[...] So finden sich auch in der noch jungen Wissenschaftsbetrachtung dieser körperlichen und psychischen Beanspruchung (erst knapp 50 Jahre alt) diverse Ansätze, angefangen bei dem Physiologen Hans Seyle (1956), der Stress als „totalen Verschleiß an sich“ bezeichnet, über die wohl bekannteste und immer noch am weitesten verbreitete kognitive Stresstheorie von Richard Lazarus (1966) bis hin zu neueren, alternativen Ansätzen von Stevan E. Hobfoll (1988). Die beiden letztgenannten Konzepte werden hier im Folgenden beschrieben, wobei jeweils die aktuellsten überarbeiteten Versionen vorgestellt werden. Den zweiten großen Abschnitt nimmt dann das Thema „Stress bei Lehrern und Lehrerinnen ein“. Dass dieser Faktor bestimmend ist für den Berufsalltag zeigen Statistiken zu Krankheitsrisiko und vorzeitigem Ruhestand: Das Risiko der Herz- und Kreislauferkrankung ist bei der Berufsgruppe der Lehrerinnen und Lehrern am zweithöchsten – hinter den Transportberufen wie Piloten, Fluglotsen etc. „Nahezu 55 Prozent der im Jahr 2002 pensionierten Lehrerinnen und Lehrer schieden vorzeitig wegen Dienstunfähigkeit oder Schwerbehinderung aus dem aktiven Dienst aus; jeweils 23 Prozent quittierten den Dienst auf eigenen Antrag vor Erreichen der Regelaltersgrenze von 65 Jahren bzw. auf eigenen Antrag nach dem 63. Lebensjahr.“3 Da der häufigste Grund für das frühe Ausscheiden der Lehrkräfte aus ihrem Beruf das so genannte „Burnout - Syndrom“ ist4, soll es ebenfalls genauer beschrieben werden. Ziel dieser Arbeit ist es, den berufsmitbestimmenden Faktor „Stress“ einmal näher zu beleuchten und Wege aufzuzeigen, diesem besser begegnen zu können. 3 http://www.lds.nrw.de/includes/php/druckversion.php?site=/aktuelles/pressemitteilungen/2003/pres_145_03.html (10.08.2004)4 vgl. http://www.guvv-wl.de/schriften-medien/zeitschriften/schule/01_2002/lehrergesundheit01.htm (10.08.2004)
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung (Miriam Finke)
- S. 3-4
- 2. Die transaktionale Stresstheorie nach Lazarus (Miriam Finke)
- 2.1 Die Person - Umwelt - Variable
- S. 5
- 2.2 Der Einschätzungsprozess
- S. 6-7
- 3. Die Theorie der Ressourcenerhaltung (Miriam Finke)
- 3.1 Die Grundidee
- S. 8
- 3.2 Die Ressourcen
- S. 9
- 3.3 Die Prinzipien
- S. 10
- 3.4 Die Auswirkungen
- S. 11
- 4. Burnout (Romina Hülsenbeck)
- 4.1 Annäherung an den Begriff
- S. 12
- 4.2. Die Symptome
- S. 13-14
- 4.3 Der Verlauf der Krise
- S. 15-20
- 4.4 Warum betrifft das Burnout - Syndrom häufig LehrerInnen
- S. 21-23
- 4.5 Der Umgang mit der Krise
- S. 24-26
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Phänomen „Stress“, seinen Auswirkungen auf den beruflichen Alltag von Lehrkräften und den Möglichkeiten, mit diesem besser umgehen zu können. Sie analysiert zwei bedeutende Theorien zum Thema Stress: Die transaktionale Stresstheorie von Lazarus und die Theorie der Ressourcenerhaltung von Hobfoll. Der Fokus liegt dabei auf der Frage, warum das Burnout-Syndrom häufig Lehrerinnen und Lehrer betrifft.
- Stress als multifaktorielles Phänomen und seine unterschiedlichen Auslöser
- Die transaktionale Stresstheorie von Lazarus und ihre Kernelemente
- Die Theorie der Ressourcenerhaltung von Hobfoll und ihre Prinzipien
- Das Burnout-Syndrom und seine Symptome
- Die Rolle von Stress und Burnout im Berufsleben von Lehrkräften
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung - Die Einleitung führt in das Thema „Stress“ ein und verdeutlicht seine Relevanz in verschiedenen Lebensbereichen. Sie stellt zudem die beiden Theorien von Lazarus und Hobfoll vor, die im Folgenden im Detail beleuchtet werden. Darüber hinaus wird auf die besondere Bedeutung von Stress für den Berufsalltag von Lehrkräften hingewiesen.
- Kapitel 2: Die transaktionale Stresstheorie nach Lazarus - Dieses Kapitel erklärt die grundlegenden Prinzipien der transaktionalen Stresstheorie nach Lazarus. Es beleuchtet die Rolle der Person-Umwelt-Variablen, die Bedeutung des Einschätzungsprozesses sowie die Interaktion zwischen Mensch und Umwelt.
- Kapitel 3: Die Theorie der Ressourcenerhaltung - Dieses Kapitel behandelt die Theorie der Ressourcenerhaltung von Hobfoll. Es erklärt die Grundidee, die verschiedenen Arten von Ressourcen und die Prinzipien, die für die Erhaltung dieser Ressourcen relevant sind. Zudem werden die Auswirkungen von Ressourcenverlust auf das Stresserleben beleuchtet.
- Kapitel 4: Burnout - Dieses Kapitel geht auf das Burnout-Syndrom ein. Es definiert den Begriff „Burnout“, beschreibt die verschiedenen Symptome und den Verlauf der Krise. Zudem wird die Frage untersucht, warum Burnout-Symptome besonders häufig bei Lehrkräften auftreten.
Schlüsselwörter
Stress, Stresstheorie, Lazarus, Hobfoll, Ressourcenerhaltung, Burnout, Lehrergesundheit, Berufsbelastung, Stressmanagement
- Arbeit zitieren
- Miriam Finke (Autor:in), Romina Hülsenbeck (Autor:in), 2004, Stress und Stressmanagement, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/36741