Im Jahre 1930 war Kiichiro Toyoda für den Aufbau der Automobilsparte in Japan verantwortlich. Er studierte das Fordsche Produktionssystem in den USA und führte das Fließband in Japan ein. Toyoda passte das System jedoch der niedrigen Marktnachfrage in Japan an, indem er jede Arbeitsstation nur exakt die Teilmenge produzieren ließ, die von der nachgelagerten Arbeitsstation nachgefragt wurde. Diese Arbeitsweise wurde von Taiichi Ohno, dem späteren Executive Vice President der Toyota Motor Corporation, entwickelt. Inspirieren ließ sich Ohno von amerikanischen Supermärkten, von deren schnellen Verbreitung er beeindruckt war. Es war die Geburtsstunde des Just-in-Time-Prinzips (JIT), das heute die zweite Säule des Toyota-Production-System-Hauses (TPS) bildet.
Bis zum Jahr 1974 war das TPS ein Mysterium für die westliche Welt. Ab 1975 zog Toyota das weltweite Interesse auf sich, als es ihre Vorgehensweise erstmals ins Englische übersetzte. Trotz der Offenbarung versagten die gleichen Methoden bei Volkswagen und in den USA. Die Japaner hatten einen neuen Maßstab im Wettbewerb gesetzt. Um das Erfolgskonzept von Toyota zu entschlüsseln, erforschte das amerikanische Massachusetts Institute of Technology (MIT) ab 1979 das TPS. Die Ergebnisse der Studie wurden erstmals von J. Womack, D. Jones und D. Roos im Jahre 1990 publiziert. Ihr Buch „The Machine That Changed The World: The Story of Lean Production“ etablierte den Begriff Lean Production (= schlanke Produktion) in Wirtschaft und Wissenschaft.
Unweigerlich stellt sich hier die Frage, was Toyota anders macht als die westlichen Unternehmen. Um das TPS zu verstehen, werden deshalb im zweiten Kapitel die definitorischen und theoretischen Grundlagen erläutert, bevor im dritten Kapitel auf die konzeptionellen Bestandteile des TPS-Hauses eingegangen wird. Aufgrund des Themenumfangs können auf dem Unterpunkt „KAIZEN“ nicht alle Managementwerkzeuge erläutert werden. Auch die Schnittstellen zu anderen Themengebieten wie Industrie 4.0, Total Quality Management und Six Sigma können nicht berücksichtigt werden. Im vierten Kapitel wird dann die Übertragbarkeit auf ein mittelständisches Unternehmen analysiert. Den Schluss bildet im fünften Kapitel das Fazit. Ziel dieser Arbeit ist, auf Basis der Literatur aufzuzeigen, wie das TPS auf mittelständische Unternehmen übertragen werden kann, aber auch, welchen Herausforderungen es sich dabei stellen muss.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Definitorische und Theoretische Grundlagen
- 2.1 Definition von Prozess und Wertschöpfung
- 2.2 Definition von Effizienz und Ganzheitlichen Produktionssystemen
- 3. Bestandteile des Toyota Production System (TPS) Hauses
- 3.1 Ziele und Dach des TPS Hauses
- 3.2 Fundament des TPS Hauses
- 3.2.1 KAIZEN
- 3.2.2 Standardisierung
- 3.2.3 Heijunka
- 3.3 Säulen des TPS Hauses
- 3.3.1 Just-in-Time
- 3.3.2 Jidoka
- 4. Umsetzungsmöglichkeiten im Mittelstand
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die Effizienz in der Produktion anhand des Toyota Production System (TPS) Ansatzes. Ziel ist es, die zentralen Bestandteile des TPS zu erläutern und deren Umsetzungsmöglichkeiten im Mittelstand zu beleuchten. Die Arbeit analysiert die theoretischen Grundlagen und definiert wichtige Begriffe wie Prozess, Wertschöpfung und Effizienz im Kontext ganzheitlicher Produktionssysteme.
- Definition und Anwendung des Toyota Production System (TPS)
- Kernkomponenten des TPS und deren Zusammenspiel
- Effizienzsteigerung durch TPS im Produktionsumfeld
- Anpassung des TPS an die Bedürfnisse des Mittelstands
- Theoretische Grundlagen von Prozessoptimierung und Wertschöpfung
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema Effizienz in der Produktion und den Toyota Production System (TPS) Ansatz ein. Sie begründet die Relevanz des Themas und skizziert den Aufbau der Arbeit. Der Fokus liegt auf der Darstellung des TPS als ganzheitliches Produktionssystem und seiner Bedeutung für die Optimierung von Produktionsprozessen. Die Einleitung dient als Grundlage für die folgenden Kapitel, in denen die theoretischen Grundlagen und die Bestandteile des TPS detailliert behandelt werden.
2. Definitorische und Theoretische Grundlagen: Dieses Kapitel legt die theoretischen Grundlagen für das Verständnis des TPS. Es liefert präzise Definitionen von Schlüsselbegriffen wie "Prozess", "Wertschöpfung", "Effizienz" und "Ganzheitliche Produktionssysteme". Die Definitionen bilden die Basis für die spätere Analyse der TPS-Komponenten und deren Auswirkungen auf die Effizienzsteigerung. Die Einbettung dieser Definitionen in den Kontext ganzheitlicher Produktionssysteme betont den ganzheitlichen Ansatz des TPS.
3. Bestandteile des Toyota Production System (TPS) Hauses: Dieses Kapitel analysiert die Struktur und die einzelnen Bestandteile des TPS, visualisiert als "TPS Haus". Es beschreibt detailliert die Ziele und das "Dach" des Hauses, das Fundament (KAIZEN, Standardisierung, Heijunka) und die Säulen (Just-in-Time und Jidoka). Die einzelnen Komponenten werden im Detail erläutert, ihre Interdependenzen und der Beitrag zur Gesamteffizienz des Systems hervorgehoben. Die Kapitelteile beleuchten die einzelnen Elemente des TPS und erklären, wie sie zusammenarbeiten, um eine effiziente Produktion zu gewährleisten. Das "TPS Haus" Modell dient als strukturierendes Element zur Veranschaulichung der komplexen Interaktionen der Systemkomponenten.
4. Umsetzungsmöglichkeiten im Mittelstand: Dieses Kapitel untersucht die praktische Anwendbarkeit des TPS im Mittelstand. Es analysiert die Herausforderungen und Chancen der Implementierung des TPS in kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) und präsentiert konkrete Umsetzungsmöglichkeiten. Der Fokus liegt auf der Anpassung des TPS an die spezifischen Gegebenheiten und Ressourcen des Mittelstands. Das Kapitel berücksichtigt die Unterschiede zwischen Großkonzernen und KMU in Bezug auf die Implementierung und den Nutzen des TPS.
Schlüsselwörter
Toyota Production System (TPS), Effizienz, Produktion, Just-in-Time, Jidoka, Kaizen, Standardisierung, Heijunka, Ganzheitliche Produktionssysteme, Mittelstand, KMU, Prozessoptimierung, Wertschöpfung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Seminararbeit: Effizienz im Produktionssystem Toyota Production System (TPS)
Was ist der Inhalt dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht die Effizienz in der Produktion anhand des Toyota Production System (TPS). Sie erläutert die zentralen Bestandteile des TPS und deren Umsetzungsmöglichkeiten im Mittelstand. Die Arbeit analysiert die theoretischen Grundlagen und definiert wichtige Begriffe wie Prozess, Wertschöpfung und Effizienz im Kontext ganzheitlicher Produktionssysteme.
Welche Themen werden in der Seminararbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Definition und Anwendung des Toyota Production System (TPS), Kernkomponenten des TPS und deren Zusammenspiel, Effizienzsteigerung durch TPS im Produktionsumfeld, Anpassung des TPS an die Bedürfnisse des Mittelstands und die theoretischen Grundlagen von Prozessoptimierung und Wertschöpfung.
Welche Kapitel umfasst die Seminararbeit?
Die Seminararbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung, Definitorische und Theoretische Grundlagen, Bestandteile des Toyota Production System (TPS) Hauses, Umsetzungsmöglichkeiten im Mittelstand und Fazit. Jedes Kapitel behandelt einen spezifischen Aspekt des TPS und trägt zum Gesamtverständnis bei.
Was wird im Kapitel "Definitorische und Theoretische Grundlagen" behandelt?
Dieses Kapitel legt die theoretischen Grundlagen für das Verständnis des TPS. Es liefert präzise Definitionen von Schlüsselbegriffen wie "Prozess", "Wertschöpfung", "Effizienz" und "Ganzheitliche Produktionssysteme". Diese Definitionen bilden die Basis für die spätere Analyse der TPS-Komponenten und deren Auswirkungen auf die Effizienzsteigerung.
Wie wird das Toyota Production System (TPS) in der Arbeit dargestellt?
Das TPS wird als "TPS Haus" visualisiert. Die Arbeit beschreibt detailliert die Ziele und das "Dach" des Hauses, das Fundament (KAIZEN, Standardisierung, Heijunka) und die Säulen (Just-in-Time und Jidoka). Die Interdependenzen der Komponenten und ihr Beitrag zur Gesamteffizienz werden hervorgehoben.
Welche Aspekte der Umsetzung des TPS im Mittelstand werden behandelt?
Das Kapitel "Umsetzungsmöglichkeiten im Mittelstand" untersucht die praktische Anwendbarkeit des TPS in kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU). Es analysiert Herausforderungen und Chancen der Implementierung und präsentiert konkrete Umsetzungsmöglichkeiten unter Berücksichtigung der spezifischen Gegebenheiten und Ressourcen des Mittelstands.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Seminararbeit?
Schlüsselwörter sind: Toyota Production System (TPS), Effizienz, Produktion, Just-in-Time, Jidoka, Kaizen, Standardisierung, Heijunka, Ganzheitliche Produktionssysteme, Mittelstand, KMU, Prozessoptimierung, Wertschöpfung.
Wo finde ich einen Überblick über den Inhalt der einzelnen Kapitel?
Eine Zusammenfassung der einzelnen Kapitel ist im Abschnitt "Zusammenfassung der Kapitel" enthalten. Dieser Abschnitt bietet einen kurzen Überblick über den Inhalt und die Schwerpunkte jedes Kapitels.
- Quote paper
- Diana Josic (Author), 2017, Effizienz in der Produktion. Der Toyota-Production-System-Ansatz, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/368455