten zu verschiedenen Fallstudien, um die These zu überprüfen. Es werden die Fälle von Kroatien, Äquatorialguinea, Kolumbien, Angola, Sierra Leone und Papua-Neuguinea untersucht.
Kapitel 5 fasst die Ergebnisse der Analyse zusammen und diskutiert die Schlussfolgerungen der Untersuchung.
Schlüsselwörter
Private Militär- und Sicherheitsunternehmen (PMCs), nationale Interessen, zwischenstaatliche Beziehungen, staatliche Regulierung, Intergouvernementalismus, Export, Lizenzierung, Fallstudien, Kroatien, Äquatorialguinea, Kolumbien, Angola, Sierra Leone, Papua-Neuguinea.
- Quote paper
- Claudio Salvati (Author), 2011, Können zwischenstaatliche Beziehungen den Einsatz privater Militäranbieter beeinflussen?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/366376