In dieser Bachelorarbeit werden Chantal Mouffes Forderungen im „Projekt Linkspopulismus“ herausgearbeitet und dahingehend überprüft, ob es sich bei dieser Strategie um eine konsequente Weiterentwicklung ihrer Theorie handelt oder ob sie mit ihrer Forderung nach einem starken Linkspopulismus hinter zuvor vertretene Positionen zurückfällt.
Mouffes Theorie der „radikalen und pluralen Demokratie“ wird dabei einer immanenten Kritik unterzogen und ihr defizitäres Politikverständnis im Hinblick auf den „konfliktualen Konsens“, ihre Auffassung von Pluralismus und dem Eigenwert des politischen Handelns sowie in Hinblick auf die populistische Dimension ihrer Theorie dargelegt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Grundlagen für das Verständnis eines „Projekt Linkspopulismus“
- 2.1. Antagonismus, Hegemonie und die Konstituierung des Volkes
- 2.2. Das Projekt radikaler und pluraler Demokratie
- 2.3. Die Herausforderungen für die postpolitische Vision
- 3. Das „Projekt Linkspopulismus“
- 3.1. Ein neuer Antagonismus im Register der Moral
- 3.2. Die Stärkung der europäischen Dimension
- 3.3. „Es gibt keine Demokratie ohne Repräsentation“
- 3.4. Pluralismus, Identitäten und der Begriff des politischen Handelns
- 3.5. Die populistische Dimension der Demokratie
- 4. Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert Chantal Mouffes Konzept des „Linkspopulismus“ als Antwort auf den Aufstieg des Rechtspopulismus und die Herausforderungen für die europäische Demokratie. Sie untersucht die theoretischen Grundlagen von Mouffes Ansatz, insbesondere ihre Hegemonietheorie und ihr Verständnis von Antagonismus und Pluralismus. Die Arbeit hinterfragt die Konsistenz von Mouffes neuer Strategie im Vergleich zu ihren früheren Positionen.
- Der Aufstieg des Rechtspopulismus und die Krise der europäischen Demokratie
- Chantal Mouffes Theorie der radikalen und pluralen Demokratie
- Das Konzept des „Linkspopulismus“ als politische Strategie
- Kritik an der „postpolitischen“ Vision und dem Konsens in der Mitte
- Die Rolle von Antagonismus, Hegemonie und Pluralismus in Mouffes Denken
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung beschreibt den Kontext des Aufstiegs rechtspopulistischer Parteien in Europa und den Gegenentwurf, den linkspopulistische Bewegungen darstellen. Sie führt in Chantal Mouffes Denken ein, das den „Konsens in der Mitte“ als Ursprung des Problems identifiziert und eine Stärkung des agonistischen Charakters der Politik fordert. Die Einleitung hebt Mouffes Wandel von einer antihegemonialen Strategie hin zu einem linken Populismus hervor, der eine europäische, nicht nationalstaatliche Ebene betont, und kündigt die Analyse ihrer neuen Strategie an.
2. Grundlagen für das Verständnis eines „Projekt Linkspopulismus“: Dieses Kapitel legt die theoretischen Grundlagen für das Verständnis von Mouffes „Projekt Linkspopulismus“ dar. Es basiert auf ihrem Werk „Hegemony and Socialist Strategy“, das eine poststrukturalistische Diskurstheorie entwickelt und das sozialistische Projekt als radikale Demokratie neu formuliert. Die drei zentralen Aspekte von Mouffes politischer Ontologie werden erläutert: Antagonismus als konstitutive Spaltung der Gesellschaft, Hegemonie als Kampf um Bedeutung und die Konstituierung des Volkes. Der Fokus liegt auf der Kritik an einem positiven Identitätsbegriff und der Bedeutung von Konflikten für die demokratische Politik.
Häufig gestellte Fragen zu: Analyse des „Projekts Linkspopulismus“ nach Chantal Mouffe
Was ist der Gegenstand der Analyse?
Die Analyse befasst sich mit Chantal Mouffes Konzept des „Linkspopulismus“ als Antwort auf den Aufstieg des Rechtspopulismus und die Herausforderungen für die europäische Demokratie. Sie untersucht die theoretischen Grundlagen ihres Ansatzes und hinterfragt die Konsistenz ihrer neuen Strategie im Vergleich zu früheren Positionen.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt den Aufstieg des Rechtspopulismus und die Krise der europäischen Demokratie, Chantal Mouffes Theorie der radikalen und pluralen Demokratie, das Konzept des „Linkspopulismus“ als politische Strategie, Kritik an der „postpolitischen“ Vision und dem Konsens in der Mitte sowie die Rolle von Antagonismus, Hegemonie und Pluralismus in Mouffes Denken.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in vier Kapitel: eine Einleitung, ein Kapitel zu den Grundlagen des „Projekts Linkspopulismus“, ein Kapitel zum „Projekt Linkspopulismus“ selbst und eine Schlussbetrachtung. Das zweite Kapitel erläutert Mouffes Hegemonietheorie, Antagonismus und Pluralismus. Das dritte Kapitel analysiert Mouffes Konzept des „Linkspopulismus“ inklusive Aspekten wie einem neuen Antagonismus, der Stärkung der europäischen Dimension, der Rolle der Repräsentation, Pluralismus und Identität sowie der populistischen Dimension der Demokratie.
Welche sind die zentralen theoretischen Konzepte?
Die zentralen Konzepte sind Antagonismus (als konstitutive Spaltung der Gesellschaft), Hegemonie (als Kampf um Bedeutung) und Pluralismus. Die Analyse kritisiert einen positiven Identitätsbegriff und betont die Bedeutung von Konflikten für die demokratische Politik. Mouffes „radikal-pluralistische Demokratie“ und die Kritik an der „postpolitischen“ Vision bilden weitere zentrale Aspekte.
Was ist die Zielsetzung der Arbeit?
Die Arbeit analysiert Mouffes „Linkspopulismus“ als politische Strategie und untersucht die theoretischen Grundlagen dieses Konzepts. Sie hinterfragt die Konsistenz von Mouffes neuer Strategie im Vergleich zu ihren früheren Positionen und beleuchtet den Wandel von einer antihegemonialen Strategie hin zu einem linken Populismus mit europäischer Ausrichtung.
Welche Schlüsselbegriffe werden verwendet?
Schlüsselbegriffe sind Linkspopulismus, Rechtspopulismus, radikale Demokratie, pluralistische Demokratie, Antagonismus, Hegemonie, Postpolitik, Konsens in der Mitte, Identität, Repräsentation und europäische Dimension.
- Arbeit zitieren
- Christina Willems (Autor:in), 2016, Antagonismus, Demokratie, Identitäten, Populismus. Chantal Mouffes "Projekt Linkspopulismus", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/366758