Die Ausarbeitung ist in zwei Teile gegliedert. Die theoretischen Grundlagen (Kapitel II) widmen sich der Jugendsprachforschung und werden um einige medienwissenschaftliche Ausführungen erweitert.
Während dabei anfangs die Jugendsprache2 unter anderem anhand ihrer Funktionen und Nutzer charakterisiert werden soll, erweist sich für die spätere Korpusanalyse eine kurze geschichtliche Einführung in die italienische und spanische Jugendsprache als unabdingbar. An dieser Stelle kommt zudem die Frage auf, welchen Stellenwert die Jugendsprache innerhalb der Gesamtheit der linguistischen Realitäten einer Sprache einnimmt und wo sie einzuordnen ist.
Bevor die Applikation WhatsApp anhand von spezifischen Kategorien als Kommunikationsform vorgestellt und von anderen Medien abgegrenzt wird, sollen zunächst die dafür notwendigen Terminologien nach Holly (1997) präsentiert und erläutert werden. Um zur Linguistik zurückzukommen, erfolgt anschließend eine Einordnung der WhatsApp-Kommunikation in das Kontinuum-Modell nach Koch/Oesterreicher (1985). Auch die Versprachlichungsstrategien der konzeptionellen Mündlichkeit nehmen für den Verlauf der Analyse eine signifikante Rolle ein.
Der Hauptteil dieser Arbeit (Kapitel III) widmet sich der Analyse authentischen Materials. Genauer handelt es sich um vier WhatsApp-Chats, aus denen sich das Korpus zusammensetzt. Im Mittelpunkt stehen dabei die Kommunikationsstile der relativ homogenen Studentengruppen, die aus italienischen und spanischen jungen Erwachsenen bestehen.
Zu Beginn werden die Rahmenbedingungen und methodischen Vorgehensweisen der Korpusanalyse kurz vorgestellt. Die darauffolgende Darstellung gliedert sich in drei Komponenten mit dem Ziel, die sprachlich-kommunikativen Besonderheiten innerhalb der untersuchten Sprachgemeinschaften im medialen Rahmen WhatsApps zu fixieren und exemplarisch darzustellen. Hierbei wird auf qualitative sowie quantitative Analysemethoden zurückgegriffen, wobei bedacht werden muss, dass die Resultate nicht als repräsentativ gelten können.
Zunächst werden die (multi-)medialen Möglichkeiten, die von WhatsApp geboten werden, erörtert und ihr Einfluss auf den Gesprächsverlauf anhand von Beispielen aus dem Korpus untersucht und erläutert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretische Grundlagen
- Jugendliche und ihre Sprache
- Jugend: ein Definitionsversuch
- Ziel und Gebrauch der Jugendsprache
- Verrohung vs. Bereicherung der Sprache
- Die Heterogenität der Jugendsprache und ihre Einordnung
- Jugendsprache in Italien und Spanien
- Mediale Entwicklung und Auswirkungen auf die Sprache
- Alte Medien, neue Medien und neue neue Medien
- WhatsApp- die Messaging-App der 2010er: Charakterisierung und Einordnung
- Konzeptionelle Mündlichkeit in den neuen Medien
- Mediensprache oder Jugendsprache?
- Jugendliche und ihre Sprache
- Korpusanalyse
- Korpusbeschreibung
- Methodische Vorgehensweise bei der Korpusanalyse
- Darstellung der Analyse italienischer und spanischer Gruppenchats
- Kommunikation auf neuen Wegen
- Gruppenchats
- Visuelle Hilfen: Kommunizieren über Emoticon/Piktogramm, Video-und Bilddatei
- Voicemails auf dem Vormarsch
- Zum innersprachlichen Aufbau
- Orthographie und Satzzeichensetzung
- Besonderheiten der lexikalisch-semantischen Dimension
- Originalität und Ideenreichtum
- Parolacce, bestemmie, tacos und insultos
- Mischen von Sprachen und Varietäten
- Besondere Stilmerkmale: Hyperbolik, bildliche Ausdrucksweisen und Phraseologismen
- Merkmale konzeptioneller Mündlichkeit
- Sprachökonomie und syntaktische Reduktionsmittel
- Prosodienachahmende expressive Mittel als Nähesprachliche Phänomene
- Zusammenfassung der Analyseergebnisse
- Kommunikationsstrategien der Geschlechter
- Inhaltliche Unterschiede
- Exemplarische Analyse zweier kommunikativer Gattungen
- Kommunikation auf neuen Wegen
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese wissenschaftliche Hausarbeit befasst sich mit den Kommunikationsstilen italienischer und spanischer Jugendlicher in digitalen Medien. Sie zielt darauf ab, die Besonderheiten der Sprachverwendung und die Ausprägung von Konzeptioneller Mündlichkeit innerhalb der WhatsApp-Kommunikation dieser beiden Sprachgruppen zu analysieren.
- Charakteristika der Jugendsprache und ihre Einordnung in der Gesamtheit linguistischer Realitäten
- Einfluss medialer Entwicklung auf die Sprache, insbesondere der WhatsApp-Kommunikation
- Analyse der (multi-)medialen Möglichkeiten von WhatsApp und deren Auswirkung auf den Gesprächsverlauf
- Untersuchung der lexikalischen und semantischen Besonderheiten der Jugendsprache in den analysierten Gruppenchats
- Analyse der Kommunikationsstrategien der Geschlechter in den untersuchten Sprachgemeinschaften
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der digitalen Kommunikation und den spezifischen Fokus auf WhatsApp-Chats als Forschungsgegenstand ein. Kapitel II beleuchtet die theoretischen Grundlagen der Jugendsprachforschung, mit einem Schwerpunkt auf die Charakteristika der Jugendsprache in Italien und Spanien. Auch die medialen Entwicklungen und ihre Auswirkungen auf die Sprache werden hier betrachtet, insbesondere die Konzeptionelle Mündlichkeit im Kontext neuer Medien und die Abgrenzung zwischen Mediensprache und Jugendsprache.
Der Hauptteil (Kapitel III) widmet sich der Korpusanalyse von vier WhatsApp-Chats, wobei die sprachlich-kommunikativen Besonderheiten italienischer und spanischer Studentengruppen im Fokus stehen. Hierbei werden sowohl qualitative als auch quantitative Analysemethoden eingesetzt, um die (multi-)medialen Möglichkeiten von WhatsApp, die Besonderheiten der lexikalischen und semantischen Dimension, die Stilmerkmale und die Merkmale der Konzeptionellen Mündlichkeit zu untersuchen. Der Abschnitt zum Vergleich von Kommunikationsstrategien der Geschlechter beleuchtet die Unterschiede in der inhaltlichen Gestaltung der Chats.
Schlüsselwörter
Jugendsprache, digitale Medien, WhatsApp, Kommunikationsstile, Konzeptionelle Mündlichkeit, Gruppenchats, (multi-)mediale Möglichkeiten, Lexikalisch-semantische Besonderheiten, Kommunikationsstrategien, Geschlechterunterschiede, Italienisch, Spanisch.
- Arbeit zitieren
- Theresa Otto (Autor:in), 2016, Kommunikationsstile italienischer und spanischer Jugendlicher in WhatsApp und digitalen Medien, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/369995