Der lernende Mensch verfolgt die Absicht, Bildung zu erhalten, damit er sich mit deren Hilfe selbst verwirklichen kann. Im weiteren Sinne unterliegt der Handlungsspielraum des Erziehers somit der Verpflichtung, die Lernziele seiner Erziehungsmaßnahmen auf die, von einer Generation zur nächsten, variierenden Bedürfnisse seiner Edukanden abzustimmen, um diesen Zugang zu der für sie gesellschaftlich relevanten Bildung zu verschaffen, sodass ihre Selbstentfaltung realistisch umsetzbar ist. In dieser schriftlichen Ausarbeitung wird zunächst näher darauf eingegangen, wo Lernprozesse stattfinden und wie sie sich begründen lassen, sowie des Weiteren untersucht, welche Aufgaben den Erzieher und die Edukanden in diesen Abläufen erwarten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Lernen im familiären, institutionellen und gesellschaftlichen Kontext
- Lernen im familiären Kontext
- Lernen im institutionellen Kontext
- Lernen im gesellschaftlichen Kontext
- Darstellung verschiedener Lernparadigmen
- Der Behaviorismus als Erfahrungslernen
- Der Kognitivismus als Beobachtungslernen
- Der Konstruktivismus als soziales Lernen
- Die Aufgaben des Erziehers und des zu Erziehenden im Lernprozess
- Aufgaben des Erziehers im Lernprozess
- Aufgaben des zu Erziehenden im Lernprozess
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text befasst sich mit dem Lernen im familiären, institutionellen und gesellschaftlichen Kontext und beleuchtet verschiedene Lernparadigmen. Ziel ist es, die Bedeutung des Lernens für die menschliche Entwicklung und die Aufgaben des Erziehers und des zu Erziehenden im Lernprozess zu verdeutlichen.
- Lernprozesse im familiären, institutionellen und gesellschaftlichen Kontext
- Verschiedene Lernparadigmen wie Behaviorismus, Kognitivismus und Konstruktivismus
- Die Rolle des Erziehers und des zu Erziehenden im Lernprozess
- Der Einfluss von Erziehungsstilen und soziokulturellen Faktoren auf das Lernen
- Die Bedeutung von Bildung für die Selbstentfaltung des Menschen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die Bedeutung des Lernens für die Entwicklung des Menschen in der modernen Gesellschaft dar. Sie erläutert, dass Lernen durch die Verarbeitung von äußeren Reizen zu einer anhaltenden Beeinflussung des psychischen Dispositionsgefüges führt. Der Mensch als „homo discens“ muss lebenslang lernen, um Bildung zu erhalten, die nach Humboldt der „wahre Zweck des Menschen“ ist. Die Aufgabe des Erziehers ist es, die Lernziele auf die Bedürfnisse der Edukanden abzustimmen, um ihnen Zugang zu gesellschaftlich relevanter Bildung zu ermöglichen.
Lernen im familiären, institutionellen und gesellschaftlichen Kontext
Lernen im familiären Kontext
Die Eltern tragen die Verantwortung für das Lernen ihres Kindes und schaffen ein sicheres Lernumfeld. Der Erziehungsstil der Eltern beeinflusst den Lernprozess maßgeblich durch die Kontrolle des Lernverhaltens, die Motivation des Kindes und die Setzung von Leistungserwartungen. Auch die Kommunikation innerhalb der Familie, die Familienkonstellation und der sozioökonomische Status spielen eine Rolle.
Lernen im institutionellen Kontext
Der Text beleuchtet das Lernen im institutionellen Rahmen, insbesondere in der Schule. Er untersucht, ob die strikte Befolgung von Bildungsplänen den gewünschten Lernerfolg erzielt oder ob der Fokus auf Befehle und Kontrolle auf Kosten des individuellen Lernens geht. Dennoch bietet die Schule die Möglichkeit, Erfahrungen zu sammeln und soziale Kompetenzen zu entwickeln.
Lernen im gesellschaftlichen Kontext
Lernen findet nicht nur in der Familie und Schule statt, sondern auch im Alltag, durch das Leben in der Gesellschaft. Der Text hebt hervor, dass unreflektiertes Lernen im gesellschaftlichen Kontext einen Großteil des menschlichen Wissens ausmacht. Die Werte und Normen der Gesellschaft müssen erlernt werden, um ein moralisches und soziales Leben zu führen.
Darstellung verschiedener Lernparadigmen
Der Behaviorismus als Erfahrungslernen
Die Lerntheorie des Behaviorismus untersucht das beobachtbare Verhalten und versucht, Rückschlüsse auf die gemachten Erfahrungen zu ziehen. Sie beinhaltet die klassische und die operante Konditionierung. Die klassische Konditionierung verbindet einen neutralen Reiz mit einem bestehenden Reiz-Reaktions-Muster. Die operante Konditionierung verstärkt ein Verhalten durch positive oder negative Reize, um die Wahrscheinlichkeit seiner Wiederholung zu beeinflussen.
Der Kognitivismus als Beobachtungslernen
Der Kognitivismus betont die Veränderung des Dispositionsgefüges durch Beobachtung. Lernen durch Beobachtung gelingt, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind, wie z. B. Aufmerksamkeit, Gedächtnisbildung und die Fähigkeit zur Imitation. Die Effekte des Beobachtungslernens reichen von der Aneignung neuer Kompetenzen bis zur Hemmung oder Enthemmung von Verhaltensweisen.
Der Konstruktivismus als soziales Lernen
Der Konstruktivismus betrachtet Lernen als einen aktiven Prozess der Wissenskonstruktion durch Interaktion mit der Umwelt und anderen Menschen. Er betont die Bedeutung von sozialer Interaktion und die Notwendigkeit, Wissen aktiv zu konstruieren statt passiv aufzunehmen.
Schlüsselwörter
Der Text beleuchtet zentrale Themen des Lernens im familiären, institutionellen und gesellschaftlichen Kontext. Schlüsselwörter sind: Lernen, Erziehung, Bildung, Lernparadigmen, Behaviorismus, Kognitivismus, Konstruktivismus, Erfahrungslernen, Beobachtungslernen, Soziales Lernen, Erzieher, Edukand, Familienkontext, Institutionelle Rahmenbedingungen, Gesellschaftliche Normen und Werte, Selbstentfaltung.
- Quote paper
- Jana Bauer (Author), 2015, Lernen im familiären, institutionellen und gesellschaftlichen Kontext, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/367872