Die vorliegende Arbeit beleuchtet die „Waffen und Symbole“ des Campaigning. Dabei soll zunächst geklärt werden, um welche „Kriegsmittel“ es sich handelt, wie sie eingesetzt werden und welche Folgen sie haben. Die Wahlkampflandschaft der Bundesrepublik ist auf dem Weg in ein neues Zeitalter. Der Einfluss des amerikanischen Campaigning ist dabei ungebrochen. Personen stehen zunehmend im Mittelpunkt von Kampagnen, die von Profis geplant und entworfen werden. Die Medien fungieren als Bindeglied zwischen ihnen und den Wählern, politische Sachfragen rücken dabei mehr und mehr in den Hintergrund. Images statt Issues lautet auch hierzulande die Parole. Doch wie sinnvoll ist diese Entwicklung? Sind deutsche Wähler und Politiker auf dem Weg, ihre Ansprüche an eine sachgerechte Politik aufzugeben? Brauchen wir die Entertainisierung des Wahlkampfes um zu einer kultivierten Wahlentscheidung zu kommen?
Grundlage der Arbeit bilden u.a. Gesprächsprotokolle von durchgeführten Interviews mit Wahlkampfexperten aus der SPD und CDU sowie mit dem ehemaligen Wahlkampfberater der CDU, Peter Radunski, und dem amerikanischen Wahlkampfexperten Robert Watson.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Wahlkampf in Perspektive
- 1.1 Die Geschichte des deutschen Wahlkampfes
- 1.1.1 Die frühe Entwicklung des Wahlkampfes
- 1.1.2 Die 50er Jahre - Neuordnung der Wahlkämpfe
- 1.1.3 Die 60er Jahre - Zunehmende Personalisierung
- 1.1.4 Die 70er Jahre - Emotionalisierung durch „,Themensetting\"\n
- 1.1.5 Die 80er Jahre - Repolitisierung des Wahlkampfes
- 1.1.6 Die 90er Jahre - eine neue Wahlkampfära
- 1.2 Die Geschichte des Campaigning in den USA
- 1.2.1 Die Anfänge der amerikanischen Wahlkämpfe
- 1.2.2 Veränderte Vorzeichen
- 1.2.3 Bedeutungsverlust traditioneller Wahlkampfmittel
- 1.3 Der Begriff der „Amerikanisierung“ des bundesdeutschen Wahlkampfes
- 1.4 Der Einfluss von Massenmedien im Wahlkampf
- 1.4.1 Wirkung der Massenmedien auf die Meinungsbildung
- 1.4.2 Wirkung von Wahlkämpfen auf die Meinungsbildung
- 1.5 Zusammenfassung
- 1.1 Die Geschichte des deutschen Wahlkampfes
- 2. Campaigning in den USA
- 2.1 Kommunikation als zentrale Herausforderung
- 2.1.1 Professionalisierung der politischen Faktoren
- 2.1.2 Age of missing information
- 2.1.3 Die politische Werbung
- 2.1.3.1 Formen politischer Werbung
- 2.1.3.2 Wirkung politischer Werbung
- 2.2 Nutzung traditioneller Wahlkampfformen
- 2.2.1 Die Primaries
- 2.2.2 Die Conventions
- 2.2.3 Die Debates
- 2.2.3.1 Der Einfluss von Debates
- 2.2.3.2 Angewandte Strategien
- 2.2.3.3 Die Authentizität von Debates
- 2.2.4 Die Rolle der First Ladies in spe
- 2.3 Zusammenfassung
- 2.1 Kommunikation als zentrale Herausforderung
- 3. Strategien politischer Kommunikation
- 3.1 Vom Parteien- zum Personenwahlkampf
- 3.1.1 Der Kandidat als Spiegel der Partei
- 3.1.2 Die Emotionalisierung der Wähler
- 3.1.3 Die Inszenierung von Politik
- 3.2 Professionelles Wahlkampfmanagement
- 3.2.1 Negative Campaigning
- 3.2.2 Die Meinungsforschung
- 3.2.2.1 Wichtigster zu bestimmender Faktor – der Wechselwähler
- 3.2.2.2 Opinion Research“ – Grundlage des Campaigning
- 3.2.3 Opposition Research
- 3.3 Nutzung multimedialer Vermittlungsformen
- 3.3.1 Die Rolle des Fernsehens
- 3.3.2 Das Internet als Kommunikationsplattform
- 3.3.2.1 Entwicklung des Wahlkampfmediums
- 3.3.2.2 Die Wirkung des Internets
- 3.3.3 Die traditionsreichen Printmedien
- 3.4 Zusammenfassung
- 3.1 Vom Parteien- zum Personenwahlkampf
- 4. Elemente von Campaigning im Bundestagswahlkampf 1998
- 4.1 Bundestagswahlkampf 1998
- 4.1.1 Die Inszenierung der SPD
- 4.1.1.1 Der Parteitag der SPD in Leipzig
- 4.1.1.2 Wahlkampfinhalte und -kampagnen der Sozialdemokraten
- 4.1.2 Helmut Kohl als Sinnbild der CDU
- 4.1.1 Die Inszenierung der SPD
- 4.2 Die Wahlkampfzentralen der Parteien
- 4.2.1 Die Kampa
- 4.2.2 Die Arena
- 4.3 Zusammenfassung
- 4.1 Bundestagswahlkampf 1998
- 5. Die Zukunft des Wahlkampfes in Deutschland
- 5.1 Der Medienwahlkampf 2002
- 5.1.1 Fortschreitende Amerikanisierung
- 5.1.2 Die Kandidaten als Zugpferde der Partei
- 5.1.3 Die Rolle der Kandidatenfrauen
- 5.2 Zusammenfassung
- 5.1 Der Medienwahlkampf 2002
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Frage, inwiefern Elemente des amerikanischen Campaigning, also der modernen politischen Kampagne, sinnvoll in den deutschen Bundestagswahlkampf implementiert werden können. Sie untersucht die Geschichte des deutschen und amerikanischen Wahlkampfes und analysiert die wichtigsten Elemente des Campaigning in den USA. Darüber hinaus beleuchtet die Arbeit den Einfluss von Massenmedien im Wahlkampf und die zunehmende Professionalisierung und Personalisierung der politischen Kommunikation.
- Die Geschichte des deutschen und amerikanischen Wahlkampfes
- Die wichtigsten Elemente des Campaigning in den USA
- Der Einfluss von Massenmedien im Wahlkampf
- Die zunehmende Professionalisierung und Personalisierung der politischen Kommunikation
- Die Frage, ob und wie Elemente des amerikanischen Campaigning im deutschen Bundestagswahlkampf sinnvoll eingesetzt werden können
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des Campaigning ein und stellt die zentrale Fragestellung der Arbeit vor. Sie beleuchtet den Einfluss des amerikanischen Wahlkampfmodells auf den deutschen Bundestagswahlkampf und die kritischen Stimmen, die dem Campaigning entgegengebracht werden.
Kapitel 1 befasst sich mit der Geschichte des deutschen und amerikanischen Wahlkampfes. Es wird die Entwicklung des Wahlkampfes in Deutschland von den Anfängen bis in die 90er Jahre sowie die Anfänge und die Veränderungen im amerikanischen Wahlkampf beleuchtet.
Kapitel 2 analysiert die wichtigsten Elemente des Campaigning in den USA. Es werden die zentrale Rolle der Kommunikation, die Nutzung traditioneller Wahlkampfformen wie Primaries, Conventions und Debates sowie die Bedeutung der Rolle der First Ladies in spe untersucht.
Kapitel 3 widmet sich den Strategien politischer Kommunikation im Wahlkampf. Dabei werden die Veränderungen vom Parteien- zum Personenwahlkampf, das professionelle Wahlkampfmanagement und die Nutzung multimedialer Vermittlungsformen beleuchtet.
Kapitel 4 untersucht die Elemente des Campaigning im Bundestagswahlkampf 1998. Es werden die Inszenierung der SPD und die Rolle von Helmut Kohl als Sinnbild der CDU analysiert.
Kapitel 5 befasst sich mit der Zukunft des Wahlkampfes in Deutschland. Es wird die zunehmende Amerikanisierung des deutschen Wahlkampfes, die Bedeutung der Kandidaten als Zugpferde der Partei und die Rolle der Kandidatenfrauen diskutiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die zentralen Themen des amerikanischen Campaigning und dessen Relevanz für den deutschen Bundestagswahlkampf. Dazu gehören die Analyse der professionellen Wahlkampfstrategien, die Nutzung von Kommunikationskonzepten und traditionellen Wahlkampfformen, die Rolle der Massenmedien und die zunehmend wichtige Personalisierung des Wahlkampfes. Weitere Schlüsselwörter sind die Entwicklung der politischen Kommunikation, das Wahlkampfmanagement und die Untersuchung von Wahlkampfelementen wie Primaries, Conventions und Debates.
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- Alexandra von Lingen (Author), 2002, Campaigning in den USA. Sinnvolle Wahlkampfstrategie für den deutschen Bundestagswahlkampf?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/370429