Ziel dieser Arbeit ist es, herauszufinden, wie die Männlichkeit in „Prison Break“ illustriert wird. Als theoretische Grundlage soll dafür erläutert werden, wie Männlichkeit überhaupt konstituiert ist. Damit der Begriff der Männlichkeit detailliert dargestellt werden kann, wird das Konzept der hegemonialen Männlichkeit nach Raewyn Connell als theoretisches Fundament genutzt, und bietet somit auch im Analyseteil den primären Referenzpunkt. Zu beachten ist, dass Connell in ihrer Konzeption den Fokus auf die heterosoziale Dimension legt, was zunächst konträr zum homosozialen Anwendungsfeld der Arbeit wirken kann. Die Eignung des Entwurfes ergibt sich dadurch, dass im Strafvollzug diverse Prozesse einer Feminisierung bzw. Demaskulinisierung vorliegen, sodass letztlich trotzdem eine Art heterosoziale Dimension gegeben ist.
Die Institution Gefängnis ist für die meisten Menschen ein abstrakter Ort. Der geschlossene Strafvollzug wird zwar oft in den Medien thematisiert, aber trotzdem findet eine konkrete Auseinandersetzung selten statt. Als die US-Serie „Prison Break“ 2005 erstmals ausgestrahlt worden ist, wurde für viele ein bestimmtes Bild von einem Gefängnis skizziert: Männer, Gewalt und Konflikte beherrschen den Alltag im Strafvollzug. Doch inwiefern sind die Verhältnisse in der Fernsehserie als realistisch zu verstehen? Agieren Männer im Gefängnis zwangsläufig so, wie es die TV-Produktion dem Zuschauer vermittelt?
Da die Grundvoraussetzung für eine Hegemonie Macht ist, wird als erstes der Machtbegriff nach Max Weber definiert. Daran anknüpfend werden die Relationen der Männlichkeit sowie das Konzept der hegemonialen Männlichkeit nach Connell ausführlich erläutert. Anschließend wird genauer auf den Zusammenhang von Männlichkeit und Macht im Gefängnis eingegangen, zentral dabei sind die Ausprägungen der (sexualisierten) Gewalt. Danach werden die zuvor ausgeführten theoretischen Grundlagen in einen Kontext zur TV-Serie gesetzt, dabei wird der Frage nachgegangen, ob und inwiefern sich das Konzept der hegemonialen Männlichkeit dort finden lässt. Der Fokus wird dabei auf den skrupellosen Massenmörder T-Bag gelegt. Dafür werden einzelne Episoden der ersten Staffel anhand exemplarischer Szenen hinsichtlich der Verhaltensweisen, der Sprache und auch der Kameraeinstellungen analysiert.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Die Darstellung von Männlichkeit in der US TV-Serie Prison Break
- 1. Theoretischer Einstieg: Konstitution von Macht und Männlichkeit
- 1.1. Machtdefinition nach Max Weber
- 1.2. Relationen der Männlichkeit nach Raewyn Connell
- 1.3. Hegemoniale Männlichkeit
- 1.4. Macht und Männlichkeit im Gefängnis
- 1.4.1. Gewalt als männliche Ressource im Strafvollzug
- 1.4.2. Sexualisierte Gewalt und Demaskulinisierung
- 2. Hegemoniale Männlichkeit in Prison Break - eine Analyse
- 2.1. Hegemonie, Marginalisierung und Komplizenschaft im Gefängnis
- 2.2. Unterordnung durch sexualisierte Gewalt und Feminisierung
- III. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht, wie Männlichkeit in der US TV-Serie Prison Break dargestellt wird. Dazu werden die theoretischen Grundlagen der Konstitution von Macht und Männlichkeit erläutert, insbesondere das Konzept der hegemonialen Männlichkeit nach Raewyn Connell. Die Analyse fokussiert auf den skrupellosen Massenmörder Theodore 'T-Bag' Bagwell und untersucht, ob und inwiefern sich das Konzept der hegemonialen Männlichkeit in der Serie widerspiegelt.
- Konstitution von Macht und Männlichkeit
- Hegemoniale Männlichkeit nach Raewyn Connell
- Macht und Männlichkeit im Gefängnis
- Darstellung von Männlichkeit in Prison Break
- Analyse des Charakters T-Bag
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein und erläutert die Zielsetzung sowie die methodischen Grundlagen. Sie beleuchtet die Relevanz des Themas im Kontext der Darstellung von Gefängnisleben in Medien und untersucht, inwiefern die Verhältnisse in der Fernsehserie realistisch sind.
Kapitel II befasst sich mit der Darstellung von Männlichkeit in Prison Break und präsentiert zunächst die theoretischen Grundlagen zur Konstitution von Macht und Männlichkeit. Dabei wird der Machtbegriff nach Max Weber definiert und die Relationen der Männlichkeit sowie das Konzept der hegemonialen Männlichkeit nach Connell erläutert. Anschließend wird der Zusammenhang von Männlichkeit und Macht im Gefängnis beleuchtet, mit Fokus auf die Ausprägungen der (sexualisierten) Gewalt. Schließlich werden die theoretischen Grundlagen in den Kontext der TV-Serie gesetzt und untersucht, ob und inwiefern sich das Konzept der hegemonialen Männlichkeit in Prison Break findet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit der Darstellung von Männlichkeit, insbesondere der hegemonialen Männlichkeit, in der US TV-Serie Prison Break. Sie analysiert die Rolle von Macht, Gewalt und Sexualität im Kontext des Gefängnislebens und untersucht, wie diese Faktoren die Konstruktion von Männlichkeit beeinflussen. Die Arbeit bezieht sich dabei auf die theoretischen Ansätze von Max Weber und Raewyn Connell und fokussiert auf den Charakter T-Bag.
- Quote paper
- Jens Paepke (Author), 2017, Gewalt, Sexualisierung, Macht. Die Darstellung von Männlichkeit in der US-Serie "Prison Break", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/370295