Die vorliegende Hausarbeit geht der Frage nach, welche Bedeutung die Parallelen zwischen Werther- und Bibeltext haben, indem die Leiden Werthers und die Leiden Jesu systematisch gegenübergestellt werden. Dabei wird auch analysiert, an welchen Stellen die Leidensgeschichten voneinander abweichen und was die Unterschiede bedeuten.
Dazu wird zunächst kurz auf den historischen Kontext eingegangen und die Epoche des Sturm und Dranges, in der der Werther entstanden ist, hinsichtlich der zeitgeschichtlichen Phänomene Säkularisierung und Glaubenskrise untersucht. Es folgt die Nennung einiger spezifischer Textstellen, an denen die Parallelen zur biblischen Passionsgeschichte deutlich werden. Anschließend wird geklärt, welche Bedeutung die Parallelen und Abweichungen sowohl für die Titelfigur als auch für das Werk an sich haben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der historische Kontext
- Säkularisierung
- Persönliche Glaubenskrise
- Auswahl einiger exemplarischer Leidensparallelen
- Bedeutung der Leidensparallelen
- Die Erhöhung des irdischen Leidens
- Die „Religionisierung der Liebe“
- Blasphemie und Kritik an der Kirche
- Abweichungen in der Leidensgeschichte
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit untersucht die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen der Leidensgeschichte des jungen Werthers in Goethes Briefroman „Die Leiden des jungen Werthers“ und der Passion Christi. Die Arbeit analysiert die Bedeutung der Parallelen zwischen den beiden Texten und beleuchtet den historischen Kontext des 18. Jahrhunderts, insbesondere die Epoche des Sturm und Dranges, um die zeitgeschichtlichen Phänomene der Säkularisierung und Glaubenskrise zu verstehen.
- Die Parallelen zwischen der Leidensgeschichte Werthers und der Passion Christi
- Der Einfluss des historischen Kontextes auf die Entstehung des Werthers
- Die Bedeutung der Säkularisierung und Glaubenskrise im 18. Jahrhundert
- Die Rolle der Religion und der Kirche in der Leidensgeschichte Werthers
- Die Relevanz der Leidensgeschichte Werthers für die Literatur des Sturm und Dranges
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Leidensgeschichten Werthers und Jesu ein und stellt die zentrale Fragestellung der Arbeit dar. Das zweite Kapitel beleuchtet den historischen Kontext des 18. Jahrhunderts, insbesondere die Epoche des Sturm und Dranges, und untersucht die Phänomene der Säkularisierung und der persönlichen Glaubenskrise. Das dritte Kapitel widmet sich einer Auswahl exemplarischer Textstellen aus den Leiden des jungen Werthers, die Parallelen zur biblischen Passionsgeschichte aufzeigen. Anschließend wird in Kapitel vier die Bedeutung der Parallelen und Abweichungen zwischen den beiden Leidensgeschichten für die Titelfigur und das Werk an sich analysiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen der Leidensgeschichte, der religiösen und philosophischen Bedeutung des Leidens, der Säkularisierung, der Glaubenskrise, der Epoche des Sturm und Dranges, der Literaturanalyse, der Vergleichenden Literaturwissenschaft, Goethes Werther, Jesus von Nazareth, und der biblischen Passionsgeschichte. Das Werk beleuchtet insbesondere die Themen der Selbstfindung, der Liebe, der Enttäuschung und des Todes im Kontext der religiösen und gesellschaftlichen Veränderungen des 18. Jahrhunderts.
- Arbeit zitieren
- Nora Tschepe-Wiesinger (Autor:in), 2016, Goethes Werther und Jesus von Nazareth. Gemeinsamkeiten und Unterschiede zweier Leidensgeschichten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/367641