Diese Arbeit beschäftigt sich mit einem Textausschnitt aus der Aeneis des römischen Dichters Vergil und untersucht den Faustkampf zwischen Dares und Entellus (Verg. Aen. 5,362-484) unter besonderer Berücksichtigung der Verse 362-400. Ziel ist es, einen Eindruck davon zu gewinnen, wie Vergil in seinem Text den Faustkampf nicht nur inhaltlich, sondern auch sprachlich und stilistisch darstellt.
Der Hauptteil dieser Arbeit beschäftigt sich mit dem Text an sich. Um den gesamten Faustkampf zu besprechen, aber diese Arbeit dennoch nicht zu umfangreich zu gestalten, werden die Verse 362-400 in einem eigenen Kapitel betrachtet und eingehend sprachlich und stilistisch untersucht. Anhand dieser Untersuchung soll sich ein Überblick darüber ergeben, wie Vergil den Beginn des Kampfes beschreibt und wie er die Kämpfer charakterisiert. Ebenfalls soll die These, dass das Ergebnis des Kampfes bereits vor dem eigentlichen Beginn des Faustkampfes festgestanden hat, untersucht werden. Weiter wird der Frage nachgegangen, ob sich anhand dieser Merkmale Indizien finden lassen, die dafür sprechen, dass Vergil selbst eine Meinung zu den Faustkämpfern hat und sie in seiner Erzählung zum Ausdruck bringt. Inwiefern das Publikum durch sein Verhalten diese Ansicht Vergils unterstützt, wird ebenfalls besprochen.
Der restliche Abschnitt (401-484) wird in einem zweiten Kapitel dargestellt. Hier kann eine Betrachtung jedoch nicht über eine weitestgehend inhaltliche Behandlung und einen Verweis auf Sekundärliteratur in den Fußnoten hinausgehen.
Das daran anschließende Kapitel beschäftigt sich mit der Frage, wie Faustkämpfe bei anderen Autoren dargestellt werden. Dazu wird eine Faustkampfdarstellung in Homers Ilias herangezogen, die mit den aus Vergils Aeneis 5,362-400 herausgearbeiteten Merkmalen verglichen wird. Ziel der Betrachtung ist es einerseits, den Faustkampf inhaltlich und stilistisch zu beschreiben, und andererseits, Parallelen und Unterschiede in der Darstellung ebendieser im Vergleich von Homer und Vergil aufzuzeigen.
Damit einher geht im Anschluss die Frage, ob Vergil den Faustkampf in der Ilias gekannt haben könnte und in welchem Umfang er aus Homers Darstellung des Faustkampfes seinen eigenen Faustkampf nachgestaltet und diesen sogar verändert hat. Die Stichworte imitatio und aemulatio werden in diesem Zusammenhang eine Rolle spielen, denn es werden Überschneidungen und Abweichungen zwischen beiden Darstellungen aufgezeigt und besprochen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begründung der Textauswahl
- Einordnung des Textes in das Gesamtwerk
- Darstellung des Forschungsstandes
- Der Faustkampf zwischen Dares und Entellus (Verg. Aen. 5,362-484)
- Ankündigung und Beginn eines neuen Wettkampfes (Verg. Aen. 5,362-400)
- Das restliche Kampfgeschehen (Verg. Aen. 5,401-484)
- Zusammenfassung
- Darstellung des Faustkampfes bei Homer (Hom. II. 23,651-699)
- Inhalt
- Verhältnis zu Vergil (Verg. Aen. 5,362-484)
- Ergebnisse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert den Faustkampf zwischen Dares und Entellus in Vergils Aeneis (5,362-484) mit besonderem Augenmerk auf die Verse 362-400. Sie zielt darauf ab, zu verstehen, wie Vergil den Kampf nicht nur inhaltlich, sondern auch sprachlich und stilistisch darstellt.
- Die Positionierung des ausgewählten Textauszugs im Gesamtwerk der Aeneis.
- Die sprachliche und stilistische Analyse des Faustkampfes, insbesondere der Verse 362-400, um die Charakterisierung der Kämpfer und Vergils Darstellung des Kampfbeginns zu untersuchen.
- Die Untersuchung der These, dass das Kampfergebnis bereits vor dem eigentlichen Beginn des Faustkampfes feststand.
- Die Analyse, ob Vergils Text Hinweise auf seine eigene Meinung zu den Kämpfern enthält und wie das Publikum diese Sichtweise möglicherweise unterstützt.
- Der Vergleich des Faustkampfes in der Aeneis mit einer entsprechenden Darstellung in Homers Ilias, um Parallelen und Unterschiede in der Darstellung aufzuzeigen.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Faustkampf zwischen Dares und Entellus in Vergils Aeneis (5,362-484) im Gesamtwerk des Autors vor. Sie begründet die Textauswahl und bietet einen Überblick über den Forschungsstand.
Kapitel 2 analysiert den Faustkampf, wobei die Verse 362-400 einer gesonderten Betrachtung unterzogen werden. Ziel dieses Kapitels ist es, die Darstellung des Kampfbeginns, die Charakterisierung der Kämpfer und die mögliche Vorhersehbarkeit des Kampfergebnisses zu untersuchen. Das Kapitel untersucht außerdem, ob sich in Vergils Text Hinweise auf seine eigene Sichtweise auf die Kämpfer finden lassen.
Kapitel 3 befasst sich mit der Darstellung von Faustkämpfen bei anderen Autoren. Dabei wird eine Faustkampfdarstellung in Homers Ilias herangezogen und mit den in Verg. Aen. 5,362-400 herausgearbeiteten Merkmalen verglichen. Ziel dieses Kapitels ist es, den Faustkampf in Homers Werk inhaltlich und stilistisch zu beschreiben und Parallelen und Unterschiede in der Darstellung im Vergleich zu Vergils Werk aufzuzeigen.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen dieser Arbeit sind der Faustkampf in Vergils Aeneis, die Analyse seiner sprachlichen und stilistischen Merkmale, der Vergleich mit Homers Ilias, die Themen der generationalen Beziehungen und die Vorstellung von Vergils möglicher Meinung zu den Kämpfern.
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- Anonym (Author), 2015, Spectacula in römischer Dichtung. Der Faustkampf in der Aeneis im Vergleich zur Ilias, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/369405