Jede Form der menschlichen Interaktion ist durch Regeln geprägt, welche eine vernünftige Kommunikation überhaupt erst möglich machen. Diese Regeln sind allerdings keine feststehenden und generell gültigen Verhaltensnormen, sondern eher ein ganzes „Regelwerk“, das es je nach Situation, Art der Kommunikation und Kommunikationspartner neu anzuwenden gilt. Zunächst muss also herausgefunden werden, in welchem Rahmen man sich befindet, ehe man beginnt zu interagieren. Erst wenn man einen (oder auch mehrere) Rahmen richtig identifiziert, machen menschliche Interaktionen Sinn, bzw. sie werden verständlich und wir werden in die Lage versetzt richtig darauf zu reagieren.
Die Veränderung von Kommunikation bringt also neue Handlungsanweisung mit sich, oder man könnte auch sagen, das bestehende Regelwerk muss auf diese Veränderung angewandt werden, sodass also auch dann, wenn ein neues technisches Medium zur Vermittlung von Kommunikation unsere Möglichkeiten erweitert, also neue Rahmen schafft, diese aus Erfahrungen bestehende Organisationsprinzipien neu ausgerichtet werden müssen. So auch bei der computervermittelten Kommunikation: alte Grenzen (geographische, zeitliche usw.) verlieren an Bedeutung, neue Grenzen (eingeschränkte Kommunikationsmöglichkeiten) kommen hinzu. Dieser Verschiebung von Rahmenbedingungen muss in der Kommunikation Rechnung getragen werden, will man die computervermittelte Kommunikation nicht als chaotisch, sondern ebenfalls als sinnvoll ansehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Rahmen
- Computerrahmen
- Ent- und Rekontextualisirung
- Verlust des realen Raumes und des thematischen Kontextes
- Verlust metakommunikativer Sprachelemente
- Virtualisierung, Imagination und Egalität
- Ent- und Rekontextualisirung
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der computervermittelten Kommunikation und untersucht die Veränderungen, die sich durch die Einführung des Computers auf die Kommunikation und die Rahmenbedingungen ergeben. Der Fokus liegt dabei auf den Einschränkungen, die sich durch die Verwendung des Computers ergeben und den daraus resultierenden Entwicklungen neuer Kommunikationsformen, Kontexte und Rahmenbedingungen.
- Ent- und Rekontextualisierung in der computervermittelten Kommunikation
- Verlust von realem Raum und thematischem Kontext
- Einschränkungen durch den Verlust metakommunikativer Sprachelemente
- Die Rolle von Virtualisierung, Imagination und Egalität
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die Relevanz von Regeln und Rahmenbedingungen für sinnvolle menschliche Interaktion dar. Sie betont die Notwendigkeit, Rahmenbedingungen zu verstehen und auf Veränderungen in der Kommunikation zu reagieren. Die Arbeit konzentriert sich dabei auf die computervermittelte Kommunikation und die sich daraus ergebenden Einschränkungen.
Rahmen
Dieses Kapitel erläutert Goffmans Rahmenanalyse und beschreibt die Rolle von „sozialen Rahmen“ in der menschlichen Interaktion. Es werden wichtige Elemente wie die Einschätzung der Situation, die Berücksichtigung von Verhaltensregeln und die Komplexität von Rahmenbedingungen hervorgehoben.
Computerrahmen
Dieses Kapitel untersucht die Besonderheiten der computervermittelten Kommunikation im Vergleich zur face-to-face-Kommunikation. Es beleuchtet den Verlust von realem Raum und thematischem Kontext, den Verlust metakommunikativer Sprachelemente und die Auswirkungen auf die Virtualisierung, Imagination und Egalität.
Schlüsselwörter
Computervermittelte Kommunikation, Rahmenanalyse, Ent- und Rekontextualisierung, Virtualisierung, Imagination, Egalität, metakommunikative Sprachelemente, Einschränkungen, Kommunikationsformen, Kontexte, Rahmenbedingungen.
- Arbeit zitieren
- Marko Tomasini (Autor:in), 2005, Kommunikation in neuen Kontexten - Der Computerrahmen als Voraussetzung computervermittelter Kommunikation, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/36792