Menschen wollen grundsätzlich die Möglichkeit haben, erfolgreich im Berufs- und Privatleben zu sein. Der Arbeitsmarkt stellt einen Bereich dar, in dem sich Individuen beweisen können und Input für ihren Selbstwert beziehen. Werden sie dabei ohne berechtigte Gründe eingeschränkt oder aufgrund individueller Eigenschaften benachteiligt, wird dies als ungerecht aufgefasst und stellt Diskriminierung dar.
Diskriminierung beruht oftmals auf Vorurteilen und kann aufgrund des Körpergewichts erfolgen und wirkt sich auf die Lebensbereiche Schule, berufliche Laufbahn, Gesundheitsvorsoge, zwischenmenschliche Beziehungen und psychisches Wohlbefinden aus. Der "Arbeitsmarkt" produziert Ungleichheiten, die auch gesellschaftliche Auswirkungen haben kann, wenn man bedenkt, dass sich die Nachkommen ebenfalls in einer schlechteren Ausgangsposition befinden. Die Anzahl der möglichen Betroffenen ist nicht zu unterschätzen, wenn man davon ausgeht, dass weltweit etwa eine Milliarde Menschen übergewichtig sind.
Wirtschaftsoziologisch interessant sind die Auswirkungen des Körpergewichts auf die arbeitsmarktrelevanten Kenngrößen Einkommen, Einstellungschancen, Beförderungschancen und Familieneinkommen. Lässt sich tatsächlich ein negativer Zusammenhang zwischen Übergewicht und Einkommen feststellen? Wenn es Diskriminierung aufgrund von erhöhtem Gewicht gibt, lassen sich dann auch Effekte durch Untergewicht erkennen?
Zunächst wird untersucht, welche Faktoren allgemein bei der Lohnbildung eine Rolle spielen. Nur wenn bei Kontrolle der Humankapitalvariablen, Einkommensunterschiede vorliegen, kann von Diskriminierung gesprochen werden. Die verschiedenen Theorien dazu lassen sich sowohl auf Übergewicht, wie auch auf Untergewicht übertragen. Hierzu muss die Messmethode von Körpergewichts und die Gewichtseinteilung geklärt werden, um die verschiedenen Studien miteinander vergleichen zu können. Interessant ist auch die Gewichtverteilung in den zu untersuchenden Gebieten in der Welt sowie die gesundheitlichen Auswirkungen aufgrund von Über- und Untergewicht.
Bevor der aktuelle Forschungstand zu diesem Zusammenhang betrachtet wird, muss auf das Endogenitätsproblem eingegangen werden. Es ist nicht klar feststellbar, in welche Richtung die Korrelation zwischen Gewicht und Einkommen verläuft. Abschließend werden Erklärungsansätze zu den gefundenen Ergebnissen erläutert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretische Grundlagen
- Humankapital
- Lohnbildung
- Diskriminierung
- Diskriminierende Präferenzen
- Statistische Diskriminierung
- Soziobiologische Perspektive
- Körpergewicht
- Gewichtsverteilung
- Endogenitätsproblem
- Forschungsstand
- USA
- Europa
- Deutschland
- Erklärungsansätze
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Auswirkungen von Über- und Untergewicht auf die Arbeitsmarktchancen von Individuen. Im Zentrum steht die Frage, ob Diskriminierung aufgrund des Körpergewichts stattfindet und welche Faktoren hier eine Rolle spielen.
- Zusammenhang zwischen Körpergewicht und Lohnbildung
- Rolle von Humankapital und Diskriminierungsmechanismen
- Verschiedene Theorien zur Diskriminierung aufgrund von Körpergewicht
- Gewichtverteilung und gesundheitliche Auswirkungen
- Aktuelle Forschungsergebnisse zum Thema
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt die Problematik von Diskriminierung am Arbeitsmarkt dar, insbesondere im Zusammenhang mit Körpergewicht. Es werden die möglichen Auswirkungen auf verschiedene Lebensbereiche und die Bedeutung für die Wirtschaftsoziologie beleuchtet.
- Theoretische Grundlagen: Das Konzept des Humankapitals und seine Rolle bei der Lohnbildung werden erläutert. Es wird dargestellt, wie Unterschiede in der Humankapitalausstattung Einkommensunterschiede erklären können.
- Diskriminierung: Verschiedene Arten von Diskriminierung werden definiert und erläutert, wobei der Fokus auf Diskriminierung aufgrund von Körpergewicht liegt. Es werden die verschiedenen Theorien zu diesem Phänomen vorgestellt.
- Körpergewicht: Die Arbeit beleuchtet die Gewichtsverteilung in verschiedenen Regionen der Welt und die gesundheitlichen Folgen von Über- und Untergewicht.
- Endogenitätsproblem: Es wird auf die Schwierigkeit hingewiesen, die Richtung der Korrelation zwischen Gewicht und Einkommen zu bestimmen. Es wird diskutiert, ob Gewicht das Einkommen beeinflusst oder umgekehrt.
- Forschungsstand: Der aktuelle Forschungsstand zu Diskriminierung aufgrund von Körpergewicht wird zusammengefasst, wobei Studien aus den USA, Europa und Deutschland betrachtet werden.
- Erklärungsansätze: Verschiedene Erklärungsansätze für die beobachteten Zusammenhänge zwischen Körpergewicht und Arbeitsmarktchancen werden präsentiert.
Schlüsselwörter
Diskriminierung, Körpergewicht, Humankapital, Lohnbildung, Arbeitsmarktchancen, Übergewicht, Untergewicht, Endogenitätsproblem, Forschungsergebnisse, Erklärungsansätze
- Arbeit zitieren
- Veronika Waldenmaier (Autor:in), 2012, Arbeitsmarkt-Diskriminierung aufgrund des Körpergewichts, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/369285