Die vorliegende Arbeit soll sich mit der Beantwortung zweierlei Kernfragen beschäftigen. Zum einen soll ergründet werden, wie die römische Stadtverwaltung die Versorgung der Stadtbevölkerung mit lebensnotwendigen Gütern sicherstellen konnte. Zum anderen stellt sich die Frage, welche Auswirkungen der demografische Wandel auf die Lebensqualität der römischen Stadtbevölkerung hatte.
Kaum eine andere Stadt ist so eng mit Ruhm, Ehre und Macht verbunden, wie die Hauptstadt des Imperium Romanum. Kaiser, Kriege und Päpste prägen den Ruf der Tiberstadt Rom. Der Aufschwung der Stadt in der Kaiserzeit verhalf Rom zu voller Blühte und prägte das Stadtbild bis heute. Auf die Kaiserzeit folgten die Krisenjahre und die Jahre des Niederganges. Das Imperium zerfiel und die Bedeutung Roms lagt weniger in kulturellen, als in religiösen Bereichen.
Rom ist heute eine Millionenstadt und zählt ca. 2,6 Mio. Einwohner. Zu Zeiten der größten Bevölkerungszahl um 330 n.Chr. drängten sich Schätzungen zufolge etwa 1 Million Einwohner auf den Straßen der ewigen Stadt. Man kann diese Zahlen nicht direkt belegen. Die Getreideempfängerzahlen sprechen aber dafür, dass diese Schätzung nicht abwegig ist. Geht man von knapp 200 000 Empfängern aus, die für sich vermutlich noch drei Familienmitglieder zu ernähren hatten, vervierfacht sich die Zahl auf 800 000 Einwohner. Da es sich bei den Getreideempfängern um Angehörige der plebs handelte, müssen noch Senatoren, wohlhabendere Römer und Sklaven hinzugezählt werden. Damit wird die Schätzung von einer Million Einwohner durchaus plausibel.
Diese für die damalige Zeit hohen Einwohnerzahlen sind die Folge eines tiefgreifenden demografischen Wandels, welcher sich in der Stadt Rom vollzog. Getrieben von dem Willen und der Hoffnung eine bessere Zukunft in Rom zu haben, zog es viele Menschen aus dem Imperium in die Hauptstadt. Auf Dauer ergaben sich aus diesem rasanten Bevölkerungsanstieg Probleme in der Versorgung und der allgemeinen Lebensbedingungen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Rom - Metropole der Antike
- 2 Thesen und Quellenlage
- 3 Versorgung der Stadtbevölkerung
- 3.1 Wasserversorgung und Abwasserentsorgung
- 3.2 Nahrungsmittelbeschaffung - Produktionsstätten in den Provinzen
- 3.3 Infrastruktur und Handelslogistik
- 4 Generelle Lebensbedingungen in der Stadt Rom
- 4.1 Lebenshaltungskosten
- 4.2 Mangelnde soziale Unterstützung
- 4.3 Bleivergiftungen
- 5 \"Großstadteffekte\"
- 5.1 Überbevölkerung
- 5.2 Lärm
- 5.3 Smog
- 5.4 Gewalt und Kriminalität
- 6 Roma crescet et olet
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der römischen Metropole im Kontext der Kaiserzeit und untersucht die Herausforderungen, die mit dem rasanten Bevölkerungswachstum einhergingen. Der Fokus liegt dabei auf zwei zentralen Aspekten: zum einen auf der Versorgung der wachsenden Stadtbevölkerung mit lebensnotwendigen Gütern und zum anderen auf den Auswirkungen des demografischen Wandels auf die Lebensqualität der stadtrömischen Bevölkerung.
- Die Rolle der Wasser- und Abwasserversorgung im Wachstum Roms
- Die Bedeutung der Provinzen für die Versorgung der Stadtbevölkerung
- Die Herausforderungen der Überbevölkerung in Bezug auf Lebensbedingungen und Lebensqualität
- Die Auswirkungen des "Großstadteffekts" auf die Lebensumstände der römischen Bürger
- Die Interdependenz von Ressourcenversorgung, Infrastruktur und gesellschaftlichen Entwicklungen in der Antike
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 zeichnet ein Bild von Rom als Metropole der Antike und beleuchtet die Entwicklung der Stadt vom Aufstieg in der Kaiserzeit bis zu den Krisen und dem Niedergang des Imperiums. Es werden Bevölkerungszahlen im Vergleich zur heutigen Zeit diskutiert und die Gründe für den rasanten Bevölkerungsanstieg im antiken Rom herausgearbeitet.
Kapitel 2 definiert die zentralen Thesen der Arbeit und analysiert die Quellenlage. Es werden verschiedene Schriftquellen und archäologische Funde vorgestellt, die Einblicke in das Leben im antiken Rom liefern.
Kapitel 3 befasst sich mit der Versorgung der Stadtbevölkerung und geht dabei auf die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung ein. Es werden die Organisation der Wasserversorgung durch die curatores aquarum, die Entstehung von Aquädukten und die Bedeutung der Infrastruktur für das Wachstum Roms beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit thematisiert die römische Metropole, die Kaiserzeit, Bevölkerungswachstum, Versorgung der Stadtbevölkerung, Wasserversorgung, Abwasserentsorgung, Lebensqualität, Überbevölkerung, Großstadteffekte, Infrastruktur, Handelslogistik, Provinzen, Quellenlage, curatores aquarum, Aquädukte.
- Arbeit zitieren
- Felix Eibenstein (Autor:in), 2014, strepitus, fumus et nebula. Leben im Rom der Kaiserzeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/368053