Ist Sterbehilfe moralisch? Gedanken zur moralischen Beurteilung von Sterbehilfe in der heutigen Gesellschaft


Essay, 2016

14 Seiten, Note: 10


Leseprobe

Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Hauptteil
2.1. Zum Begriff „ Sterbehilfe“
2.2. Arten der Sterbehilfe
2.3. Die Diskussionen um die Sterbehilfe
2.3.1. Argumente, die für die Sterbehilfe sprechen
2.3.2. Argumente, die gegen die Sterbehilfe sprechen

Schlussfolgerungen

Quellen- und Literaturverzeichnis

1. Einleitung

In dieser Proseminararbeit beschäftige ich mich mit dem Thema“ Sterbehilfe“ und mit der Frage, ob diese moralisch ist. Dieses Thema wird in letzter Zeit heiß diskutiert, weil der moralische Zwiespalt der Sterbehilfe nicht nur im rechtlichen, sondern auch im ethischen Bereich stark dargestellt ist.

Ich habe dieses Thema gewählt, weil mich die Frage der moralischen Beurteilung von Sterbehilfe in derzeitiger Gesellschaft interessiert und ich viele Gedanken zu diesem Thema gemacht habe. Die Moral von der Sterbehilfe ist nicht eindeutig festzulegen. Sterben ist ein Übergang vom Leben zum Tod. Jedes Leben endet mit dem Tod und ein wichtiger Punkt ist der moralische Konflikt des Selbstbestimmungsrechtes nicht nur im Leben, sondern auch im Sterben, der allen Menschen betrifft oder irgendwann in Zukunft betreffen könnte oder sogar schon betraf. Dieser Konflikt lässt bei solchem ethischen Problem einen großen Freiraum zum Nachdenken.

Im Hauptteil erläutere ich zuerst, was man allgemein unter dem Begriff „Sterbehilfe“ versteht und welche Arten man darunter unterscheidet. Ich versuche kurz die Meinungen der Philosophen zu beschreiben, die sich mit dem Problem der Sterbehilfe beschäftigt haben.

Die Frage der Selbstbestimmtheit des Lebensendes: Was ein Mensch mit seinem Sterbeprozess macht, ist das eine Privatsache - Recht auf Leben oder Recht auf Tod, ob und wenn ja, unter welchen Bedingungen und in welcher Form man einem anderen Menschen zum Sterben Hilfe leisten darf. Das sind die Fragen, die im Zentrum meiner Arbeit stehen.

Ich möchte auch versuchen, die Argumente der Befürworter, als auch der Gegner der Sterbehilfe anzuführen. Zum Abschluss lege ich auf Grund der Pro- und Contra-Argumente eigene Einstellung und Meinung zum Thema Sterbehilfe dar.

In den Schlussfolgerungen werden die Resultate meiner Arbeit zusammengefasst.

Der Proseminararbeit ist das Quellen- und Literaturverzeichnis beigelegt.

2. Hauptteil

2.1. Zum Begriff „ Sterbehilfe“

Der Begriff „Sterbehilfe“ ist sehr mehrdeutig. Der Gebrauch sowie das Verständnis selbst des Wortes „Sterbehilfe“ lassen sich mit einem breiten Spektrum von Bedeutungen charakterisieren.

Selbst die Bedeutung des Wortes „Sterbehilfe“ kann auf zwei unterschiedliche Weisen verstanden werden: „erstens als Hilfe beim Sterben und zweitens als Hilfe zum Sterben“ (Hoerster N.).

Anhand der Bedeutung des Wortes „Sterbehilfe“ existieren heutzutage viele Begriffe, die die Sterbehilfe bestimmen. Ich habe einige davon gewählt, die meiner Meinung nach die besten Bestimmungen diesem Begriff geben und zwar:

1) „Unter dem Begriff „Sterbehilfe“ bezeichnet man Maßnahmen, die darauf abzielen einer schwer erkrankten oder sterbenden Person einen möglichst schmerzfreien Tod zu ermöglichen.“ (Grimm, Hillebrand 2009).
2) „Sterbehilfe ist eine Maßnahme zur Lebensverkürzung bei schwerkranken Menschen, die den Wunsch haben ihr Leben nicht unnötig und quälend zu verlängern“ (Schindler 2015).
3) „Unter dem Begriff „Sterbehilfe“ werden Maßnahmen zusammengefasst, die das Sterben eines Menschen beschleunigen.“ (Kratschmar A.).

Ausgehend aus den obengenannten Bestimmungen versuche ich eigene Begriffsbedeutung der „Sterbehilfe“ im allgemeinen Sinn zu geben.

Sterbehilfe ist eine Maßnahme, die das Sterbeprozess des todkranken Menschen erleichtert.“

Früher aber gab es für „Sterbehilfe“ den Begriff „Euthanasie“. Im englischen Sprachraum ist es noch üblich geblieben, für den deutschen Ausdruck „Sterbehilfe“ „Euthanasie“ zu gebrauchen. In den meisten europäischen und angloamerikanischen Ländern steht der Begriff „Euthanasie“ als Synonym für Sterbehilfe. Doch werden diese zwei Begriffe im juristischen Sprachgebrauch unterschieden.

Das Wort Euthanasie setzt sich in seinem Ursprung aus dem altgriechischen ‚eu‘ (wohl) und‚ thanatos‘ (der Tod) zusammen. Der Begriff wurde in der griechischen Antike unter anderem als Bezeichnung für einen Tod verwendet, welcher ohne lange Leidensphase eintrat. (Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg, 2015). Die Bedeutung des Begriffs „Euthanasie“ im alten Griechenland hat vermutlich nichts mit der heutigen Bedeutung des Begriffs gemein, weil sie «guten, leichten, richtigen, schönen Tod» bezeichnete.

Im Mittelalter war die aktive Tötung eines Schwerkranken - sei es durch einen Arzt, sei es durch einen Nichtarzt - nach Maßgabe der christlichen Lehre untersagt. Eine Ausnahme dieser Regel war die Ansicht von Martin Luther, der für die „Vernichtung des sogenannten Teufelkindes“ war. (Benzenhöfer 2009).

Erst im 17. Jahrhundert gebrauchte Thomas Morus und Francis Bacon der Euthanasie-Begriff. Francis Bacon sogar differenziert in seinem Werk „Über die Würde und die Förderung der Wissenschaften“ zwischen einer „euthanasia interior“ bei der es um die seelische Vorbereitung auf den Tod geht und einer „euthanasia exterior“, mit der Aufgabe, dem leidenden Menschen sein Lebensende leichter und schmerzloser zu bereiten. (Anderheiden, Eckart, 2012)

In Zedlers berühmten Universal-Lexicon der Aufklärung wird Euthanasie als "ein ganz leichter und geringer Tod, welcher ohne schmerzhafte Convulsiones geschiehet", bestimmt. (Zedlers Lexikon, Band 8 E, S.2237)

Das Problem der Erleichterung des Sterbens wurde in der Folgezeit häufiger diskutiert.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ging es in den Diskursen auch um die „Ausscheidung der Schwachen“ und Stichwörter dazu sind der Sozialdarwinismus, die Rassenhygiene und die Eugenetik. Hier ging es bereits in die Richtung der Freigabe der „Vernichtung lebensunwerten Lebens“. (Mayr J. 2011)

Bis an die Schwelle des 20. Jahrhunderts ist mit „Euthanasie“ Sterbebegleitung ohne direkte oder indirekte Lebensverkürzung gemeint. (Ahmann 2001).

Seither wird darunter die gesetzliche Freigabe der Tötung auf Verlangen verstanden.

Zurzeit wird im deutschen Sprachraum der Begriff „Euthanasie“ nicht mehr verwendet, weil er in der Zeit des Nationalsozialismus missbraucht wurde.

2.2. Arten der Sterbehilfe

Die Diskussion um die Sterbehilfe berühren nicht nur die Ethik, sondern auch die Medizin, die Rechtswissenschaft und die religiösen Ansichten, sowie Politik und infolge dieser langen Diskussionen und Unklarheiten haben sich die Arten von Sterbehilfe entwickelt, die ich schematisch darzustellen und danach kurz zu charakterisieren versuche. In der öffentlichen Diskussion vermischen sich die Begrifflichkeiten häufig und deswegen soll man auch erwähnen, dass dieselben Arten der Sterbehilfe mehrere Benennungen zustehen, aber trotzdem versteht man darunter dieselben Bedeutungen. Die Grenzen sind dabei doch fließend.

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Ende der Leseprobe aus 14 Seiten

Details

Titel
Ist Sterbehilfe moralisch? Gedanken zur moralischen Beurteilung von Sterbehilfe in der heutigen Gesellschaft
Note
10
Autor
Jahr
2016
Seiten
14
Katalognummer
V370354
ISBN (eBook)
9783668481763
ISBN (Buch)
9783668481770
Dateigröße
589 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
sterbehilfe, gedanken, beurteilung, gesellschaft
Arbeit zitieren
Olga Lazeba (Autor:in), 2016, Ist Sterbehilfe moralisch? Gedanken zur moralischen Beurteilung von Sterbehilfe in der heutigen Gesellschaft, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/370354

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