Wer kennt das nicht: Die Verkäuferin eines Ladens kommt scheinbar entzückt auf einen Kunden zu, der sich noch nicht recht entscheiden kann, ob das ausgewählte Kleidungsstück wirklich das richtige ist. Komplimente, Versicherungen, Zustimmung, wie ausgezeichnet es aussehe. Was macht der Kunde? Fühlt er sich geschmeichelt und kauft von allen Zweifel befreit das Kleidungsstück? Oder misstraut er der Verkäuferin? Vorerst kann der Leser diese Fragen nur aus dem Gefühl heraus beurteilen, er kann sich in die Situation versetzen und „irgendwie“ zu einer Meinung kommen. Dass dabei verschiedene Prozesse ablaufen, er die vorliegenden Informationen möglichst sinnvoll nutzt, er darin einem Modell entspricht, welches sein Handeln vielleicht voraussagbar, zumindest aber erklärbar machen kann - das alles interessiert den Leser in diesem Moment noch nicht. Wer sich aber näher mit der Attributionstheorie beschäftigt, wird schnell staunen: Wir alle gehen nach einem Muster vor, das mal mehr, mal weniger dem statistischen Mittelmaß entspricht. Es ist nicht abzustreiten (und doch irgendwie beruhigend), dass wir unsere Entscheidungen nicht willkürlich fällen. Leser, die genau wissen wollen, wie sich der Kunde im Geschäft entschieden hat, werden an dieser Stelle enttäuscht: Selbst für eine Wissenschaft hält dieses Beispiel zu wenig Informationen bereit, als dass eine sichere Prognose erstellt werden kann. Wer sich dagegen für die Hintergründe und für erstaunlich nachvollziehbare Ergebnisse interessiert, sollte an dieser Stelle unbedingt weiterlesen...
Inhaltsverzeichnis
- Kurzzusammenfassung
- 1 Einführung: Die Attributionstheorie
- 1.1 Attributionen
- 1.2 Personen- und Selbstwahrnehmung
- 2 Kelley's Kovarianzmodell
- 3 Schlussdiskussion
- 4 Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text befasst sich mit der Attributionstheorie, die erklärt, wie Menschen Ursachen für das Verhalten anderer und ihr eigenes Verhalten erklären. Der Text konzentriert sich auf die Frage, wie Menschen Informationen nutzen und verarbeiten, um zu einer bestimmten Attribution zu gelangen.
- Wie Menschen Informationen nutzen und verarbeiten, um Ursachen für Handlungen zu erklären
- Die Rolle von Attribuierungen im menschlichen Denken und Handeln
- Die verschiedenen Arten von Attribuierungen und ihre Auswirkungen
- Kelley's Kovarianzmodell als ein Beispiel für eine theoretische Erklärung von Attributionsprozessen
- Die Unterschiede zwischen Personenwahrnehmung und Selbstwahrnehmung im Kontext der Attributionstheorie
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Attributionstheorie ein und stellt die grundlegenden Konzepte dar. Sie zeigt auf, wie Menschen Entscheidungen treffen und Ursachen für ihr Verhalten und das Verhalten anderer finden.
Das Kapitel über Kelley's Kovarianzmodell beschreibt ein theoretisches Modell, das die Attribuierungsprozesse von Menschen erklären soll. Dieses Kapitel soll die Funktionsweise des Modells verdeutlichen und seine Anwendung in der Praxis erläutern.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter dieses Textes sind: Attributionstheorie, Attribution, Kausalattribution, Finalattribution, Kelley's Kovarianzmodell, Personenwahrnehmung, Selbstwahrnehmung, Informationsverarbeitung.
- Arbeit zitieren
- Janine Linke (Autor:in), 2004, Attribution und Kelley's Kovarianzmodell, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/36783