Im Folgenden wird auf den Film Ballando Ballando von Ettore Scola eingegangen. Im Zuge dessen sollen drei Thesen des Films aufgestellt und diskutiert werden.
„Die drei Hauptthemen des Films - die vergehende Zeit, die Einsamkeit und die inoffizielle Geschichte der kleinen Leute - werden im Mikrokosmos des Saals entfaltet, ohne dass ein Wort gesprochen wird“, sagte Scola. Was die vergehende Zeit angeht, so ist dies schnell erklärt. In weniger als zwei Stunden schafft es der Film Etappen der Geschichte zu zeigen und diese durch die Reaktionen, durch das Verhalten und durch das Auftreten der Personen plausibel und kurz darzustellen. Die Szenen gehen nicht zu sehr ins Detail und dauern nicht lange und doch wird schnell klar, was dem Zuschauer gezeigt werden soll und worauf dies anspielt.
Thomas Bremer sieht den Namen Le Bal metaphorisch, als „Ball des Lebens“ oder vielleicht auch als „Ball der Geschichte“. Interessant ist, dass die Zeit vergeht, die Schauspieler jedoch immer wieder neue Rollen einnehmen und die dargestellten Menschen deshalb nicht altern. In jedem Zeitabschnitt gibt es andere Personen und somit werden immer wieder Situationen anderer, neuer Menschen gezeigt. Zum zweiten Punkt, der Einsamkeit, kann etwas mehr gesagt werden. Den Rahmen der Geschichte bildet das Jahr 1983. In diesem kommen die Damen und Herren – getrennt und alleine – in den Tanzsaal und in diesem Jahr gehen sie – getrennt und alleine – wieder raus. Es gibt zwischendurch also Paare, die sich beim Tanzen finden, jedoch sind sie im nächsten Zeitsprung wieder Geschichte und der Zuschauer hat nicht das Gefühl eine innige Verbindung zu erleben. Zaghaft finden sich am Anfang die Paare und Konstellationen und gehen dann doch auseinander. Nichts ist von Dauer, kein Glück, keine Liebe: „In Le Bal stehen im Zentrum einsame Frauen und Männer, die in einem anonymen Tanzsaal vergeblich nach Liebe und Zärtlichkeit suchen.“
Inhaltsverzeichnis
- Ballando Ballando – Le Bal von Ettore Scola
- Die drei Hauptthemen des Films
- Die vergehende Zeit
- Die Einsamkeit
- Die inoffizielle Geschichte der kleinen Leute
- Die Rolle der Musik
- Intermedialität
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die wissenschaftliche Übung befasst sich mit dem Film „Ballando Ballando – Le Bal“ von Ettore Scola und analysiert verschiedene Aspekte des Films, um seine Bedeutung und Relevanz im Kontext der italienischen Filmgeschichte von 1960-1990 zu beleuchten.
- Die Darstellung der vergehenden Zeit
- Die Thematik der Einsamkeit und der Suche nach Liebe und Zärtlichkeit
- Die Präsentation der inoffiziellen Geschichte der kleinen Leute
- Die Rolle der Musik als Mittel der historischen und gesellschaftlichen Vermittlung
- Das Phänomen der Intermedialität im Film und die Bezüge zu anderen Kunstformen
Zusammenfassung der Kapitel
- Ballando Ballando – Le Bal von Ettore Scola: Der Film spielt in einem Tanzsaal in Paris und zeigt verschiedene Epochen der jüngsten französischen Geschichte durch sieben Zeitsprünge. Die Handlung konzentriert sich auf die Lebensgeschichten der „kleinen Leute“ und zeichnet ein Bild der Einsamkeit und der Suche nach Verbindung. Der Film wird durch die Musik und die Artikulation der Schauspieler geprägt, da diese nicht miteinander sprechen.
- Die drei Hauptthemen des Films: Der Film beleuchtet drei zentrale Themen: die vergehende Zeit, die Einsamkeit und die inoffizielle Geschichte der kleinen Leute. Die vergehende Zeit wird durch den Einsatz verschiedener Epochen deutlich, die Einsamkeit wird durch die Darstellung der isolierten Figuren und der kurzen, flüchtigen Beziehungen hervorgehoben. Die Geschichte der kleinen Leute wird durch die Fokussierung auf den Alltag und die Lebensumstände der Protagonisten erzählt, ohne Politiker oder andere wichtige Personen zu zeigen.
- Die Rolle der Musik: Der Film verwendet Musik, um die historischen Epochen zu kennzeichnen, Emotionen zu unterstreichen und die Handlung voranzutreiben. Die Musik trägt dazu bei, die Geschichte und die Modernität des Films zu vermitteln.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter und Themen des Films Ballando Ballando – Le Bal sind: Intermedialität, Theater, Stummfilm, Musik, Geschichte, Einsamkeit, „kleine Leute“, Zeit, Tanzcafé, typisierte Figuren.
- Arbeit zitieren
- Margarita Mayzlina (Autor:in), 2015, Untersuchung von Zeit, Einsamkeit und Intermedialität in Ballando Ballando - Le Bal von Ettore Scola, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/369307