Wie etwa in der griechischen und römischer Antike, wird auch in der Gegenwart, in demokratischen Rechtstaaten, nach einem möglichst gerechten und passenden politischen System gesucht. Zu einer Demokratie gehört ohne Zweifel das Wahlrecht, als ihr wichtigster Bestandteil. Es ist der wichtigste Weg der politischen Willensbildung, in welchem der wahlberechtigte Bürger einen direkten Einfluß auf die Struktur des Staates ausübt. Die ersten Erfahrungen junger Demokratien mit dem Wahlrecht und den Wahlen überhaupt, waren nicht nur von historischer Wichtigkeit – man nehme die Glorreiche Revolution in England, die französische Aufklärung, 1 die Jahre nach dem Ersten Weltkrieg – sondern auch von großer politikwissenschaftlicher Bedeutung. Bis heute schlagen Politikwissenschaftler in alten Verfassungen nach und lassen sich mit alten Lösungen inspirieren.
Mehr als 200 Jahre lang blieb das politische System der USA unverändert und die ursprüngliche Verfassung mit wenigen Änderungen ist bis heute in Kraft. In Westeuropa haben sich die politischen Systeme im Laufe des 20. Jhds. stabilisiert. Es ist nur 15 Jahre her, als es in Osteuropa zum großen politischen Wandel kam und dabei neue politische Systeme entstanden. Die osteuropäischen Verfassungsgeber lernten aus den Erfahrungen der westlichen Demokratien und konstruierten die eigenen politischen Systemen in „Labors“ mithilfe westlicher Kollegen. 2 Eine der wichtigsten Entscheidungen betraf dabei die Art des Wahlsystems. Ich werde mich in den kommenden Kapiteln mit den Grundprinzipien und von Typologie von Wahlsystemen beschäftigen. Die beiden „Konkurrenten“ – das Verhältniswahlsystem und das Mehrheitswahlsystem – werden vorgestellt und deren Vor- und Nachteile ausführlich behandelt. Schließlich werde ich mich auch mit den drei originellen europäischen Mischsystem beschäftigen und diese als Alternative zu den „reinen“ Systemen darstellen.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Einführung in den Wahlbegriff
- Funktionen von Wahlen
- Das Mehrheitswahlsystem
- Das Verhältniswahlsystem
- Kernapekte des Verhältniswahlsystems
- Vor- und Nachteile der beiden Wahlsysteme im Vergleich
- Mischsysteme
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Das Seminarpapier analysiert die Funktionsweise und Typologie verschiedener Wahlsysteme. Es befasst sich mit den beiden dominanten Wahlsystemen, dem Verhältniswahlsystem und dem Mehrheitswahlsystem, und beleuchtet deren Vor- und Nachteile im Vergleich. Zudem werden Mischsysteme als Alternative zu den reinen Systemen vorgestellt.
- Wahlsysteme als Legitimationstechnik politischer Herrschaft
- Vergleich von Mehrheits- und Verhältniswahlsystem
- Vorteile und Nachteile der beiden Wahlsysteme
- Mischsysteme als Alternative zu den reinen Systemen
- Historische Entwicklung und aktuelle Anwendung von Wahlsystemen
Zusammenfassung der Kapitel
- Vorwort: Das Vorwort stellt den Kontext des Themas dar und erläutert die Bedeutung von Wahlsystemen für demokratische Prozesse.
- Einführung in den Wahlbegriff: Dieses Kapitel beleuchtet die Wahl als Legitimationstechnik politischer Herrschaft und erläutert die verschiedenen Funktionen von Wahlen in demokratischen Gesellschaften.
- Das Mehrheitswahlsystem: Dieses Kapitel beschreibt die Funktionsweise des Mehrheitswahlsystems und stellt dessen Vor- und Nachteile dar.
- Das Verhältniswahlsystem: Dieses Kapitel beleuchtet die Kernapekte des Verhältniswahlsystems und analysiert dessen spezifische Eigenschaften.
- Vor- und Nachteile der beiden Wahlsysteme im Vergleich: Dieses Kapitel setzt die beiden Wahlsysteme in Beziehung zueinander und vergleicht deren Stärken und Schwächen.
- Mischsysteme: Dieses Kapitel stellt verschiedene Mischsysteme als Alternative zu den „reinen“ Systemen vor und diskutiert deren Funktionsweise und Bedeutung.
Schlüsselwörter
Wahlsystem, Mehrheitswahlsystem, Verhältniswahlsystem, Mischsystem, Legitimation, Demokratie, politische Herrschaft, politische Willensbildung, Wahlrecht, Wahlbeteiligung, Repräsentation, Proportionalität, Machtverteilung, Parteienlandschaft, Wahlkampf, Wahlverhalten.
- Quote paper
- Michal Broska (Author), 2005, Die Wahl der Parlamente, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/36701