Die überaus erfolgreiche „Percy Jackson“-Reihe, der „Jack Perdu“-Zweiteiler und die „Göttlich“-Trilogie sowie der mit dem deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnete Roman „Die Tribute von Panem. Tödliche Spiele“ sind herausragende Belege für die Dominanz der griechisch-römischen Mythologie in der gegenwärtigen fantastischen Kinder- und Jugendliteratur. Mit namhaften Titeln wie „Kampf der Titanen“, „Krieg der Götter“, „Troja“ und „Hercules“ prägt dieser Trend auch die postmoderne fantastische Filmlandschaft.
Es ist daher lohnend, mit wissenschaftlicher Methodik die Fragestellung anzugehen, auf welche Weise so viele zeitgenössische (Drehbuch-)Autoren Einzelelemente oder ganze Sagenzyklen aus der griechischen und römischen Mythologie entlehnen. Wird damit eine kulturelle Identität für die abendländische Zivilisation konstruiert oder wird das traditionelle Sagengut durch eklektische Abwandlungen sogar dekonstruiert? Zur Beantwortung dieser Frage ist folgender Befund von Bedeutung: Die griechisch-römische Mythologie dient vorwiegend in englisch- und deutschsprachigen Romanen einerseits als aitiologisch-kulturelle Verankerungsmöglichkeit der westlichen Zivilisation in der antiken Hochkultur und andererseits werden viele mythologische Einzelelemente und Motive so sinnentstellend weitertradiert, dass es für kundige Rezipienten aufgrund von Verwirrungen unter Umständen von Nachteil sein kann, die antike Sagenwelt zu kennen. Denn aufgrund von willkürlichen Vertauschungen bzgl. der Haupterzählstränge von Sagen kommt es zu Abänderungen, die die Standardversionen des antiken Mythos in ihrem Kern zerstören.
Inhaltsverzeichnis
- Abstract dieser Studie
- Zur Hochphase von Fantasy und Phantastik mit Sujets aus der griechisch-römischen Mythologie
- Analyse der z.T. interaktiven Glossare: Alphabetisch geordnete Nachschlagewerke am Ende des Romans oder im Zusatzmaterial der Film-DVD
- Zwischenfazit zum didaktischen Wert mythoshaltiger Fantasy und Phantastik
- Gründe gegen die Lektüre von Percy Jackson vs. weitere Werke der Mythopoesie
- Gründe für die Lektüre von Percy Jackson
- Einsatzmöglichkeiten von Percy Jackson im Unterricht
- Fazit: Die Lektüre von Percy Jackson als Möglichkeit zur Förderung literarischer Kompetenz und mythologischen Grundwissens
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Studie untersucht die Verwendung griechisch-römischer Mythologie in zeitgenössischer Fantasy- und Phantastikliteratur, insbesondere in der "Percy Jackson"-Reihe. Ziel ist es, die didaktische Aufbereitung des mythologischen Stoffes zu analysieren und dessen Eignung als Klassenlektüre zu bewerten. Dabei wird auch der Einfluss der Massenmedien auf die Rezeption antiker Mythen beleuchtet.
- Didaktische Aufbereitung mythologischen Wissens in Kinder- und Jugendliteratur
- Rezeption griechisch-römischer Mythologie in der Populärkultur
- Der Einfluss von Massenmedien auf das Verständnis antiker Mythen
- Eignung von "Percy Jackson" als Klassenlektüre
- Vergleich von "Percy Jackson" mit anderen Werken der Mythopoesie
Zusammenfassung der Kapitel
Abstract dieser Studie: Der Abstract führt in die Thematik ein und stellt die zentrale Forschungsfrage nach der didaktischen Aufbereitung und Rezeption griechisch-römischer Mythen in der modernen Kinder- und Jugendliteratur und im Film dar. Er hebt die Popularität der "Percy Jackson"-Reihe und ähnlicher Werke hervor und deutet auf die Problematik der oft vereinfachenden und manchmal sogar verfälschenden Darstellung des mythologischen Stoffes hin. Die Hypothese besagt, dass die Mythologie in der postmodernen Fantasy als eklektisches Spiel mit identitätsstiftenden Elementen dient, wobei die didaktische Aufbereitung oft oberflächlich und irreführend ist.
Zur Hochphase von Fantasy und Phantastik mit Sujets aus der griechisch-römischen Mythologie: Dieses Kapitel beschreibt den aktuellen Hype um die griechisch-römische Mythologie in der Populärkultur, ausgelöst durch Serien wie "Rome" und die "Percy Jackson"-Reihe. Es wird der Einfluss der Massenmedien auf die Popularität des Themas diskutiert und die didaktische Aufbereitung des Sagenstoffs in Werken für Kinder und Jugendliche beleuchtet. Die Frage nach dem tatsächlichen Wissenszuwachs der Schüler durch die Rezeption dieser Werke wird aufgeworfen.
Analyse der z.T. interaktiven Glossare: Alphabetisch geordnete Nachschlagewerke am Ende des Romans oder im Zusatzmaterial der Film-DVD: Dieser Abschnitt analysiert die Glossare in verschiedenen mythopoetischen Werken, darunter die "Percy Jackson"-Reihe, "Die sagenhaften Göttergirls" und "Disney's Hercules". Er untersucht kritisch, ob diese Glossare eine effektive didaktische Funktion erfüllen oder lediglich eine oberflächliche Pseudo-Didaktisierung darstellen, die wichtige Aspekte des mythologischen Kontextes auslassen oder sogar verfälschen. Die Kritik richtet sich gegen eine Vereinfachung und mögliche Verwirrung durch unpräzise Informationen.
Schlüsselwörter
Griechisch-römische Mythologie, Fantasy-Literatur, Kinder- und Jugendliteratur, Didaktik, Percy Jackson, Mythopoesie, Populärkultur, Massenmedien, Glossare, Wissensvermittlung, kulturelle Identität.
Häufig gestellte Fragen zu: Studie zur Verwendung griechisch-römischer Mythologie in der Kinder- und Jugendliteratur
Was ist der Gegenstand dieser Studie?
Diese Studie untersucht die Verwendung griechisch-römischer Mythologie in zeitgenössischer Fantasy- und Phantastikliteratur für Kinder und Jugendliche, insbesondere in der "Percy Jackson"-Reihe. Der Fokus liegt auf der didaktischen Aufbereitung des mythologischen Stoffes und dessen Eignung als Klassenlektüre. Der Einfluss von Massenmedien auf die Rezeption wird ebenfalls beleuchtet.
Welche Themen werden in der Studie behandelt?
Die Studie behandelt die didaktische Aufbereitung mythologischen Wissens in Kinder- und Jugendliteratur, die Rezeption griechisch-römischer Mythologie in der Populärkultur, den Einfluss von Massenmedien auf das Verständnis antiker Mythen, die Eignung von "Percy Jackson" als Klassenlektüre und einen Vergleich von "Percy Jackson" mit anderen Werken der Mythopoesie.
Welche Kapitel umfasst die Studie?
Die Studie beinhaltet Kapitel zu: Abstract, der Hochphase von Fantasy und Phantastik mit Sujets aus der griechisch-römischen Mythologie, einer Analyse interaktiver Glossare in mythopoetischen Werken, einem Zwischenfazit zum didaktischen Wert, Gründen gegen und für die Lektüre von Percy Jackson, den Einsatzmöglichkeiten im Unterricht und einem abschließenden Fazit zur Förderung literarischer Kompetenz und mythologischen Grundwissens.
Was wird im Abstract der Studie behandelt?
Der Abstract führt in die Thematik ein und stellt die zentrale Forschungsfrage nach der didaktischen Aufbereitung und Rezeption griechisch-römischer Mythen in der modernen Kinder- und Jugendliteratur und im Film dar. Er hebt die Popularität der "Percy Jackson"-Reihe hervor und thematisiert die oft vereinfachende oder verfälschende Darstellung des mythologischen Stoffes. Die Hypothese besagt, dass die Mythologie in der postmodernen Fantasy als eklektisches Spiel mit identitätsstiftenden Elementen dient, wobei die didaktische Aufbereitung oft oberflächlich und irreführend ist.
Wie wird die Hochphase der Fantasy-Literatur mit griechisch-römischen Motiven behandelt?
Dieses Kapitel beschreibt den Hype um griechisch-römische Mythologie in der Populärkultur, ausgelöst durch Serien wie "Rome" und die "Percy Jackson"-Reihe. Es diskutiert den Einfluss der Massenmedien auf die Popularität des Themas und die didaktische Aufbereitung des Sagenstoffs in Werken für Kinder und Jugendliche. Die Frage nach dem tatsächlichen Wissenszuwachs der Schüler wird aufgeworfen.
Wie werden die Glossare in den Werken analysiert?
Dieser Abschnitt analysiert Glossare in mythopoetischen Werken wie "Percy Jackson", "Die sagenhaften Göttergirls" und "Disney's Hercules". Es wird kritisch untersucht, ob diese Glossare eine effektive didaktische Funktion erfüllen oder nur oberflächliche Pseudo-Didaktisierung darstellen, die wichtige Aspekte des mythologischen Kontextes auslassen oder verfälschen. Die Kritik richtet sich gegen Vereinfachung und mögliche Verwirrung durch unpräzise Informationen.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Studie?
Die Studie schließt mit einem Fazit, das die Lektüre von Percy Jackson als Möglichkeit zur Förderung literarischer Kompetenz und mythologischen Grundwissens bewertet. Die genauen Ergebnisse und die Bewertung der didaktischen Eignung der Werke werden im Detail im Haupttext der Studie präsentiert.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Studie?
Griechisch-römische Mythologie, Fantasy-Literatur, Kinder- und Jugendliteratur, Didaktik, Percy Jackson, Mythopoesie, Populärkultur, Massenmedien, Glossare, Wissensvermittlung, kulturelle Identität.
- Arbeit zitieren
- Michael Stierstorfer (Autor:in), 2017, „Percy Jackson“ und die griechisch-römische Mythologie im Latein- und Deutschunterricht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/366619