In dieser Ausarbeitung einer Exkursion werden die Raumplanänderungen der Stadt Jena seit 1850 behandelt.
In Jena lebten um 1850, mit 6500 Einwohnern, lediglich ein Bruchteil der heutigen Bevölkerung. Es ist die Zeit der Industrialisierung. Das Stadtbild von Jena ist geprägt durch eine starke Konzentration der Siedlung rund um den Markt. Verkehrswege und Plätze verlaufen nahezu parallel und quadratisch zu ihm. Es existieren dicht nebeneinander gedrängte „Wohnblockkolonien“. Auffällig ist zudem, dass nur die westliche Saaleseite, die der heutigen Altstadt, besiedelt ist. Während die gegenüber liegende Seite naturbelassen ist. Auch war die Distanz zum Fluss wesentlich größer als sie es heute ist. Weiterhin verfügte Jena nur über eine Brücke im Norden der Stadt, hingegen über eine Vielzahl von Grünflächen am Stadtrand. Generell war die horizontale, als auch vertikale Ausdehnung der Stadt weniger stark ausgeprägt im Vergleich zu heute.
Inhaltsverzeichnis
- Spuren der Industrialisierung in Jena
- Unsere Exkursionsroute
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Exkursion analysiert die Spuren der Industrialisierung in Jena und untersucht, wie sich die Stadtstruktur und das Stadtbild im Laufe der Zeit entwickelt haben.
- Veränderungen der Stadtstruktur und des Stadtbildes durch die Industrialisierung
- Entwicklung des Unternehmens Carl Zeiss als Beispiel für den wirtschaftlichen Aufschwung Jenas
- Räumliche Verschiebung von Produktionsstätten und der Wandel von Industrie zur Wissensgesellschaft
- Einfluss von (De-)Industrialisierung, (De-)Zentralisierung und Spezialisierung auf die Stadtentwicklung
- Moderne Merkmale europäischer Städte im Kontext der Jenaer Stadtentwicklung
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Exkursion startet am Institut für Geographie und führt durch die historische Innenstadt von Jena, die vor der Industrialisierung durch eine konzentrierte Siedlung rund um den Markt geprägt war.
- Mit der Industrialisierung hat sich die Stadtstruktur durch den Bau von Eisenbahnlinien, Bahnhöfen, Straßenbahnlinien und neuen Wohnkomplexen gewandelt, was zu einer Ausweitung des Stadtgebiets und zur Verdrängung von Grünflächen führte.
- Die Entwicklung des Unternehmens Carl Zeiss verdeutlicht den wirtschaftlichen Aufschwung Jenas durch die Industrialisierung. Von der ersten Werkstatt in der Neugasse 7 über den Bau von Fabrikanlagen in der Innenstadt bis hin zur Entwicklung zum führenden Standort der optischen Industrie hat sich das Unternehmen maßgeblich zur Stadtentwicklung beigetragen.
- Die Jenaer Innenstadt hat sich im Laufe der Zeit von einer Produktionsstätte zu einem Zentrum für Dienstleistungen und Handel entwickelt. Produzierende Betriebe sind aus dem Zentrum verschwunden und haben sich in andere Stadtgebiete oder Regionen verlagert.
- Die Stadtentwicklung Jenas ist geprägt von einem Abwechseln von (De-)Industrialisierung, (De-)Zentralisierung und Spezialisierung, wodurch sich die Stadtstruktur und das Stadtbild stetig verändert haben. Jena weist heutzutage Merkmale europäischer Städte auf, mit historischen Bauten und modernen Büro- und Wohnbauten.
Schlüsselwörter
Industrialisierung, Stadtentwicklung, Jena, Carl Zeiss, Stadtstruktur, Stadtbild, (De-)Industrialisierung, (De-)Zentralisierung, Spezialisierung, Wissensgesellschaft, Gentrifizierung, europäische Städte
- Arbeit zitieren
- Charlott Zitschke (Autor:in), Jan-Erik Puschmann (Autor:in), 2016, Raumbeobachtungen zur Entwicklung der Stadt Jena, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/367745