Es ist das Ziel dieser Arbeit, eine empirische Analyse der Quartalsberichterstattung in Europa vorzunehmen, um anhand von geeigneten Merkmalen zu untersuchen, ob und wie die betroffenen Unternehmen des Prime Standard von den Erleichterungen im Vergleich zu den bisherigen Regelungen Gebrauch machen.
Die Quartalsberichterstattung börsennotierter Unternehmen wurde in den vergangenen Jahren vermehrt kontrovers diskutiert. Im Zentrum der Kritik standen insbesondere die Informationspflichten, die ein Quartalsbericht zu erfüllen hat. Diese Anforderungen sollten die Transparenz auf den Kapitalmärkten erhöhen, um deren Effizienz zu fördern und durch das Erscheinen von regelmäßigen Informationen den Anlegerschutz stärken.
Die Erfüllung dieser Pflichten stellt für viele betroffene Unternehmen jedoch einen unverhältnismäßig hohen Kosten- und Zeitaufwand dar und schafft eine Anreizstruktur, die kurzfristige Ergebnisse in den Vordergrund stellen und langfristige Strategien in den Hintergrund treten lassen. Die Europäische Union (EU) reagierte auf die anhaltende Kritik an der Quartalsberichterstattung, indem sie am 22. Oktober 2013 eine Änderung der bisherigen Transparenzrichtlinien (2013/50/EU) beschloss, die die Informationsanforderungen an die Quartalsberichterstattung drastisch reduzierte und so eine Entlastung für die betroffenen Unternehmen darstellt. Die Umsetzung der EU-Richtlinie durch die Mitgliedsstaaten in nationales Recht führt letztendlich zu einer „Neuregelung der Quartalsberichterstattung in Europa“.
Zunächst gilt es, sich in Kapitel 2 einen Überblick über die Entwicklung der Quartalsberichterstattung in den letzten Jahren zu verschaffen und deren eigentlichen Sinn zu erläutern. Hierbei wird der Fokus dieses Kapitels insbesondere auf der Entwickelung in Deutschland liegen, aber in Teil 2.4 einen Blick auf Frankreich werfen, um so den Bogen nach Europa zu spannen. In Kapitel 3 wird die Methodik der Untersuchung erläutert und deren Ergebnisse präsentiert. Abschießend werden die gewonnenen Erkenntnisse zusammengefasst und es wird einen Ausblick auf die zu erwartende Entwicklung der Quartalsberichterstattung geben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grundlegende Regelungen und Ziele der Quartalsberichterstattung
- Ziele und Adressaten
- Bisherige Vorschriften zur Quartalsberichterstattung
- Aktuelle Vorschriften der Quartalsberichterstattung
- Quartalsberichterstattung in Frankreich
- Untersuchung zur Umsetzung der neuen Quartalsberichterstattung
- Methodik und untersuchte Kriterien
- Auswertung der Untersuchung
- Deutschland
- Frankreich
- Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit untersucht die Auswirkungen der Neuregelung der Quartalsberichterstattung in Europa auf börsennotierte Unternehmen. Die Arbeit analysiert, wie die Unternehmen vom Prime Standard die Erleichterungen der neuen Regeln nutzen, um die Transparenz auf den Kapitalmärkten zu erhöhen und den Anlegerschutz zu stärken.
- Entwicklung der Quartalsberichterstattung in den letzten Jahren
- Kritikpunkte an der bisherigen Quartalsberichterstattung
- Ziele und Adressaten der neuen Quartalsberichterstattung
- Empirische Analyse der Umsetzung der neuen Regeln
- Ausblick auf die zukünftige Entwicklung der Quartalsberichterstattung
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 2 beleuchtet die Geschichte und Entwicklung der Quartalsberichterstattung in Europa, insbesondere in Deutschland und Frankreich. Es werden die wichtigsten Ziele und Adressaten der Berichterstattung erörtert, sowie die bisherigen und aktuellen Vorschriften.
Kapitel 3 analysiert die Umsetzung der neuen Regeln der Quartalsberichterstattung. Die Methodik der Untersuchung wird vorgestellt und anhand von Daten aus Deutschland und Frankreich die Auswirkungen der Neuregelung auf die Unternehmen untersucht.
Schlüsselwörter
Quartalsberichterstattung, Transparenzrichtlinien, Prime Standard, Europäische Union, Unternehmen, Anlegerschutz, Kapitalmarkt, Empirische Analyse, Methodik, Deutschland, Frankreich
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- Jannik Seeger (Author), 2017, Neuregelung der Quartalsberichterstattung in Europa. Ein empirischer Einblick, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/369096