Die „Harlem Renaissance“ brachte mit Nella Larsen eine junge Autorin hervor, die mit Romanen wie Quicksand und Passing für Aufsehen sorgte. Charakteristisch für die Werke der „Harlem Renaissance“ war nicht nur die Auseinadersetzung mit dem damaligen Status Quo („separate, but equal“), sondern auch die Frage nach der afro-amerikanischen Identität und der „racial consciousness.“ In Harlem waren die Rassengrenzen fließender als anderswo, gerade zur jener Zeit der regen kulturellen Entwicklungen, da sich viele neue Möglichkeiten für Afro-Amerikaner auftaten durch bessere Ausbildung, berufliche Perspektiven, einem Erstarken städtischer Gemeinden und allmählicher Rassengrenzen überschreitender Sozialisierung.
In ihrem Roman Passing, erschienen 1929, erkundet Nella Larsen anhand ihrer Protagonistinnen Irene Redfield und Clare Kendry die Grenzen und Wirrungen kultureller Identität. Unter dieser übergeordneten Ebene des „Passing“ als Überschreiten der Rassengrenzen durch Verheimlichen der Rassenzugehörigkeit, namentlich des „Schwarz-Seins,“ verbergen sich die Ebenen des psychologischen und geschlechterspezifischen „Passing“ ihrer zwei Hauptfiguren.
"Larsen uses a technique found commonly in narratives by Afro-American and women novelists with a ‚dangerous’ story to tell: ‚safe’ themes, plots, and conventions are used as the protective cover underneath which lie more dangerous subplots. Larsen envelops the subplot of Irene’s developing if unnamed and unacknowledged desire for Clare in the safe and familiar plot of racial passing."
Der ambivalente Titel des Romans lädt also zu unterschiedlichen Interpretationen und Lesearten ein. Hier soll auf den, laut Claudia Tate, „real impetus for the story,“ nämlich die Beziehung der zwei Hauptfiguren Irene Redfield und Clare Kendry und das daraus resultierende emotionale Chaos Irenes eingegangen werden. Ein essentieller Punkt hierbei ist Irenes homoerotisches “Passing,” das versteckt wie viele andere zu jener Zeit unaussprechlichen Themen ein Bild von Verlangen, Furcht und Identitätskrise zeichnet.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Zwei Frauen
- 2.1. Irene
- 2.2. Clare
- 3. „Joy or Vexation?“
- 3.1. Faszination
- 3.1.2. sexuelle Faszination
- 3.2. Bedrohung
- 3.1. Faszination
- 4. Reflektion und Projektion
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert Nella Larsens Roman „Passing“ (1929) und konzentriert sich auf die Beziehung zwischen den beiden Protagonistinnen, Irene Redfield und Clare Kendry. Ziel ist es, die komplexe Dynamik ihrer Interaktion zu untersuchen und die verschiedenen Ebenen des „Passing“ – rassisch, psychologisch und sexuell – zu beleuchten. Die Analyse betrachtet die ambivalente Natur der Beziehung und die damit verbundenen Emotionen von Verlangen, Furcht und Faszination.
- Das Konzept des „Passing“ und seine mehrschichtigen Bedeutungen (rassisch, psychologisch, sexuell)
- Die ambivalente Beziehung zwischen Irene und Clare: Verlangen, Furcht und Faszination
- Die Darstellung von Identität und Identitätssuche im Kontext der Harlem Renaissance
- Die Rolle sozialer Normen und Erwartungen
- Die Konflikte zwischen öffentlicher Repräsentation und innerer Zerrissenheit
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik des Romans „Passing“ von Nella Larsen ein und stellt den Kontext der Harlem Renaissance und deren Auseinandersetzung mit Fragen der afroamerikanischen Identität und des „racial consciousness“ dar. Der Roman wird als Erkundung der Grenzen und Wirrungen kultureller Identität präsentiert, wobei die verschiedenen Ebenen des „Passing“ – rassisch, psychologisch und sexuell – hervorgehoben werden. Die ambivalente Natur des Titels und die zentrale Bedeutung der Beziehung zwischen Irene und Clare werden als Ausgangspunkte der Analyse festgelegt.
2. Zwei Frauen: Dieses Kapitel stellt die beiden Hauptfiguren Irene Redfield und Clare Kendry vor und beschreibt ihre unterschiedlichen Lebenswege und Haltungen zum „Passing“. Irene, als wohlhabende und in der Harlemer Gesellschaft angesehene Frau, verurteilt Clares Leben als „Weiß“ als Verrat an ihrer „Rasse“, obwohl Irene selbst Aspekte des „Passing“ in ihrem Leben integriert hat. Die ambivalente Natur von Irenes Haltung – gleichzeitig Missfallen und Bewunderung für Clare – wird deutlich gemacht, wobei der homoerotische Unterton ihrer Beziehung angedeutet wird. Das Kapitel legt den Grundstein für die tiefere Analyse der komplexen Beziehung und der damit verbundenen emotionalen Konflikte.
2.1. Irene: Die Darstellung von Irene Redfield fokussiert auf die scheinbar wohlgeordnete Fassade ihres Lebens: Ehe, Familie, soziales Engagement in der „Negro Welfare League“. Jedoch werden Widersprüche in ihrem Verhalten aufgezeigt, wie ihre Gleichgültigkeit gegenüber ihrer schwarzen Haushälterin, und die kontrollierende Natur ihrer Ehebeziehung. Irenes „weiße“ Werte und ihre Sehnsucht nach sozialer Stabilität und Kontrolle werden als zentrale Aspekte ihrer Persönlichkeit und Identität hervorgehoben, welche ihre Handlungen und Beziehungen prägen.
2.2. Clare: (Anmerkung: Da der bereitgestellte Text keine explizite Beschreibung von Kapitel 2.2 enthält, kann hier keine Zusammenfassung erstellt werden. Eine vollständige Analyse würde den vollständigen Text benötigen.)
3. „Joy or Vexation?“: Dieses Kapitel befasst sich mit der ambivalenten Natur der Beziehung zwischen Irene und Clare, wobei sowohl die Faszination als auch die Bedrohung, die diese Beziehung für Irene darstellt, untersucht werden. Die sexuelle Faszination bildet einen wichtigen Aspekt dieser Dynamik, während die Bedrohung aus Clares Lebensstil und ihrer potentiellen Zerstörung von Irenes sorgfältig konstruierter Identität resultiert. Die Kapitel untersucht die komplexen Emotionen und inneren Konflikte Irenes im Umgang mit ihrer Anziehung zu Clare und den Folgen dieser Beziehung.
4. Reflektion und Projektion: (Anmerkung: Da der bereitgestellte Text keine explizite Beschreibung von Kapitel 4 enthält, kann hier keine Zusammenfassung erstellt werden. Eine vollständige Analyse würde den vollständigen Text benötigen.)
Schlüsselwörter
Passing, Harlem Renaissance, afroamerikanische Identität, Rasse, Geschlecht, sexuelle Identität, homoerotische Beziehung, Irene Redfield, Clare Kendry, soziale Normen, Identitätssuche, Ambivalenz, Verlangen, Furcht, Faszination.
Häufig gestellte Fragen zu Nella Larsens "Passing"
Was ist der Inhalt dieser HTML-Datei?
Diese HTML-Datei bietet eine umfassende Vorschau auf eine akademische Arbeit, die Nella Larsens Roman "Passing" (1929) analysiert. Sie enthält ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte der Analyse, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel und eine Liste der Schlüsselwörter. Der Fokus liegt auf der Beziehung zwischen den Protagonistinnen Irene Redfield und Clare Kendry und den verschiedenen Aspekten des "Passing" – rassisch, psychologisch und sexuell.
Welche Themen werden in der Analyse von "Passing" behandelt?
Die Analyse untersucht das Konzept des "Passing" in seinen vielschichtigen Bedeutungen (rassisch, psychologisch, sexuell), die ambivalente Beziehung zwischen Irene und Clare (Verlangen, Furcht, Faszination), die Darstellung von Identität und Identitätssuche im Kontext der Harlem Renaissance, die Rolle sozialer Normen und Erwartungen sowie die Konflikte zwischen öffentlicher Repräsentation und innerer Zerrissenheit.
Welche Kapitel umfasst die Analyse und worum geht es in ihnen?
Die Analyse gliedert sich in fünf Kapitel: Kapitel 1 (Einleitung) führt in die Thematik und den Kontext ein. Kapitel 2 (Zwei Frauen) stellt Irene und Clare vor und beschreibt ihre Lebenswege und Haltungen zum "Passing". Kapitel 2.1 konzentriert sich auf Irene, Kapitel 2.2 auf Clare (wobei für 2.2 im vorliegenden Text keine Zusammenfassung verfügbar ist). Kapitel 3 ("Joy or Vexation?") untersucht die ambivalente Beziehung zwischen Irene und Clare, die Faszination und die Bedrohung, die diese Beziehung für Irene darstellt, mit Fokus auf den homoerotischen Unterton. Kapitel 4 (Reflektion und Projektion) und Kapitel 5 (Fazit) sind in der Vorschau nicht detailliert beschrieben.
Wer sind die Hauptfiguren und welche Rolle spielen sie?
Die Hauptfiguren sind Irene Redfield und Clare Kendry. Irene ist eine wohlhabende, in der Harlemer Gesellschaft angesehene Frau, die Clares Leben als "Weiße" verurteilt, obwohl sie selbst Aspekte des "Passing" lebt. Clare lebt als weiße Frau, was eine große Bedrohung und Faszination für Irene darstellt. Die Beziehung zwischen ihnen ist komplex und ambivalent, geprägt von Verlangen, Furcht und Faszination.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Analyse?
Schlüsselwörter sind: Passing, Harlem Renaissance, afroamerikanische Identität, Rasse, Geschlecht, sexuelle Identität, homoerotische Beziehung, Irene Redfield, Clare Kendry, soziale Normen, Identitätssuche, Ambivalenz, Verlangen, Furcht, Faszination.
Wo finde ich die vollständige Analyse von "Passing"?
Die vollständige Analyse ist in dieser Vorschau nicht enthalten. Diese Datei dient lediglich als Überblick über die in der Arbeit behandelten Themen und Kapitel.
- Arbeit zitieren
- Miriam Hassan (Autor:in), 2005, Verlangen, Furcht und Faszination - die Beziehung zwischen Clare und Irene in Nella Larsens 'Passing', München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/36818