Befragungstechniken und Beobachtungsverfahren


Seminararbeit, 2000

27 Seiten, Note: 2


Leseprobe


Inhalt

1 Einleitung

2 Warum ist die Forschungsmethodologie so wichtig?

3 Methoden

4 Die Befragung
4.1 Formen der Befragung
4.2 Die Befragung als soziale Situation
4.3 Arten der Befragung
4.4 Regeln der Formulierung
4.5 Die schriftliche Befragung
4.5.1 Vorbereitung eines Fragebogens
4.5.2 Erprobung des Fragebogens
4.5.3 Vorbereitung der Hauptuntersuchung
4.5.4 Übersicht eines konstruierten Fragebogens

5 Die Beobachtung
5.1 Formen der Beobachtung
5.2 Anwendungsbeispiele
5.3 Verfahren zur Verhaltensaufzeichnung
5.4 Übersicht einer konstruierten Interaktionsanalyse von Flanders
5.5 Hilfsmittel

6 Zusammenfassung

7 Literatur

1 Einleitung

In dieser Arbeit möchte ich zwei Methoden der empirischen Forschung vorstellen. Es geht um die Befragungstechnik und das Beobachtungsverfahren. Dargestellt werden die verschiedenen Formen und Regeln, die eingehalten werden müssen, die verschiedensten Anwendungsbereiche und vieles mehr. Da es sich hierbei nur um einen Ausschnitt eines komplexen Themas handelt, nämlich der empirischen Forschungsmethoden, die weitaus mehr als nur Befragungs- und Beobachtungsverfahren beinhalten, möchte ich meine Arbeit mit der Frage beginnen lassen, inwiefern die Forschungsmethodologie für uns wichtig ist. Danach möchte ich verschiedene Forschungsmethoden vorstellen, die dann in den oben genannten Themenbereich überleiten.

2 Warum ist die Forschungsmethodologie so wichtig?

Wenn es in einem Betrieb oder in der Schule Probleme gibt, die sich keiner zu erklären weiß, dann kann die Ursache anhand einer empirischen Forschung gefunden werden.

Jedoch ist es nicht immer einfach neue Erkenntnisse anzuwenden. Denn das Zusammenspiel zwischen theoretischen Überlegungen und empirischer Forschung ist nicht ganz einfach. Nicht einmal das Beobachten lässt sich völlig theoriefrei darstellen, denn schon in unsere Sinnesorgane sind Theorien, Dispositionen und Erwartungen, genetisch eingebaut. Zwar haben wir die Möglichkeit unsere Theorien sprachlich zu formulieren und an andere weiter zu geben, damit sie sich mit diesen kritisch auseinandersetzen können; Dennoch ist das keine Garantie auf Erfolg.

(vgl. Wellenreuther 1982, S.15ff)

3 Methoden

Es gibt verschiedene Methode, mit denen man an das zu gewünschte Ziel gelangen kann. Hier möchte ich einige Methoden auflisten und kurz erläutern.

1. Man kann eine empirische Forschung mit einem Experiment beginnen, um Hypothesen zu überprüfen.

Es gilt: Im Experiment wird immer eine (bzw. mehrere) Bedingung(en) variiert und ihre Wirkung gemessen! (Wellenreuther 1982, S.57)

Vorteile gegenüber alternativen Methoden: 1. Bedingungskontrolle

2. Zeitliche Rangfolge

3. Unabhängigkeit zwischen Einfluss

und Wirkung

(vgl. Wellenreuther 1982, S.57ff)

2. Eine Entwicklungsforschung wird bei einer Überprüfung sozialer Programme durchgeführt, um dieses zu optimieren. Sie besteht aus vier Schritten:

1. Problemfindung
2. Entwicklung
3. Erprobung, Evaluation und Überarbeitung
4. Übertragung und Anwendung

(vgl. Wellenreuther 1982, S.114, 124)

3. Die Messung. Bei ihr werden die Personen beurteilt, indem ihre Eigenschaften gemessen werden. Auch hier werden Kriterien eingehalten:

1. Validität
2. Reliabilität
3. Objektivität
4. Durchführungsobjektivität
5. Auswertungsobjektivität

(vgl. Wellenreuther 1982, S.145, 148ff)

4. Die Befragung
5. Tests; Mit ihnen kann man Leistungen und Fähigkeiten im kognitiven Bereich

Normalerweise genauer und objektiver erfassen als mit alternativen

Messverfahren. Die Entwicklung eines Tests vollzieht sich in folgenden

Schritten:

1. Präzisierung der Ziele
2. Erstellung einer Aufgabensammlung
3. Erste Erprobung der Aufgaben
4. Erprobung des Tests
(vgl. Wellenreuther 1982, S.181, 183)
6. Die Beobachtung
7. Auswertung und Interpretation

4 Die Befragung

Unter dem Begriff Befragung versteht man entweder die Mündliche, das Interview, oder die Schriftliche, der Fragebogen. Es wird durch eine Reihe gezielter Fragen versucht, verbale Informationen von seinem Gegenüber zu bekommen. Meistens werden sich verbaler- Stimuli bedient. Doch gelegentlich werden auch nicht-verbale-Stimuli eingesetzt. Dem Gegenüber werden Bilder, Figuren u.ä. gezeigt. Die Art der dazugehörigen Fragen können unterschiedlich sein. Sie können eine Anregung oder Aufforderung im Sinne von Schätzungsurteilen sein. (vgl. Hagmüller 1979, S.92)

Daran wird deutlich, dass es verschiedene Formen der Befragung gibt, die im Folgenden vorgestellt werden.

4.1 Formen der Befragung

Die häufigsten Formen der Befragung sind die Mündliche und die Schriftliche. Davon ab, gibt es drei Hauptbestandteile der Befragungsmethoden:

1. die Befragungstechnik
2. den Grad der Standarisierung
3. die Art der Administration (vgl. Hagmüller 1979, S.93)

Die Befragungsmethoden werden bevorzugt, da aus der Vielfältigkeit der Informationen soziologisch bedeutsame Sachverhalte gewonnen werden können. (vgl. Mangold in Oppolzer 1969, S.125)

Es gibt drei grobe Unterscheidungen:

1. „Informationen über das durchschnittliche (frühere, gegenwärtige oder zukünftig zu erwartende) Verhalten bestimmter Bevölkerungsschichten in bestimmten sozialen Situationen,
2. Informationen über die „subjektiven“ Bestimmungsgründe dieses Verhaltens (z.B. über die „Meinungen“, Motive, Verhaltensdispositionen und Erwartungen bestimmter Gruppen von Menschen),
3. Informationen über „objektive“ soziale Gegebenheiten in der Situation der Befragten, die ihr Verhalten ebenso wie ihr Bewusstsein (und Unterbewusstsein) bestimmen“. (Mangold in Oppolzer 1969, S.125)

Jede Form der Befragung findet in einer künstlichen Situation statt. Die eine Person stellt überwiegend Fragen und die andere gibt entsprechend Antworten.

(vgl. Wellenreuther 1982, S.159) Dennoch wird das sozialwissenschaftliche Forschungsinterview, mit speziell ausgebildeten Interviewern, in der Sozialforschung als das wichtigste Instrument gesehen. Nebenher werden verschiedene Methoden der schriftlichen Befragung angewandt, wie der soziometrische Test, der als Sonderform gilt.

Die schriftlichen Befragung kann unter Aufsicht oder postal erfolgen, wobei auch hier der Absender die Rolle des Interviewers übernimmt. Es ist sehr wichtig wie die Fragen formuliert sind und wie sie präsentiert werden.

(vgl. Wellenreuther 1982, S.159) Denn in der schriftlichen wie auch mündlichen Befragung kommt es darauf an, den Befragten glauben zu lassen das die Zuverlässigkeit und Gültigkeit der Informationen möglich ist.

(vgl. Mangold in Oppolzer 1969, S.125)

Die schriftliche Befragung ist eine preiswerte Form Daten zu sammeln gerade, wenn man große Gruppen befragen möchte und deren Mitglieder geographisch weit von einander getrennt sind. Der Nachteil ist, dass die Befragten unmotiviert an die Sache herangehen, da sie keinen Ansprechpartner haben und den Bogen allein ausfüllen müssen. Er ist dementsprechend ungenau zu bewerten, denn der Messfehler ist hoch. Um den Befragten zu motivieren, gibt es einige Anhaltspunkte:

1. Die Ziele der Befragung nennen, denn wenn die mit den Interessen der Befragten übereinstimmen, dann füllen sie die Bögen konzentrierter und genauer aus.
2. Wenn die Bögen durch ihn bekannte Menschen überreicht werden, welche die Wichtigkeit des Bogens glaubhaft vertreten können, dann motiviert das auch.
3. Die Fragen dürfen nicht zu lang und auch nicht schwer verständlich sein.
4. Der Befragte sollte nach einiger Zeit an den Bogen erinnert werden, der soziale Druck kann natürlich auch zur Antwortverweigerung führen gerade, wenn er von Vorgesetzen ausgeübt wird. (vgl. Wellenreuther 1982, S. 159f)

Allerdings reichen die Informationen nicht in die Tiefenschichten. Hayman 1975, S.57f ist der Meinung, das der Interviewer mehr Vorteile der schriftlichen Befragung gegenüber hat. Denn er ist flexibler, kann sich dem Befragten anpassen, er kann nachhaken falls ihm die beantwortete Frage zu oberflächlich erscheint, der Befragte sieht seinen Frager an und somit sind ehrlichere Antworten zu erwarten. Die Vollständigkeit der Fragen ist quasi gewährleistet. Natürlich gibt es auch hier Nachteile: die Kosten, der Zeitaufwand und Analyse der Antworten in der Subjektivität.

Wenn mehrere Personen interviewt werden, müssen alle nacheinander aufgesucht werden, dadurch entstehen Kosten; Ein gut geführtes Tiefeninterview erfordert einige Stunden, daher entsteht der hohe Zeitaufwand. (vgl. Hagmüller 1979, S.93f)

Die Befragungen müssen natürlich in einer Umgebung stattfinden, die für beide Seiten zu akzeptieren ist und keine Unannehmlichkeiten hervorruft.

4.2 Die Befragung als soziale Situation

Schwierigkeiten ergeben sich bei einem Interview dadurch, dass die Interviewsituation zu einer sozialen Situation wird. Diese beeinflusst das Verhalten des Befragten in spezifischer Weise mit. (vgl. Mangold in Oppolzer 1969, S.125)

Der Interviewer wird als kritisch gemusterter Gast gesehen, der möglichst viel wissen möchte und somit ziemlich persönliche Fragen stellt. Meist hat er eine höhere Schulausbildung und bekommt Geld für das Interview.

Die Beziehung zwischen dem Interviewer und dem Befragten ist also auffallend unausgeglichen. Der Befragte weiß, dass eine Interpretation seiner Äußerungen in Frage gestellt wird.

[...]

Ende der Leseprobe aus 27 Seiten

Details

Titel
Befragungstechniken und Beobachtungsverfahren
Hochschule
Technische Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig  (Allgemeine Pädagogik)
Veranstaltung
Seminar: Didaktisches Design und Evaluation multimedialer Lernumgebungen
Note
2
Autor
Jahr
2000
Seiten
27
Katalognummer
V3665
ISBN (eBook)
9783638122634
Dateigröße
575 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Befragungstechniken, Beobachtungsverfahren, Seminar, Didaktisches, Design, Evaluation, Lernumgebungen
Arbeit zitieren
Azadeh Weinrich (Autor:in), 2000, Befragungstechniken und Beobachtungsverfahren, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/3665

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