Verschwörungstheorien gewinnen im Alltag zunehmend an Popularität und Einfluss. Dennoch sind bisher nur wenige empirische Untersuchungen in Deutschland zu verzeichnen, die an diese Thematik anknüpfen, weswegen in dieser Arbeit interindividuelle Korrelate von sowie Einflussfaktoren auf generisches Verschwörungsdenken untersucht wurden.
Hierfür wurden Daten von 437 Personen im Rahmen einer Online-Fragebogenuntersuchung erhoben. Es zeigte sich, dass Verschwörungsdenken mit Ambiguitätstoleranz gering negativ assoziiert ist. Politische Selbstwirksamkeitsüberzeugungen zeigten einen stärkeren negativen Zusammenhang zu Verschwörungsdenken, r = -.43, p < .001.
Verschwörungsdenken war entgegen der Annahme mit visueller Vorstellungskraft unkorreliert sowie mit der Nutzungshäufigkeit von Printmedien und Internet gering negativ assoziiert. In einem nächsten Schritt zeigte sich mittels Strukturgleichungsmodellierung, dass latente internale (β = -.31, p < .001) und externale politische Selbstwirksamkeitsüberzeugungen einen direkten negativen Einfluss auf Verschwörungsdenken haben, β = -.30, p < .001. Ambiguitätstoleranz gegenüber Rollenstereotypien übte einen geringeren direkten Effekt aus, β = -.14, p = .017.
Die Ergebnisse werden hinsichtlich der psycho-sozialen Funktion von Verschwörungsdenken auf Aspekte der sozial-kognitiven Theorie bezogen. Zudem werden methodische Gesichtspunkte und die Generalisierbarkeit der Ergebnisse diskutiert.
Inhaltsverzeichnis
- Zusammenfassung
- Abstract
- 1. Interindividuelle Einflüsse auf Verschwörungsdenken – Ergebnisse einer psychologischen Fragebogenuntersuchung.
- 1.1 Gegenstandsbestimmung und empirische Befundlage...
- 1.1.1 Politische Selbstwirksamkeitsüberzeugungen
- 1.1.2 Ambiguitätstoleranz...
- 1.1.3 Mediennutzung.
- 1.1.4 Visuelle Vorstellungskraft
- 1.2 Hypothesen
- 2. Methodik.
- 2.1 Stichprobenbeschreibung.
- 2.2 Konstrukte und Messinstrumente..
- 2.3 Durchführung und statistische Verfahren
- 3. Ergebnisse .....
- 3.1 Interkorrelationen....
- 3.2 Faktorielle Validierung der Messinstrumente.
- 3.3 Strukturgleichungsmodellierung.
- 4. Diskussion.
- 4.1 Methodische- und Generalisierbarkeitsaspekte..
- 4.2 Implikationen und Fazit
- 5. Literaturverzeichnis
- 6. Anhang.
- Anhang A: Liste der Abweichungen von den APA-Richtlinien..
- Anhang B: Verwendete Skalen sowie standardisierte Faktorladungen
- Anhang C: Samplekorrelationen und -residuen für das SG-Modell Printmedien.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit untersucht die interindividuellen Korrelate von Verschwörungsdenken sowie die Einflussfaktoren auf generisches Verschwörungsdenken. Hierzu wurden Daten von 437 Personen im Rahmen einer Online-Fragebogenuntersuchung erhoben.
- Die Untersuchung beleuchtet den Zusammenhang zwischen Verschwörungsdenken und Ambiguitätstoleranz.
- Es werden die Zusammenhänge zwischen Verschwörungsdenken und politischen Selbstwirksamkeitsüberzeugungen analysiert.
- Die Studie untersucht die Beziehung zwischen Verschwörungsdenken und der Nutzung von Printmedien und Internet.
- Der Einfluss von visueller Vorstellungskraft auf Verschwörungsdenken wird analysiert.
- Die Arbeit betrachtet die psycho-soziale Funktion von Verschwörungsdenken im Kontext der sozial-kognitiven Theorie.
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel der Arbeit befasst sich mit der Definition des Forschungsgegenstandes und der empirischen Befundlage zu Verschwörungsdenken. Hierbei werden insbesondere politische Selbstwirksamkeitsüberzeugungen, Ambiguitätstoleranz, Mediennutzung und visuelle Vorstellungskraft als Einflussfaktoren betrachtet. Im zweiten Kapitel wird die Methodik der Studie dargestellt, inklusive der Stichprobenbeschreibung, der Konstrukte und Messinstrumente sowie der Durchführung und statistischen Verfahren. Das dritte Kapitel präsentiert die Ergebnisse der Untersuchung, welche die Interkorrelationen der untersuchten Variablen, die faktorielle Validierung der Messinstrumente und die Ergebnisse der Strukturgleichungsmodellierung umfassen. Schließlich werden im vierten Kapitel die Ergebnisse diskutiert, wobei methodische und Generalisierbarkeitsaspekte sowie Implikationen und ein Fazit beleuchtet werden.
Schlüsselwörter
Verschwörungsdenken, Ambiguitätstoleranz, politische Selbstwirksamkeit, Mediennutzung, visuelle Vorstellungskraft, sozial-kognitive Theorie, Strukturgleichungsmodellierung.
- Arbeit zitieren
- Michael Stiller (Autor:in), 2016, Interindividuelle Einflüsse auf Verschwörungsdenken, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/367996