Freihandelsabkommen sollen den Handel zwischen Staaten erleichtern und so Wohlstand und Wachstum schaffen. Schon Adam Smith kritisierte seine Zeitgenossen für unnötige und destruktive Handelshemmnisse, wie Zölle, Verbote für die Einfuhr und Ausfuhr bestimmter Güter sowie drakonische Strafen bei Missachtung dieser Gesetze. Die Mehrheit der Ökonomen ist sich ebenfalls einig: Freihandel erhöht die Wohlfahrt für alle beteiligten Länder und fördert wirtschaftliche Integration. Es scheint also nur folgerichtig zu sein, dass Abkommen wie das „Umfassende Wirtschafts- und Handelsabkommen“ (CETA), die „Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft“ (TTIP) und das „Abkommen über den Handel mit Dienstleistungen“ (TiSA) zur weiteren Liberalisierung und Vertiefung des internationalen Handels von der Politik abgeschlossen werden.
In den vergangenen Jahren sind Freihandelsabkommen jedoch immer stärker in die Kritik geraten. Allein in Deutschland fanden zahlreiche Demonstrationen statt, zu denen sich mehr als 100.000 Menschen in verschiedenen deutschen Großstädten versammelt haben. Zugleich existieren zahlreiche Nichtregierungsorganisationen (Greenpeace, Foodwatch, Heinrich-Böll-Stiftung), die den modernen Freihandelsabkommen äußerst kritisch gegenüberstehen.
Die Argumente der Kritiker lassen sich wie folgt zusammenfassen: Freihandelsabkommen sind für den Verlust von Arbeitsplätzen verantwortlich, sie sind undemokratisch und intransparent, Verbraucherrechte werden beschnitten und abgeschwächt, Investorenrechte sind zu umfassend und bestehende Ungleichheiten zwischen Arm und Reich werden weiter verschärft.
Es darf also nicht verwundern, dass die anhaltende Kritik in der Politik angekommen ist.
In Belgien wurde das Freihandelsabkommen CETA zeitweise durch die wallonische Regionalregierung blockiert und erst nach weiteren Nachverhandlungen erfolgte eine Zustimmung, während sich die USA vollständig aus den Verhandlungen zur Transpazifischen Partnerschaft (TPP) zurückgezogen haben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung und Relevanz
- Zielsetzung der Arbeit
- Aufbau der Arbeit
- Theoretische Grundlagen zur Außenhandelstheorie
- Adam Smith
- David Ricardo
- Heckscher-Ohlin-Modell
- Freihandel und Freihandelsabkommen
- Grundlagen
- Argumente für den Freihandel
- Argumente gegen den Freihandel
- WTO, GATT und deren Bedeutung
- CETA
- Einordnung
- Derzeitige Handelsbeziehungen zwischen Kanada und der EU
- CETA – Inhaltsübersicht
- Analyse CETA
- Investitionsschutz
- Makroökonomische Auswirkungen
- Kritik an den Studien zu CETA
- Zusammenfassung
- TTIP
- Einordnung
- Derzeitige Handelsbeziehungen zwischen den USA und der EU
- TTIP – Inhaltsübersicht
- Analyse TTIP
- Umweltschutz
- Makroökonomische Auswirkungen
- Kritik an den Studien zu TTIP
- Zusammenfassung
- TiSA
- Einordnung
- Analyse TiSA
- Makroökonomische Auswirkungen
- Bedenken gegenüber TiSA
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Relevanz heutiger Freihandelsabkommen anhand konkreter Beispiele (CETA, TTIP, TiSA). Es werden wissenschaftliche Studien und Arbeiten der Befürworter und Kritiker ausgewertet, um zentrale Schwächen und Stärken der Abkommen zu identifizieren und Wege zu Verbesserung aufzuzeigen. Ein möglichst breiter Überblick über die Themenbereiche soll dabei gegeben werden.
- Theoretische Grundlagen von Freihandelsabkommen
- Argumente für und gegen Freihandel
- Die Rolle der WTO und GATT in der internationalen Handelsliberalisierung
- Analyse von CETA, TTIP und TiSA
- Makroökonomische und spezifische Auswirkungen der Abkommen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in die Problemstellung und Relevanz von Freihandelsabkommen. Anschließend werden die theoretischen Grundlagen von Adam Smith über David Ricardo bis zu den modernen Handelstheorien, wie dem Heckscher-Ohlin-Modell, beleuchtet. In einem weiteren Abschnitt werden die Argumente für und gegen Freihandel erörtert. Es werden außerdem die Bedeutung des GATT und der WTO im Kontext der internationalen Handelsliberalisierung dargestellt.
Der Hauptteil der Arbeit widmet sich den drei Freihandelsabkommen CETA, TTIP und TiSA. Für jedes Abkommen werden die jeweiligen Einordnungen, die derzeitigen Handelsbeziehungen zwischen den beteiligten Ländern, die Inhalte der Abkommen sowie die makroökonomischen Auswirkungen analysiert.
Das Kapitel zu CETA konzentriert sich außerdem auf den Investitionsschutz und die Kritikpunkte, die im Zusammenhang mit diesem Thema stehen. Das Kapitel zu TTIP analysiert detailliert die potenziellen Umwelteffekte. Schließlich befasst sich das Kapitel zu TiSA mit der Implementierung des Abkommens in das WTO-System und den Bedenken, die im Zusammenhang mit der fehlenden Transparenz und dem Datenschutz bestehen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den folgenden Themenfeldern: Außenhandelstheorie, Freihandel, Freihandelsabkommen, CETA, TTIP, TiSA, Investitionsschutz, Umweltschutz, Datenschutz, WTO, GATT, Makroökonomische Auswirkungen, Handelsliberalisierung.
- Citation du texte
- Martin Götze (Auteur), 2017, Freihandelsabkommen als Instrument des internationalen Handels. Eine Analyse von TTIP, CETA und TiSA, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/370043