[...] Die Arbeit gliedert sich in vier Kapitel, in denen jeweils die Interessenlage der Hauptakteure unter Berücksichtigung der politischen und wirtschaftlichen Entwicklung für einen bestimmten Zeitabschnitt dargestellt wird. Das zweite Kapitel beginnt mit dem Jahr 1945 und erläutert die Ausgangslage nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges in wissenschaftlicher, wirtschaftlicher und politischer Hinsicht und geht auf die Ereignisse bis 1967 ein, die den weiteren Verlauf der friedlichen Nutzung der Kernenergie bestimmten. Im Mittelpunkt des dritten Kapitels, das die Geschehnisse bis Mitte der 70er Jahre zum Inhalt hat, steht die Betrachtung der Wirtschaft, Politik und der Öffentlichkeit. Dabei wird schwerpunktmäßig auf die Gründe für den Einstellungswandel zur Kernenergie bei den Energieversorgungsunternehmen eingegangen und anhand von konkreten Beispielen die Entstehung des Protestes gegen Atomkraftwerke dargestellt. Der Aufschwung der Anti-Atomkraft-Bewegung Ende der 70er Jahre und der Beginn der grünen Parteiengeschichte wird im vierten Kapitel aufgegriffen. Es wird die historische Entwicklung der Grünen nachgezeichnet und die innerparteilichen Strukturen erklärt. Der Bezug zur Kernenergie wird durch die Analyse der programmatischen Aussagen der Grünen hergestellt. Die Einstellung der Regierung zur Atomenergie wird anhand der Atomförderprogramme und der Energieprogramme beleuchtet. Darüber hinaus wird auf die Reaktorunfälle in Harrisburg und Tschernobyl näher eingegangen. Das letzte Kapitel, das die Jahre 1986 bis 2002 betrachtet, geht zum einen auf die politischen und wirtschaftlichen Folgen von Tschernobyl für Deutschland ein und zum anderen erfolgt die Auseinandersetzung mit der Energiepolitik der Grünen im Allgemeinen und mit der Vereinbarung zum Ausstieg aus der Kernenergie im Besonderen. Die Zusammenfassung der gewonnenen Erkenntnisse und der Versuch, die eingangs formulierte Fragestellung zu beantworten, schließen das Thema ab.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Die Aufbauphase der Atomwirtschaft (1945 - 1967)
- 2.1 Wissenschaftliche Ausgangssituation
- 2.2 Akteure in der Wirtschaft
- 2.2.1 Chemieindustrie
- 2.2.2 Reaktorbauindustrie
- 2.2.3 Elektrizitätswirtschaft
- 2.3 Politische Weichenstellungen
- 2.4 Rechtlicher Rahmen
- 2.5 Die Öffentlichkeit und ihre Einstellung zur Atomenergie
- 2.6 Zwischenfazit
- 3 Die Ausbauphase der Atomwirtschaft (1967 - 1975)
- 3.1 Akteure in der Wirtschaft
- 3.2 Ausgestaltung der Atompolitik
- 3.3 Die Öffentlichkeit und ihre Einstellung zur Atomenergie
- 3.3.1 Regionaler Protest am Beispiel der Gemeinde Menzenschwand
- 3.3.2 Regionaler Protest mit überregionaler Wirkung am Beispiel des Atomkraftwerks Würgassen
- 3.3.3 Die Entwicklung zur Massenbewegung am Beispiel des Atomkraftwerks Wyhl
- 3.4 Zwischenfazit
- 4 Die Stagnationsphase der Atomwirtschaft (1975 - 1986)
- 4.1 Akteure in der Wirtschaft
- 4.1.1 Störfälle in Atomkraftwerken: Beispiel Harrisburg (1979)
- 4.1.2 Störfälle in Atomkraftwerken: Beispiel Tschernobyl (1986)
- 4.2 Ausgestaltung der Atompolitik
- 4.3 Die Anti-Atomkraft-Bewegung
- 4.4 Die Grünen
- 4.4.1 Grüne Parteigründungen auf Länderebene
- 4.4.2 Zusammenschluss für die europäischen Wahlen
- 4.4.3 Gründung der Bundespartei Die Grünen
- 4.4.4 Das Bundesprogramm von 1980
- 4.4.5 Erfolge und Misserfolge bei Wahlen
- 4.4.6 Die innerparteilichen Strömungen bei den Grünen
- 4.5 Zwischenfazit
- 5 Die Abbauphase der Atomwirtschaft (1986 - 2002)
- 5.1 Akteure in der Wirtschaft
- 5.2 Ausgestaltung der Atompolitik I
- 5.3 Die Grünen
- 5.3.1 Das Umbauprogramm von 1986
- 5.3.2 Die Entstehung von Bündnis 90/ Die Grünen
- 5.3.3 Die Wahlprogramme 1987 - 1998
- 5.3.4 Regierungsverantwortung auf Bundesebene
- 5.4 Ausgestaltung der Atompolitik II
- 5.5 Die Öffentlichkeit und ihre Einstellung zur Atomenergie
- 5.6 Zwischenfazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit befasst sich mit der Entwicklung der Atomwirtschaft in Deutschland und der Rolle der Grünen in diesem Prozess. Die Arbeit analysiert die politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen der Atomwirtschaft, die Entstehung der Grünen und ihren Einfluss auf die deutsche Atompolitik.
- Die Entwicklung der Atomwirtschaft in Deutschland von 1945 bis 2002
- Die Entstehung und Entwicklung der Grünen als politische Partei
- Der Einfluss der Grünen auf die deutsche Atompolitik
- Die Rolle der Öffentlichkeit in der Debatte um die Atomenergie
- Die wichtigsten Akteure in der Atomwirtschaft und ihre Interessen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel dieser Arbeit führt in die Thematik ein und erläutert die wissenschaftliche und politische Ausgangssituation der Atomwirtschaft in Deutschland. Kapitel zwei behandelt die Aufbauphase der Atomwirtschaft von 1945 bis 1967, wobei die Akteure in der Wirtschaft, die politische Gestaltung sowie der rechtliche Rahmen und die öffentliche Meinung beleuchtet werden. Das dritte Kapitel widmet sich der Ausbauphase der Atomwirtschaft zwischen 1967 und 1975. Hier werden die Entwicklung der Atompolitik, die Akteure in der Wirtschaft und die zunehmende gesellschaftliche Kritik an der Atomenergie, insbesondere in Form regionaler Proteste, analysiert. In Kapitel vier wird die Stagnationsphase der Atomwirtschaft von 1975 bis 1986 betrachtet. Dieses Kapitel befasst sich mit den Störfällen in Atomkraftwerken, der Ausgestaltung der Atompolitik, der Anti-Atomkraft-Bewegung und der Entstehung der Grünen als politische Partei. Schließlich analysiert das fünfte Kapitel die Abbauphase der Atomwirtschaft von 1986 bis 2002. Hier werden die Veränderungen in der Atompolitik, die Rolle der Grünen in der Regierung und die öffentliche Meinung zur Atomenergie beleuchtet.
Schlüsselwörter
Atomwirtschaft, Atomenergie, Grüne, Politik, Gesellschaft, Deutschland, Protest, Störfall, Harrisburg, Tschernobyl, Atomgesetz, Energiewirtschaft, Umwelt, Sicherheit.
- Arbeit zitieren
- Jessica Seja (Autor:in), 2005, Die Grünen und die Energiewirtschaft am Beispiel der Atomenergie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/36794